Nach dem knappen Auswärtserfolg in der Vorwoche war das Ziel der SG Handwerk an diesem Wochenende, scharf nachzuwaschen und weitere Punkte einzufahren. Dünne Personaldecke, unbequemer Gegner und mieses Aprilwetter im Mai gaben keine allzu großen Hoffnungen auf ein Fußballfest am Samstagnachmittag.
Und so begann mit Anpfiff das gegenseitige Abtasten. Die Sterne versuchten mit unzähligen Ballkontakten die Lücke zu finden. Die Hausherren waren darauf aber sehr gut eingestellt, boten kaum Raum zur Entfaltung an. War man selbst dann in Ballbesitz ging es zügig Richtung Gegnertor. So ergaben sich zwar recht aussichtsreiche Abschlusspositionen, aber hier fehlte noch die rechte Präzision im entscheidenden Moment. Glück hatte die SGH bei einem Versuch der Gäste, als der Ball an die Latte klatschte. Ansonsten hatten sich beide Teams das Geschehen auf nassem Untergrund gerecht aufgeteilt. Mal eine Halbchance hier, mal ein Standard dort, aber meist nichts für die Abteilung Herzinfarkt. Und gerade für die Gastgeber war das ja Vorgabe Numero Uno gewesen. Ärgerlich für Handwerk war die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Moritz. Für ihn kam der Coach persönlich aufs Feld. Nach überschaubaren 45 Minuten ging es für alle durchgeweichten Akteure zum Trocknen in die Kabinen.
Frisch geföhnt ging es wieder in den Neustädter Dauerregen zum zweiten Durchgang. Und hier präsentierte sich die SGH hellwach und sofort zur Stelle. Klitsch hatte Kollege Kreuziger in Szene gesetzt und der Joker traf artistisch zur 1:0 Führung. War doch das goldene Händchen des Übungsleiters bei Einwechslungen wieder voll zum Tragen gekommen. Nun war Roter Stern natürlich noch mehr gefragt, Handwerk musste weiterhin in der Defensive hellwach sein. Und das war man auch in den meisten Aktionen im und um den eigenen Strafraum. Der Rest war sichere Beute von Keeper Schröter. Blau – Weiß konnte sich nun komplett auf das Konterspiel verlegen.
Hinten sicher stehen und im richtigen Moment die Angreifer ins Spiel bringen. Das Sudenburg einen Freistoß ans Aluminium setzte, soll natürlich nicht unerwähnt bleiben. Aber das Glück ist nun mal mit dem Tüchtigen und gegen aufgerückte Sterne ergaben sich nun immer wieder eigene Konterchancen, die Partie zu entscheiden. Die Uhr tickte gnadenlos hinunter und nach 95 Minuten war es endlich geschafft. Die Macht vom Umfassungsweg hatte einen 1:0 Heimsieg eingefahren. Geht man rein nach den Spielanteilen und Chancen, wäre eine Punkteteilung auch ok gewesen.
Da die SGH aber eine sehr gute defensive und taktisch clevere Leistung gezeigt hatte, hatte man sich auf dieser Ebene den Dreier verdient. 180 Minuten ohne Gegentor und 2 selbst erzielte Treffer in den letzten beiden Partien brachten 6 wichtige Punkte auf die Habenseite. Aller auswärtiger Kritik zum Trotz: das größte Lob ist nun mal die Unzufriedenheit des Gegners.
P.S. großen Dank an Alex Zode von den AH für das kurzfristige personelle Aushelfen.
(rt)
Aufstellung:
Schröter – Hochdorfer, Petersdorf, Michael – Timpe, Kuhnert, Reeh, Moritz (38. Kreuziger), Brentrop – Rexer, Klitsch (86. Zode)
Tore:
1:0 Kreuziger (49., Klitsch)
Gelbe Karten:
Reeh, Petersdorf, Rexer / Barsch, Schulze
Schiedsrichter:
Marcel Meier (Abdala Aladas, Anthony Holze)
Zuschauer:
11