Mit dem FC Zukunft/Preußen hatte die SG Handwerk an diesem Spieltag eine echte Hausnummer der Stadtoberliga vor der Brust. Aber mitunter sind diese Spiele ja am einfachsten, da die eigene Erwartungshaltung dementsprechend nüchtern ausfällt. Schon vom Anpfiff weg zeigte ich deutlich, wie der Hase wohl laufen würde heute. 
Zukunft mit mächtig Druck und Offensivdrang, zwang Handwerk gleich in den Defensiv- Modus. Mit sehr mäßigem Erfolg. In Minute 3 musste man die bittere Pille des 0:1 schlucken. Hier war jeder Ballkontakt, jeder Pass des Gegners zu schnell, bzw, man selbst zu langsam. 
Eine Szene, die aktuell perfekt in die Gemengelage der SGH passt, folgte nur Momente nach dem Rückstand. Bei einem eigenen Angriff klatschte der Schuss von Pfeiffer nur an den Pfosten. 
In umgekehrter Konstellation wäre hier mit Sicherheit der Ausgleich gefallen. So blieb es erst mal bei dem knappen Rückstand. 
Am Spielverlauf änderte sich aber nichts. Der FCZ bestimmte Ball, Tempo und Gegner quasi nach Belieben. Handwerk war nun aber besser in den Zweikämpfen, traute sich mehr zu, kam auch mal hinter die letzte Kette des Kontrahenten. Und gerade über Standards klopfte man mehrfach zart am Ausgleich. 
Denn darüber kann immer mal was gehen. Alles andere blieb aber zu viel und zu oft nur Stückwerk. Zuk/Preu scheiterte noch mehrfach in aussichtsreicher Position. Positiv gesehen könnte man sagen, Handwerk „verdiente“ sich den weiterhin knappen Rückstand und somit die Chance auf mehr. 
Hierfür galt es natürlich, im zweiten Durchgang eine Schippe drauf zu legen. Denn es ging mit dem 0:1 in die Pause. Frisches Personal betrat mit Beginn der 46. Minute den Platz. Unabhängig davon änderte sich an den Kräfteverhältnissen wenig bis gar nichts. 
Zukunft ließ Ball und Gegner laufen, Handwerk zu wenig „mittendrin“, dafür zu oft „nur dabei“. Es fehlte der letzte Mumm, dass Fünkchen Überzeugung in das eigene Können, dass Zutrauen in den Mitspieler. Und dabei war die Defensive des FCZ alles andere als unüberwindbar. 
Einzig der Spielstand nährte weiterhin die zarte Hoffnung. Um Diese möglichst bis zum Schlusspfiff aufrecht erhalten zu können, durfte an Gegentreffern natürlich nichts weiteres dazukommen. Durfte, durfte Fahrradkette. Oder so ähnlich jedenfalls. Auf jeden Fall nahm man sich die Hoffnung quasi selbst. Nicht nur, dass in der 75. Minute das 0:2 fiel, vom folgenden Anstoß weg waren es nur Sekunden bis zum 0:3. Mehr Doppelschlag geht nun wirklich nicht. 
Und mehr Eigenverschulden auch nicht. Die Messe war gelesen, dass Ding durch. Jetzt ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Es sollte zumindest das Gesicht gewahrt werden. Die Gäste waren damit aber scheinbar nicht ganz einverstanden. Bei ihnen ging es noch einige Male munter nach vorn. 
Und da noch Platz auf dem Zettel des Spielleiters war, gewährte man Zukunft noch ganz uneigennützig den 0:4 Endstand. Es war eine derbe Klatsche für die SGH. Sicher verfügt der FCZ über eine gehobene Qualität, gerade in der Offensive. Und sicher werden das noch andere Teams der Stadtoberliga zu spüren bekommen. 
Viel bedenklicher und alarmierender für Handwerk war allerdings, dass man nie so richtig das Gefühl hatte, an diesem Tag konkurrenzfähig zu sein. Denn Hoffen und Glauben kann man gerne in der Kirche. Auf dem grünen Rasen sollte man als Team schon selbst in der Lage sein, über ein entsprechendes Auftreten für die erforderlichen Ergebnisse zu sorgen. 
Zu große, und/oder zu viele Baustellen lassen die Mannschaft kaum voran kommen. Konzentriert sich aber jeder wieder auf seine ganz persönliche Kernkompetenz dieses Sports, sind zeitnahe Erfolge absolut im Bereich des Machbaren. So könnte es für die Sterne am nächsten WE ein böses Erwachen geben.  
(rt)   

Aufstellung:

Scherping – Wegerich, Petersdorf, Kleinert – Sahin, Schulz (46. Ihloff, 59. Michael), Pfeiffer, Erdmann (78. Timpe), Brentrop – Tennstaedt (46. Eiselt), Gehrke

Tore:

0:1 Renning (3.)

0:2 Mishchuk (75.)

0:3 Renning (76.)

0:4 Darius (86.)

Gelbe Karten:

keine

Schiedsrichter:

Ingo Henning (Adrian Scharf, Logan Nicke)

Zuschauer:

21