Männer in knappen Shorts, Sand unter den Füßen und gefühlte 35 Grad Sonne im Nacken. Wer jetzt von der Copacabana träumt, brauchte gar nicht so weit reisen. Stadtoberliga am Umfassungsweg war das Alternativprogramm. Während die Gäste aus Ottersleben noch um Rang 2 kämpften, ging es für die SG Handwerk darum, die Erfolgsserie auszubauen.
Der VfB übernahm mit Spielbeginn das Zepter, die Hausherren agierten wie gewohnt aus einer stabilen Defensive heraus. Und doch gab es nach nicht einmal sieben Minuten Grund zum Jubeln. Petersdorf hatte sich bei einem Freistoß aus gut und gerne 30 Metern für die direkte Variante entschieden. Sein Geschoss schlug ohne Reaktion des Keepers im oberen Knick zur 1:0 Führung ein. Ein Auftakt nach Maß. Die Gäste zeigten sich aber nur kurz geschockt, waren um den schnellen Ausgleich bemüht. Doch Handwerk war spätestens am und im eigenen Strafraum her der Lage, ließ wenn überhaupt nur Halbchancen zu. Um so ärgerlicher und gleichzeitig bezeichnend wie dann der Ausgleich in Minute 19 fiel. Eine Flanke der Ottersleber aus unmöglichen Winkel wurde irgendwie zum Torschuss und schlug zum 1:1 im langen Eck ein. Klitsch gleich im Anschluss mit der Möglichkeit zur abermaligen Führung, aber nichts wars. Danach verflachte die Partie etwas. Langer Hafer hier, mal ein Dribbling dort. Bis auf wenige Ausnahmen aber nichts Halbes und nichts Ganzes. Sommerkick- Feeling halt. Dieser Zustand wurde dann Momente vor der Pause von den Gästen durchbrochen. Ein unnötiger Ballverlust gab dem VfB die Chance für einen Konter. Und diesen spielten sie auch konsequent bis zum 1:2 aus Handwerksicht zu Ende. Führung verspielt, in Rückstand geraten, aber noch eine Halbzeit, etwas am Ergebnis zu ändern.
Das dies nicht einfach werden würde, merke man direkt nach dem Wiederanpfiff. Das Bemühen war sichtlich vorhanden, es fehlte aber meist an der letzten Konsequenz in entscheidenden Aktionen. Der Planet brannte derweil erbarmungslos, „warm“ war schon lange kein Ausdruck mehr für dieses Klima. Die Akteure beider Teams schleppten sich zusehends über den Platz. Das 1:3 in der 69. Minute war dann der berühmte Deckel, der das Duell frühzeitig entschied. Spätestens jetzt war den Meisten klar, in welche Richtung das Pendel schwingen würde. Denn die Gäste mussten nicht mehr und Handwerk fehlte schlicht die Mittel, um nochmal Spannung aufkommen zu lassen. Ausnahme waren die beiden guten Versuche von Torjäger Klitsch. Seine Schüsse wurden aber vom Keeper gerade noch abgewehrt. So ging das Spiel mit einer Heimniederlage zu Ende. Auf Grund größerer Effizienz in den entscheidenden Situationen kann man den Erfolg der Gäste als verdient ansehen. Das Kreuziger- Team sollte sich aber keine großen Vorwürfe machen. War der Kontrahent an diesem Tage eben um die 2 Treffer besser. Am letzten Spieltag bei AEO gilt es nun nochmal, die positive Rückrunde dementsprechend abzuschließen.
Aufstellung:
Schröder – Straub-Kalthoff, Petersdorf, Michael (74. Kreuziger) – Timpe, Reeh, Knoll, Moritz, Rexer (42. Brentrop) – Klitsch, Gehrke
Tore:
1:0 Petersdorf (7.)
1:1 Oeding (19.)
1:2 Tappenbeck (40.)
1:3 Oeding (69.)
Gelbe Karten:
– / Stäbner
Schiedsrichter:
Thomas Neumann (Gerd Güldner)
Zuschauer:
14