SV Arminia II hieß die nächste Station für die SG Handwerk in der Rückrunde der Saison 18/19. Nicht einfach, aber doch auf jeden Fall machbar. So war zumindest die Prognose im Vorfeld.
Aber vom Anpfiff weg tat man sich unglaublich schwer. Der große Platz und die abwartenden Gastgeber boten ja eigentlich genug Freiraum, um das eigene Offensivspiel in Gang zu bringen. Aber zu oft fehlte die zündende Idee, die Ruhe am Ball oder der Mut, es mal aus der Distanz zu versuchen. Einzig nach Standardsituationen strahlte die SGH so was wie Gefahr aus. Wie man aus Nichts ein Tor erzielen kann, zeigte sich nach einer guten halben Stunde. Ein langer Ball in den Strafraum wurde nur unzureichend geklärt, fiel den Arminen quasi zurück vor die Füße und aus kurzer Distanz wurde das Spielgerät hinter die Linie gebracht. 0:1 im Rückstand also. Unnötig und überflüssig wie ein Kropf. Zum Glück dauerte es nur wenige Zeigerumdrehungen bis zum Ausgleich. Endlich wurde mal schnell und schnörkellos nach vorn gespielt. Klitsch sah aus dem Augenwinkel den startenden Knoll. Dieser überwand mit viel Übersicht und Raffinesse den heraus eilenden Keeper zum 1:1 Ausgleich. Dies konnte, ja musste doch nun endlich der „Hallo wach“ Effekt für die Blau – Weißen sein. Aber mitnichten. Beide Teams schleppten sich dann Arm in Arm in die Kabinen, ohne dem anderen weh tun zu können /zu wollen.
Mit Beginn des 2.Durchgangs führten die Akteure das Trauerspiel fort. Jetzt soll niemandem bei den Gästen der Wille abgesprochen werden. Aber zu viel falsch getroffene Entscheidungen und das fehlende Umsetzen von Grundlagen dieser Sportart erstickten immer wieder das zarte Aufkommen von Optimismus. Wenn man dann noch den Gegner quasi zum Tore schießen einlädt, macht es die Situation richtig rund. In der 57. Min. ging Arminia nämlich wieder in Führung. Und wie beim 1. Gegentreffer sah sich niemand bei der SGH in der Lage, den Ball im und am eigenen Sechzehner konsequent zu klären. Der Rest war dann Formsache und Handwerk rannte wieder einem Rückstand hinterher. Endlich wurde aber nun der Vorwärtsgang gefunden. Denn mit zunehmender Spielzeit hatten die Gäste auch immer weniger zu verlieren. Auch wenn die ganz großen Abschlüsse weiter fehlten, strahlte man endlich Torgefahr aus. Und die Hoffnung schwang mit, ebenso wie die Hausherren aus dem Nichts einen Treffer zu erzielen. Aber auch das blieb einem verwehrt. Nach und nach wurde frisches Personal eingewechselt, um den Bock doch noch umzustoßen. Das nächste Tor machte aber wieder der SVA. Und wieder bezeichnend, unter gütiger Mithilfe der Handwerker. Weshalb eine getretene Ecke quasi direkt ohne Gegenwehr im Tor landete, lässt sich leider nicht nur dem böigen Wind anrechnen. Die Mamutaufgabe in den letzten Minuten hieß nun, irgendwie noch 2 eigene Treffer zu erzielen. Und ironischerweise brauchte es wohl erst diese Nackenschläge, um ins volle Risiko zu gehen. So in Minute 84, als Klitsch im Strafraum nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Den Elfmeter verwandelte Brentrop sicher zum 2:3 Anschluss. Die letzten Minuten waren die Gäste nun permanent im oder am Strafraum der Arminen. Aber alle Bemühungen waren letztlich ohne Erfolg. So ging man mit einer Niederlage vom Platz. Weshalb man hier und heute verloren hatte, war ganz einfach zu erklären, jedoch aber schwer zu verstehen. An allen gefallenen Toren hatte die SG Handwerk ihren großen Anteil. Das ausschließlich der Gegner davon profitierte, passte ins Bild des Tages. Beim Betrachten des nackten Endstands hätte man von einem wahren Fußballfest ausgehen können. In Wahrheit war es aber sportliche Magerkost von beiden Seiten. Aus Sicht der SGH hoffentlich zum letzten Mal für lange Zeit.

(rt)

Aufstellung:
Schröter – Schröder, Petersdorf, Michael – Rexer (75. Timpe), Reeh, Schulz, Kuhnert (66. Brentrop) – Knoll, Klitsch, Moritz (81. Kreuziger)

Tore:
1:0 Ihlo (30.)
1:1 Knoll (33., Klitsch)
2:1 Ukaegbu (57.)
3:1 Schmidt (81.)
3:2 Brentrop (84. FE, Foul an Klitsch)

Gelbe Karten:
Dommroese, Stolze / –

Schiedsrichter:
Thomas Mengewein (Ulrich Ehlers, Christoph Albrecht)

Zuschauer:
31