.SV Arminia II vs. SG Handwerk, da war doch was. Genau. Erst vor wenigen Wochen standen sich beide Teams an gleicher Stelle im Stadtpokal gegenüber. Damals war Arminia verdient als Sieger vom Platz gegangen. Handwerk war also gewarnt und motiviert, diese Schmach auszugleichen. Und die Gastgeber dürften als Ziel gehabt haben, dem verlustpunktfreien Tabellenführer die ersten Zähler abzuknöpfen.
Besonders beim Eintreiben von Eintrittsgeldern legte der SVA ein bemerkenswertes Engagement an den Tag. Zuschauer , die sich schon gut 30 Minuten auf dem Gelände befanden, über das gesamte Areal zu verfolgen, ist schon sehr speziell und doch reichlich übertrieben. Zum Sportlichen.
Mit Beginn der Partie zeigte sich ein bekanntes Bild.
Arminia mit sehr viel Ballbesitz und Handwerk tiefer stehend und auf Balleroberungen lauernd. Es zeigte sich aber schon früh im Spiel, dass die Hausherren mit Läufen über die Außen oder schnelle Spielverlagerung bis weit vor das SGH – Tor kommen wollten. Dies gelang auch einige Male. So wie in der 10. Minute, dem 1:0.
Handwerk zwar mit vielen Mann in Ballnähe, ohne aber richtigen Zugriff zu bekommen. Der Rest war dann schön heraus gespielt und schlecht verteidigt zugleich. Bekanntermaßen sollte dann die Mannschaft in Rückstand eine Schippe drauf legen. Sonst würde sich der Zwischenstand kaum ändern lassen.
Das Bemühen war zwar da, aber es blieb bei viel Stückwerk und Halbgarem. So wurschtelte man sich durch Hälfte 1. Arminia mit der besseren Spielanlage, Handwerk eher über Wille und Einsatz. Klar sprangen dadurch mal Minichancen heraus. Aber kaum etwas, was dem Anhang Herzrhythmusstörungen verursachen würde. Man hatte eher den Eindruck, als wenn nur der zweite Gegentreffer verhindert werden sollte.
Grundsätzlich nicht ganz verkehrt, bei noch weiteren 45 Minuten Spielzeit. Denn irgendwann war der zähe Kaugummi aufgebraucht und der Unparteiische bat zum Pausentee.
Nun kann ja so eine Halbzeitansprache das Fadenkreuz neu justieren, den Fokus auf die entscheidenden Dinge lenken. Und im besten Fall einen wahren Sturmlauf entfachen. Aber mit Wiederbeginn war die SGH davon noch ein ganzes Stück weit entfernt. Strahlt das altehrwürdige AMO muskellähmende Strahlen aus ? Sind die vorbeifahrenden Züge interessanter als das eigene Spiel ? Ich weiß es nicht.
Aber an der Dynamik auf dem Feld änderte sich wenig. Arminia weiterhin mit mehr Zug zum Tor, mehr Ballsicherheit in den Aktionen. Bei Handwerk fehlte meist ein Schritt, ein passender Gedanke oder der Blick für den Nebenmann, um wirklich produktiv zu werden.
So brachte man die Hintermannschaft des SVA nur sehr sehr selten in Bedrängnis. Vom Torwart ganz zu schweigen.
Irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, ein weiterer Treffer würde wenn dann auf Seiten der Gastgeber fallen. Um die ganze Geschichte mal abzukürzen, ein weiteres Tor fiel weder hüben noch drüben. Es stand zwar Spitzenspiel drauf, es war aber nur Durchschnitt drin.
Und hierfür trug die SGH einen gehörigen Anteil. Ja, ein früher Rückstand kann lähmen. Ja, vielleicht harmonierten die Schuhe nicht mit Arminias Kunstrasen. Und das am Samstag dargebotene hätte gegen andere Mannschaften eventuell für Zählbares gereicht. Aber wenn man ohne eigenen Treffer bleibt und obendrein ein Gegentor zulässt, sind Niederlagen nur die logische Folge.
Nun kann man aber auch positive Kleinigkeiten herausziehen. Wenn eine Serie endet, kann das Kreuziger – Team gleich mit dem nächsten Spiel eine Neue starten. Und wenn siese ähnlich erfolgreich wie die letzte ist, spricht in drei Wochen niemand mehr über den „Fluch vom Jahnsportplatz“.

(rt)


Aufstellung:
Schröter – Schröder (53. Reeh), Erdmann, Raschig, Kleinert (80. Voigt) – Schulz, Edmond, Popien (70. Klitsch) – Fieseler (70. Brentrop), Langer, Thurm

Tore:
1:0 Zober (10.)

Gelbe Karten:
Zober / keine

Schiedsrichter:
Axel Bänsch (Cedric Kahl, Adrian Gehring)

Zuschauer:
65