.„Aufgalopp in die Meisterrunde“ hieß es an diesem Wochenende für die SG Handwerk. Spätestens jetzt ist die Schonzeit vorbei. Mit halber Kraft und Sommerfußball würde man fortan wenig bewerkstelligen können.
Die Ansetzung wollte es so, dass die Kreuziger – Elf zum Nachbarschaftsduell bei TuS 1860 zu Gast war. Nach lediglich einer Woche Pause sollten alle Akteure ja noch voll im Saft stehen. Und die SG Handwerk begann zielstrebig mit Drang nach vorn. Geduldig auf die Lücke lauernd, ließ man den Ball in den eigenen Reihen laufen.
Der kleine Platz ermöglichte es, dass 2-3 schnelle Kontakte reichten, um am gegnerischen Strafraum anzuklopfen. So waren alsbald erste ganz ordentliche Annäherungen zu verzeichnen. Von den Hausherren war in dieser Phase noch rein gar nichts zu vermelden. Handwerk hingegen war gut drin, einzig die Belohnung ließ noch auf sich warten.
Nach gut 25 Minuten stellten sich die Geschehnisse schon ausgeglichener dar. Wobei auch hier die Gäste die größeren Möglichkeiten für sich verbuchen konnten. So fehlte bei 2 Kopfbällen nur die berühmte Haaresbreite.
Auch wenn es nach 45 Minuten noch 0:0 stand, lag dies einzig an der SGH, die den Kontrahenten am Leben ließ. Zu diesem Zeitpunkt schien es aber nur eine Frage der Zeit, bis Handwerk in Führung gehen würde. Ein eigener Treffer und das Pendel würde endgültig Richtung Auswärtssieg schlagen.
Aber auch mit Wiederbeginn tat sich Blau – Weiß recht schwer. Keine Leichtigkeit, kaum Spielwitz, wenig zündende Ideen. Beide Teams konnten oder wollten dem anderen scheinbar nicht wehtun. Ob das hier noch ein Augenschmaus werden würde ? Das erste Lebenszeichen in Hälfte 2 zeigten dann die Hausherren.
Und gleich das volle Programm. Handwerk zu schläfrig in der Defensive und so nach 60 Minuten mit 0:1 in Rückstand. Na Prost Mahlzeit. Etwas, was man nun gar nicht gebrauchen konnte. Aber vielleicht brauchte es so einen Nackenschlag. Denn siehe da, nur ein paar Zeigerumdrehungen später bediente Thurm seinen Kollegen Popien und dieser traf zum 1:1 Ausgleich.
Die Gäste wussten also doch, wo das Tor steht.
Und was 1x klappt, durfte auch gerne ein weiteres Mal gezeigt werden. Diesen Gedanken schien aber auch TuS zu haben. Und es passt leider perfekt ins Bild, dass es wieder die Gastgeber waren, die abermals in Führung gingen. Hier waren dann 67 Minuten gespielt. Also noch genug Zeit auf dem Tacho.
Aber auch natürlich der Druck, das runde Ding zumindest nochmal über die Linie zu bringen. Es begann ein schon fast verzweifeltes Anrennen der Handwerker. Jeder Angriff, jede Ecke schürten die Hoffnung, auf einen weiteren Jubel der mitgereisten Anhänger.
Jubeln durfte aber zunächst wieder 1860. 5 Minuten vor dem Ende fiel das 3:1, die vermeintliche Entscheidung. Motivation und der Erfolgsqoutient sanken schlagartig gegen 0. Nur noch sehr wenig Zeit, aber noch sehr viel Weg lag vor den Gästen. Ging hier noch was ? Oder ging nichts mehr ? So etwas von beidem, könnte man sagen.
Denn in der 90. Minute verkürzte Thurm aus Nahdistanz auf 2:3. Noch blieb ja die Nachspielzeit. Eigentor, ungerechter Strafstoß, egal was, Ein Treffer musste noch fallen. Tat er aber letztlich nicht. So ging das erste Spiel der Meisterrunde mit 2:3 verloren.
Das nackte Ergebnis klang ja nach einem wilden, mitreißendem und spektakulärem Schlagabtausch. Dies war es aber sicher nicht. Ganz ohne Vereinsbrille wäre eine Punkteteilung der gerechte Ausgang gewesen. Handwerk hatte es gerade in Durchgang 1 verpasst, die Weichen auf Sieg zu stellen. In der 2. Hälfte ließ man dann zu einfache Gegentreffer zu.
Nun ist die Saison noch lang, Möglichkeiten genug, Punkte und Siege einzufahren. Das Spiel zeigte aber hoffentlich nachhaltig, worauf es in Zukunft ankommen muss. Von dem Guten gerne mehr, vom Schlechten bitte deutlich weniger.
Dann klappts auch mit dem Siegesbier.

(rt)

Aufstellung:
Schröter – Kleinert, Reeh, Schulz, Schöber – Bliedung (66. Kohnert), Edmond, Popien, Brentrop (66. Ganzer) – Thurm, Zobel (66. Klitsch)

Tore:
1:0 Nagel (59.)
1:1 Popien (62., Schulz)
2:1 Jüterbock (67.)
3:1 El Sawaf (85.)
3:2 Thurm (90.+2, Popien)

Gelbe Karten:
– / Schulz

Schiedsrichter:
Maximilian Eckart (Cedric Kahl, Raphael Gukasjan)

Zuschauer:
40