.Da war er also nun, der letzte Spieltag der Stadtoberliga – Saison 24/25. Ja, für die SG Handwerk und den SSV Besiegdas ging es noch um die Tabellenplätze 5 und 6. Aus Sicht der Gastgeber aber vielmehr darum, einen versöhnlichen Ausklang mit möglichst 3 Punkten zu erreichen.
Die letzten Wochen und Monate waren doch eine ziemliche Berg – und Talbahnfahrt der Gefühle. Der Start ins Spiel war für die SGH doch recht schleppend und holprig.
Jeder versuchte erst mal, Fehler zu vermeiden, in sein ganz persönliches Spiel zu kommen. Darunter litt natürlich auch der mannschaftliche Auftritt als solches. Besiegdas schien diese Probleme nicht zu haben. Und mehr noch, sie konnten diesen Umstand für sich nutzen. Es waren gerade mal 9 Minuten gespielt, als die Gäste mit 1:0 in Führung gingen.
Ein Nackenschlag für Handwerk, den man erst mal verdauen musste. Man schleppte sich fortan irgendwie durch die 1. Hälfte. Recht vielversprechende Angriffe fielen zu oft ungenauen Pässen, mittelmäßigen Ballannahmen oder unzureichenden Abschlüssen zum Opfer. Der Wille und das Bemühen waren zweifelsfrei zu erkennen. Aber es fehlte die entscheidende Leichtigkeit.
Die Gäste ließen zwar recht gefällig den Ball in den eigenen Reihen laufen. Hier wäre dann ein kleines taktisches Foul oder konsequenteres Stören notwendig gewesen. So eierten sich beide Teams in die Halbzeitpause.
Für die letzte Dreiviertelstunde dieser Spielzeit hieß es nochmal, alle Reserven zu mobilisieren, irgendwie zumindest den Ausgleich zu erzielen, gerne auch zu erzwingen. Und man hatte das Gefühl, dass die SGH verstanden hatte, auf was es jetzt ankommen würde. Man war nun besser in der Partie, präsenter in den Zweikämpfen, gieriger auf das Tor.
Das sah zwar immer noch nicht locker flockig aus, musste es aber ja auch nicht. Die Anzeigetafel sollte sich ja zum positiven verändern. Also erst mal frisches Personal auf den Platz schicken. Das Duschen sollte sich schon verdient werden. Um die 70. Minute herum konnte man phasenweise so etwas wie Dauerdruck aufbauen.
Den Gegner mal schon am eigenen Strafraum festsetzen, Standards erarbeiten. Und einer dieser Standards führte dann zum ersehnten Erfolg. Nach einer Ecke war es der alte Haudegen Schulz, der mit einem wuchtigen Kopfball den 1:1 Ausgleich erzielen konnte.
Das Minimalziel war erreicht. Und das sollte man sich doch bitte schön nicht mehr nehmen lassen. Das die Gäste diesem Plan wenig abgewinnen konnten, versteht sich von selbst. Irgendwie lag noch ein weiterer Treffer in der Luft. Auf welcher Seite dieser fallen würde, war jedoch nicht seriös zu beantworten.
Um es vorweg zu nehmen, es war den Gästen vorbehalten, wieder in Führung zu gehen. Und es passte zu den letzten Wochen der SGH, dass es wieder ein Murkeltor war. Nichts Tolles, nichts Brillantes, einfach nicht bis zu Ende verteidigt.
Sich nun nochmal zu motivieren, fiel natürlich nun immens schwer. Es fehlte in den Schlussminuten der entscheidende Punch. Ja, es gab noch 2-3 Einschussmöglichkeiten, aber keine davon konnte genutzt werden. So stand am Ende eine 1:2 Heimniederlage. Ein Punkt wäre sicher im Bereich des möglichen gewesen.
Das es nicht dazu kam, war vielen kleinen Umständen geschuldet. Es wäre aber auch zu schön gewesen. Was macht man nun aus der abgelaufenen Saison ? Welche Schulnote vergibt man ? Ich würde eine 3 geben. Hatte man in der Hinrunde noch alles gewonnen, was man gewinnen musste, lief die Rückrunde um einiges nüchterner ab. Ein nicht unerheblicher Grund waren auf jeden Fall die vielen Langzeitverletzungen einiger Akteure.
Trotz eines recht großen Kaders ist so was auf Dauer nicht zu kompensieren. Es fehlt dann die Tiefe im Kader, die taktische Variabilität, einstudierte Aufstellungen und Abläufe brechen weg. Und das sind dann Eckpunkte, warum man enge Spiele verlor oder Punkte liegen ließ. Natürlich gab es auch Tagesformen, die damit nicht zu begründen waren.
Aber auch das sollte der Kreuziger – Elf zugestanden werden. Hatte man die Top 5 sicher angepeilt, war man letztlich nur ein Platz schlechter. Gerade zwischen Platz 3 und 8 war es ein so ausgeglichenes Teilnehmerfeld, dass Spielausgänge kaum verlässlich vorhergesagt werden konnten. Viel wichtiger als nackte Tabellenplätze ist doch aber, dass die Mannschaft weiter zusammenwächst. Kann man mit einem kompletten Kader die kommende Saison bestreiten, sind höhere Tabellenregionen auf jeden Fall machbar. Nach zahlreichen Gesprächen kann man schon mal bekanntgeben, dass die Leistungsträger (also jeder einzelne Spieler) auch weiterhin das blau – weiße Trikot der SG Handwerk tragen werden.
Da braucht also niemandem Angst und Bange sein. Nun geht es in die verdiente Sommerpause. Max wünschen wir eine schnellstmögliche Genesung und eine baldige Wiederkehr auf den Platz. Erholt euch alle gut, kommt gestärkt und voll motiviert wieder. Dann hat die Stadtoberliga 25/26 vielleicht einen Favoriten mehr. Unmöglich wäre es nicht.

(rt)


Aufstellung:
Schröter – Schröder (68. Kohnert), Dieck, Schulz, Voigt (54. Lasch (83. Kreuziger)) – Reeh, Edmond, Popien – Brentrop (53. Zobel), Fieseler (65. Klitsch), Langer

Tore:
0:1 Sperling (9.)
1:1 Schulz (67., Langer)
1:2 Fiedler (77.)

Gelbe Karten:
Dieck, Fieseler / Schmidt

Gelbrote Karte:
Langer (90.+4)

Schiedsrichter:
Maximilian Eckart (Otto Wilhelm Neumann, Leonard Lindner)

Zuschauer:
29