Nach Wochen der knallharten Vorbereitung a la Felix Magath wurde es für die SG Handwerk Ernst mit dem ersten Pflichtspiel der Rückrunde. Man war zu Gast beim Tabellenführer und quasi Dauerrivalen in dieser Spielzeit, dem VfB Ottersleben II. Ein echter Gradmesser also.
Direkt mit dem Anpfiff zeigten sich die Gäste in einer guten Verfassung. Räume wurden eng gemacht, Gegenspieler zielgerichtet attackiert und dem Kontrahenten wenig Möglichkeiten zur Entfaltung gelassen. Einen Wermutstropfen musste der Gast mit der Verletzung Gregors schon nach wenigen Minuten wegstecken. Für ihn kam Moritz in die Partie. Was aber an der Ausrichtung nichts änderte. Erstmal sollte die Null hinten stehen. Das man eine Spitzenmannschaft nicht komplett vom eigenen Tor fernhalten kann, ist aber nur allzu logisch. Was es dann mal durch die Abwehr schaffte, war sichere Beute von SGH–Schlussmann Scherping. So stellte Handwerk die Hausherren vor einige Probleme, welche sich nach und nach in ersten Unmutsbekundungen widerspiegelte. Offensiv war man selbst meist nach Kontern oder Standartsituationen in des Gegners Hälfte aktiv. So ging es mit einem verdienten 0:0 in die Pause.
Der Temperaturwechsel von der warmen Kabine zurück auf den kühlen Platz war für die SGH scheinbar etwas zu heftig. Denn mit Wiederbeginn sah man sich dem Dauerdruck des VfB scheinbar etwas „hilflos“ ausgesetzt. Es fehlte nun stellenweise die letzte Konsequenz im Zweikampf, eigene Aktionen wurden unnötig kompliziert gestaltet und so was löst dann schnell mal Kettenreaktionen aus. Aber noch hielt man das Unentschieden. Der berühmte seidene Faden wurde aber immer dünner, denn Ottersleben traf zuerst den einen und wenig später den anderen Pfosten. Hier hatte man schon einiges an Dusel. Nun war es ein Spiel auf ein Tor, leider auf das der Gäste. Scherping zeichnete sich noch ein paar Mal mit sehr guten Reaktionen aus, ihm schienen noch ein paar Arme mehr zu wachsen. Fast musste man sich fragen, ob das noch unser Jan war oder aber Manuel Neuer. Ein Abseitstor der Heimelf fand richtigerweise keine Anerkennung. Der erhoffte Punktgewinn kam trotz Unterlegenheit immer näher, der Schlusspfiff war in greifbarer Entfernung. Da segelte ein langer Ball in Handwerks Strafraum und im Nachsetzen musste der Gast das späte 0:1 hinnehmen. Einigen war der Schock quasi ins Gesicht geschrieben. Der Schiri bot zwar noch ein paar Minuten an Nachspielzeit an, aber auch hier tat sich auf beiden Seiten nichts Nennenswertes mehr.
Eine knappe und nach der 1.Hälfte auch unnötige Niederlage für die Kreuziger – Elf. Hatte man doch dem Klassenprimus lange Paroli geboten. Um gegen solche Gegner aber zu punkten, bedarf es allerdings 2 gleich guter Halbzeiten. Denn, wie in diesem Spiel gesehen, können einem schon kleine Nachlässigkeiten die verdienten Punkte kosten.

(rt)

Aufstellung:
Scherping – Schröder, Schulz, Wegerich – Petersdorf, Dieck, Gregor (11. Moritz), Seifert, Timpe – Klitsch (65. Raissi), Knoll

Tore:
1:0 Lehrmann (87.)

Gelbe Karten:
– / Petersdorf, Schulz, Schröder

Schiedsrichter:
Thomas Mengewein (Nils Novak, Gerd Güldner)

Zuschauer:
28