.Nach einjähriger Unterbrechung ging es für die SG Handwerk mal wieder nach Pechau zum SV. Legenden besagen, dass hier schon eigene Spieler verschollen gingen in der Pechauer Kreuzhorst, nie wiederkehrten von der Jagd nach ausgiebiger Apfelernte. Aber dieses scherpingsche Märchen der Gebrüder Grimm wurde nie auserzählt.
Nun aber zum Sportlichen. Schon beim Auto abstellen auf dem Parkplatz kamen bei Handwerk Beyendorf-Vibes hoch. Zu frisch waren noch die Erinnnerungen an den Saisonauftakt am anderen Ende der Stadt. Aber andererseits spielte hier ein punkteloses Team gegen ein Ungeschlagenes. Klare Rollenverteilung also.
So begann dann auch das Spiel. Der SGH wurde die eigene Hälfte quasi geschenkt, umso voller wurde es da natürlich ab der Mittellinie. Zunächst machte man es aber gar nicht so schlecht und erste Halbchancen sollten sich alsbald einstellen. Ob über außen oder durch die Mitte, bis zum Strafraum schaffte man es fast immer, jedoch ohne DIE Topmöglichkeit, an Abschlüssen mangelte es aber nicht. Je länger man aber nicht in Führung ging, je komplizierter wollte man es dann gestalten. Der Ball lief zu schleppend und langsam, was es dem Gegner einfach machte, zu verschieben. Hinzu kamen nun schlampige Ballverluste, die die Gastgeber in die Offensive lockten, mit einfachsten Mitteln. Lang Hafer nach Ballgewinn, nach Abstoß, nach Abschlag. Kriegt man diese Bälle natürlich nicht gleich geklärt, bleiben diese heiß und der Kontrahent wittert so etwas wie Morgenluft. Dass man zweimal nach Ecken am langen Pfosten pennte und fast die kalte Dusche bekam, schärfte nicht die Sinne. Es musste erst auf der Anzeigetafel scheppern, um aus dem Bequemlichkeitstrott rauszukommen. Zu lässig hatte man ab der Hälfte von Durchgang 1 agiert und die Quittung mit dem 0:1 zur Pause bekommen.
Mit Neuanpfiff zeigte man nun aber ein anderes Bild. Popien per Kopf aus Nahdistanz knapp drüber, kurz danach dann der Ausgleich. Langer legte quer auf Thurm, rein ins lange Eck zum 1:1. Man bekam nun endlich wieder seine Abschlüsse, die Visiere waren aber noch nicht justiert. Zügig ging es hierbei über außen, die schwindenden Pechauer Kräfte merkten alle. Und siehe da, endlich die nun schon verdiente Führung. Langer aus der zweiten Reihe an den Pfosten, Brentrop staubte ab. Aber Pustekuchen, die Fahne ging hoch. Auch das beherzte Eingreifen von VAR Lasch samt aussagekräftigem Videomaterial ließ die Unparteiischen nicht umstimmen. Also weiter 1:1. Chancen nun im Minutentakt, aber es schien wie verhext. Auch, weil man den besser postierten Mitspieler nicht sah, stattdessen Versuche aus spitzen Winkeln. Als Thurm kurz vor Schluss zum Tanz bat, erbarmte sich nach gefühlten 20 Sekunden ein Pechauer und schrotete ihn von den Beinen. Im 16er heißt sowas dann Strafstoß, den Gefoulter verwandelte. Nach ein-paar-langen-Bällen-aus-dem-Strafraum-Köpfen war dann Ende.
Mal wieder hatte man sich das Leben selbst schwer gemacht, bekommt es aber zur Zeit noch Gebogen. Spätestens ab der Meisterrunde wird dies nicht mehr funktionieren, dem sollten sich alle bewusst sein.
(hk)
Aufstellung:
Schröter – Schröder, Kleinert, Erdmann, Schöber (19. Schulz) – Edmond (89. Kreuziger), Reeh, Popien (74. Kohnert) – Brentrop (70. Tennstaedt), Thurm, Langer
Tore:
1:0 Koplin (14.)
1:1 Thurm (53., Langer)
1:2 Thurm (85., FE, Thurm)
Gelbe Karten:
Brietenhagen / Langer
Schiedsrichter:
Tim Polten (Arne Seitz, Adrian Scharf)
Zuschauer:
25
