.Lockere Erfolge im Sport sind zwar schick und schön, vernebeln aber gerne mal die Wahrnehmung, wo man wirklich steht. Hier sind zarte Nackenschläge manchmal ganz hilfreich. Und einen dieser Nackenschläge bekam die SG Handwerk am letzten Samstag im Gastspiel beim SV Arminia II. Auch wenn der Gegner so was wie die Mannschaft der Stunde ist, war der Auftritt der Gäste eines Tabellenvierten in keiner Weise würdig. War man in den ersten 5 Minuten noch ebenbürtig, entglitt den Handwerkern das Spiel in schwindelerregender Geschwindigkeit. Wo war der mutige und resolute Zugriff auf Ball und Gegner ? Wo war das richtige Stellungsspiel ? Wo war das Umsetzen der taktischen Vorgaben ? Wenn es schnell gehen sollte, wurde Tempo raus genommen. Wenn Ruhe nötig war, wurden vogelwilde Bälle gespielt. Und das Schlimmste an der Geschichte war, dass Arminia ebenfalls keine Bäume ausriss. Oder Ausreißen musste. So war es schon fast verwunderlich, dass es bis zur 32. Minute dauerte, eh die Hausherren in Führung gingen. Wie oben schon beschrieben, hatte sich Handwerk diesen Rückstand redlich verdient. Nun nützte auch das reine Verteidigen alleine nichts mehr. Allerspätestens mit dem 0:2 kurz vor der Pause war es zwingend notwendig, alles auf Null zu setzen. Mit Beginn des 2. Durchgangs musste es das Ziel sein, die Basics wieder auf den Platz zu kriegen. Rennen, kämpfen, beißen, mal an den Haaren ziehen ;), muss immer möglich sein. Auch wenn der Ball mal gerade nicht der beste Freund ist. Und das versuchte das Team nun umzusetzen. Es gab mehr Klarheit im Spiel, es wurde so gespielt, wie es möglich und nötig war. Tiki Taka war es zwar weiterhin nicht, aber Arminia merkte, dass sich die SGH nicht gänzlich ohne Gegenwehr ergeben wollte. Das 0:3 machte dann frühzeitig den Deckel auf die Partie und war in der Entstehung wieder mehr als passend zu diesem Spiel. Der Rest plätscherte dann mehr oder weniger vor sich hin. Der Gastgeber musste nichts weiter tun und Handwerk war zu limitiert, um hier nochmal für Spannung sorgen zu können. Und doch zeigten Phasen und bestimmte Situationen, dass man unter anderen Umständen absolut konkurrenzfähig hätte sein können. Der Schlusspfiff läutete dann gleich die Phase der Aufarbeitung ein. Erstmal jeder für sich oder im Austausch mit den Teamkollegen. Natürlich sollte man diese Niederlage nun auch nicht größer und schlimmer machen, als sie war. Handwerk hatte einen komplett gebrauchten Tag erwischt. Der Kontrahent war nun auch beileibe kein Fallobst. Viel wichtiger ist, die Fehler aufzuarbeiten und mit einem Sieg am nächsten Spieltag wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Denn das die Mannschaft es besser kann, zeigt ja weiterhin der gute 4. Tabellenplatz. Und ein schlechtes Spiel pro Halbserie darf man sich mal erlauben. Das ist jetzt verbraucht. Heißt, die restliche Rückrunde zeigt Handwerk wieder das gewohnt erfolgreiche Gesicht. So jedenfalls der Plan.

(rt)

Aufstellung:

Kleinert, Petersdorf, Schröder – Brentrop (46. Wegerich), Dieck, Reeh, Kirsch (73. Milster) – Klitsch (83. Timpe), Aliyu (46. Rexer), Thurm

Tore:

1:0 Spengler (32.)

2:0 Arranz (40.)

3:0 Spengler (63.)

Gelbe Karten:

Rostkovius / Dieck, Schröder

Schiedsrichter:

Tonio Petzsch (Adar Kaya, Ben Riemann)

Zuschauer:

25