Nach dem Tabellenführer in der Vorwoche wartete mit dem MSC Preussen II der nächste schwere Gegner auf die SG Handwerk. Um das berühmte Phrasenschwein zu füttern, begann aber auch diese Partie natürlich bei 0:0.
Und die SGH trat von Beginn an mutig und engagiert auf. Den spielerisch sicher etwas besseren Gästen wurde keinerlei Raum zur Entfaltung gegeben. Man fand ein gutes Gleichgewicht zwischen frühem Attackieren und geschicktem Abwarten. So waren die Hausherren jederzeit in der Lage, Angriffe des MSC spätestens vor dem eigenen Tor erfolgreich abzublocken. Da selbst Befreiungsschläge nicht einfach kampflos aufgegeben wurden, ergaben sich daraus eigene Offensivaktionen, aus den zumindest kleinere Chancen für die SGH entstanden. Das Glück des Tüchtigen kam nach gut 30 Minuten zum Tragen, als ein 30 m Schuss der Preussen an der Latte landete. Mit einem 0:0 zur Pause wären zumindest 50% aller Akteure sicher zufrieden gewesen. Nicht aber André Petersdorf. Es lief die 39.Minute, als er sich den Ball zum Freistoß bereit legte. Mit viel Gefühl und noch mehr Präzision versenkte er den Standard unhaltbar im Kasten zum 1:0 für die Gastgeber. Und sofort war das Gefühl da, dass hier und heute etwas Großes möglich sein konnte. Dafür waren allerdings weitere 45 Minuten mit höchster Konzentration und Einsatz nötig.
Das der Kontrahent die Schlagzahl nochmals erhöhen würde, war sofort mit Beginn der 2.Hälfte zu spüren. Da reichte den Gästen eine Unaufmerksamkeit, um kurz nach Wiederbeginn den 1:1 Ausgleich zu erzielen. Schade für Handwerk, dass genau in der Situation davor Knoll die Riesenchance auf das 2:0 hatte, seinen Kopfball aber zu zentral aufs Tor brachte. Aber noch war alles im grünen Bereich. Die Intensität auf dem Platz stieg Minute um Minute, der Unparteiische war permanent gefordert, konnte seine Pfeife gleich im Mund behalten, denn entscheidungswürdige Aktionen gab es in rauen Mengen. Es war aber nie wirklich unfair, denn zu einem Männersport gehören auch mal männliche Wortgefechte und körperlich robuster Einsatz. Das die Handwerker im Laufe des 2.Durchgangs früh verletzungsbedingt wechseln mussten, passte nur sehr bedingt in die Pläne von Coach Kreuziger. In dieser spielentscheidenden Phase, in der Handwerk fast 15 Minuten in Unterzahl war, gingen die Preussen auch noch mit 2:1 in Führung. Nun wurde es natürlich um so schwerer, noch Zählbares mitzunehmen.
Aber jeder Blau – Weiße holte noch mal alles aus seinem Körper heraus, quälte sich bei hochsommerlichen Temperaturen Richtung Spielende. Das es letztlich kein Happy End gab, war der Mannschaft nicht wirklich vorzuwerfen.
Klar konnte man in Hälfte 2 nicht ganz an die Leistung des 1.Durchgangs anknüpfen, aber der Gegner war nun auch bei Leibe kein Fallobst, sondern eine der Spitzenmannschaften der Stadtoberliga.
Aus diesem Grund war es eine sehr ordentliche Leistung und die erst 2.Heimniederlage bei Weitem kein Beinbruch.
(rt)
Aufstellung:
Mattern – Wegerich, Schulz, Michael – Petersdorf, Gehrke, Dieck, Schröder, Timpe – Klitsch(73. Kreuziger), Knoll (67. Raissi)
Tore:
1:0 Petersdorf (39.)
1:1 Harbich (50.)
1:2 Rezai (74.)
Karten:
– / –
Schiedsrichter:
Steve Winkler (Henry Glaue, Ludwig Boek)
Zuschauer:
14