.Da war es also, das letzte Spiel der Saison 23/24 in der Stadtoberliga für die SG Handwerk. Auch wenn der ganz große Druck oder Reiz nicht mehr gegeben war, waren nochmals 3 Punkte das erklärte Ziel. Einerseits wollte man natürlich mit einem Sieg in die Sommerpause gehen. Und mit etwas Schützenhilfe war sogar noch Platz 4 drin.
Und der Beginn hinterließ einiges an Hoffnung für einen erfolgreichen Ausgang aus Handwerker Sicht. Erste zarte Annäherungen waren zu verzeichnen. Nach Feuerwerk sah das zwar noch nicht aus, aber man wusste, wo das gegnerische Tor steht. Der MSC Preussen II entpuppte sich aber als erwartet unbequemer Kontrahent.
Die SGH musste höllisch auf der Hut sein, waren doch die Gäste keinesfalls chancenlos. Und nach einem Scheibenschießen sah es nun wirklich nicht aus. Das Geschehen spielte sich zumeist zwischen den Strafräumen ab. Beiden Teams fehlte vor dem jeweiligen Tor einfach der absolute Killerinstinkt.
Man neutralisierte sich quasi, wenig aufregendes wurde geboten. So war es nur allzu logisch, dass es mit dem 0:0 in die Pause ging. Wollten die Gastgeber noch Grund zum Jubeln haben, musste eine Leistungssteigerung her. Oder der MSC musste einem kräftig unter die Arme greifen. Was nicht wirklich zu erwarten war.
So gab es ab Minute 46 ein unverändertes Bild. Beide Teams hatten ihre Offensivaktionen, ohne aber den ersten Treffer zu markieren. Und der wäre sehr wichtig gewesen. Würde es doch den Druck auf den Gegner um einiges erhöhen. Schön war es gerade nicht, was die SGH und der MSC den Zuschauern boten.
Je weiter die Spielzeit voranschritt, um so mehr begann es wahrscheinlich im Kopf zu arbeiten. Jeder eigene Fehler könnte hier und heute der Spielentscheidende sein. Quasi aus dem Nichts dann die Riesenchance für Handwerk. Aliyu war frei durch, legte den Ball aber knapp am Pfosten vorbei. Wie abgesprochen teilte man sich den zweiten Durchgang in abwechselnde Ballbesitzphasen auf.
Mal war es Handwerk mit 5-6 Standards am Stück, mal Preussen mit einigen Angriffen in Folge. Thurm dann noch mit einem Schuss an die Latte.
Man musste kein Prophet sein, um festzustellen, dass hier aus einer normalen Situation kein Tor mehr fallen würde. Blieben als „Hoffnung“ also nur noch grobe Fehler oder Schiedsrichterentscheidungen.
Ersteres ging dann kurz vor Toresschluss auf das Konto der SGH. Eine goldene Regel im Fußball besagt: im Strafraum nur foulen, wenn es der Schiri nicht sieht. Blöd gelaufen in dem Fall, denn es gab Elfmeter für Preussen. Der war dann im Nachschuss drin und bedeutete das 0:1 in der 89. Minute.
Viel schlechtere Zeitpunkte für einen Rückstand gibt es kaum in dieser Sportart. Klar blieben noch ein paar kümmerliche Minuten, aber wenn in knapp 90 Minuten nichts zählbares gelang, warum dann jetzt. So war es dann auch. Die Moral war verständlicherweise im Keller.
Das 0:2, ebenfalls ein Standard, beschloss dann dieses Duell. Die Niederlage fühlte sich auch wie eine Niederlage an. Es war eigentlich ein 0:0, wie es im Buche steht.
Den Sieg oder die Niederlage hatte keiner von beiden verdient. Eine Punkteteilung wäre das gerechte Ergebnis gewesen. Aber wer fragt hinterher danach. So ging die Saison der SG Handwerk mit 3 Niederlagen am Stück zu Ende. Sieht komisch aus, war auch zumeist unnötig oder unverdient. Letztlich schmälert es aber nicht den doch guten 5. Tabellenplatz.
Viertbester Angriff, viertbeste Abwehr… mit Thurm, Aliyu und Klitsch 3 Angreifer unter den Top10… Thurm dann noch mit 35 Torbeteiligungen bester Scorer der Saison 23/24 und nicht zu vergessen, souveräner Gewinner der Fairplay – Wertung mit lediglich 20 gelbe Karten in 20 Spielen. Ohne jeden Platzverweis.
Verdient höchste Anerkennung ans gesamte Team. Und wenn man dann noch bedenkt, dass man im Altersschnitt die Ü33 regelmäßig durchbrochen hatte, muss man ohne wenn und aber diese Spielzeit als vollen Erfolg werten ! Es ist allerdings zu befürchten, dass der Coach auf der Abschlussfeier seine lange Liste der „Verfehlungen“ auspackt und den großen Mahner gibt ;).
Dies soll es von meiner Seite aus für die nächsten Wochen gewesen sein. Kommt alle gut in und durch die Sommerpause. Handwerks EM – Fahrern viel Glück und Erfolg. Bis zur neuen Saison 24/25.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Kleinert, Raschig, Schröder – Wegerich (46. Bliedung), Reeh, Erdmann, Brentrop (63. Schulz)- Kirsch (57. Rexer), Aliyu (85. Kreuziger), Thurm

Tore:

0:1 Harbich (89., Elfmeternachschuss)

0:2 Harbich (90.+2)

Gelbe Karten:

keine / Einecke

Schiedsrichter:

Niklas Stoye (Tom Gärtner, Lynes Vin Bittmann)

Zuschauer:

35