.Wochen voller Qualen und Entbehrungen lagen hinter der SG Handwerk, als es endlich zum ersten Pflichtspiel dieser Saison zum LK- Absteiger SSV Besiegdas ging. Es lag Brisanz in der Luft. Die einen wollten ihren selbsternannten Status als Staffelfavorit und Aufstiegsanwärter untermauern, die anderen eine erste Duftmarke setzen und erst mal herausfinden, wo man wirklich steht nach der Vorbereitung. Der Wettergott präsentierte 32 Grad und leichten Wind. Ideale Bedingungen für ein Fußballspiel.
Also für die Zuschauer und wenn man im Schatten stand. Besiegdas mit Anpfiff in der Ballbesitzrolle. Endlose Stafetten ohne Raumgewinn machten es der SGH leicht, sich auf Ball und Gegner einzustellen, klug zu verschieben und wenig Platz anzubieten. Bei eigenen Angriffen ging es zumeist schnell und zielstrebig nach vorne. Am Strafraum war dann aber auch erst mal Feierabend. Die Phase des gegenseitigen Abtastens hielt bis zur 13. Minute stand. Dann war es Schröder, der ein besonderes Geschenk für seinen Ex-Verein eingepackt hatte. Sein Einwurf wurde quasi zur Ecke, kam bis weit in den SSV – Strafraum. Hier schraubte sich Schulz am Höchsten und vollendete zur 1:0 Führung für die Gäste. Nicht ganz unverdient das Ganze, denn bis hierhin war es die größte Chance auf beiden Seiten.
Besiegdas war nun noch mehr gefordert, denn ein Nuller war garantiert nicht eingeplant und die Oddset – Mafia begann schon, die Siegquoten neu zu bestimmen. Die Partie wurde nun offener, Ruhepausen gab es eigentlich kaum noch. Die großen Hundertprozenter gab es aber weder für die Hausherren, noch für die Gäste. Zu bedingungslos ging gerade Handwerks Viererkette in die Zweikämpfe. Der Sonne schien das Duell jedenfalls zu gefallen. Zumindest verharrte sie scheinbar bewegungslos genau über dem Platz.
Zum Ende des ersten Durchgangs schien Besiegdas etwas Oberwasser zu bekommen. Die SGH nun oft minutenlang defensiv voll gefordert. Aber man konnte alles wegverteidigen, brachte immer wieder Fuß oder Körper an den Ball. Mit der knappen Führung ging es in die Halbzeitpause und geradewegs in die Eistonne. Man konnte gar nicht so viel trinken, wie man ausschwitzen wollte. Aber es waren ja nur noch 45 Minuten zu gehen.
Ergebnis, Wetter und der bisherige Spielverlauf ließen schon erahnen, dass es ab Minute 46 ein Abnutzungskampf werden würde. Die Begegnung nahm mit Wiederanpfiff sofort abermals volle Intensität auf. Zauberfußball war hier und heute nicht gefragt. Kampf und Wille würden die entscheidenden Faktoren sein.
Und das investierte Handwerk weiterhin in vollstem Maße. Besiegdas drängte natürlich auf den Ausgleich. Es war nicht vorherzusehen ob, und wenn ja, wo, ein weiterer Treffer fallen würde. Beide Torhüter standen immer mal im Mittelpunkt, ließen sich aber bis hierhin nicht überwinden. Ab Minute 75 schwanden die Kräfte zusehends. Auf beiden Seiten, wohlgemerkt.
Die Gästen verlegten sich nun mehr und mehr aufs reine Verteidigen. Räume zuschieben, Gegenspieler nicht aus den Augen verlieren, sich gegenseitig unterstützen. Kostete selbstverständlich ordentlich Körner, die dann offensiv etwas fehlten. Egal, die Null stand ja weiterhin. Besiegdas nun immer öfters auch mit dem Schiri im Dialog. Irgendwas musste doch funktionieren, um diesen Handwerkern noch den Sieg zu entreißen. Noch ein langer Ball von Gelb-Grün, auch der landete im Toraus. Wie lange noch ? Nichts mehr auf der Uhr.
Der Schlusspfiff beendete diese Hitzeschlacht. Handwerk entführte mit Wille, Kampf und Leidenschaft die 3 Punkte vom Gübser Weg und ließ damit konsternierte Gesichter bei den Hausherren zurück.
Und dieser Sieg war verdient. Hochverdient. Wenn der vermeintliche Underdog ein Tor mehr macht und einen Treffer weniger kassiert als der Kontrahent, kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben. Was dieser Erfolg für die Tabelle bringt, wird die Macht vom Umfassungsweg aber in den kommenden Partien erst noch bestätigen müssen.
Nichts ist so schwer wie das nächste Spiel. Aber bis auf weiteres leuchtet der Gübser Weg in Blau und Weiß.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Schröder, Erdmann, Raschig, Kleinert (70.Voigt) – Reeh, Edmond (80. Brentrop), Schulz (70. Popien) – Langer (86. Andisha), Klitsch (50. Fieseler), Thurm

Tore:

0:1 Schulz (13., Schröder )

Gelbe Karten:

keine / Langer

Schiedsrichter:

Thomas Neumann (Jan Erik Göbecke, Ole Ludwig Schwark)

Zuschauer:

36