Der Pflichtspielreigen im Jahr 2020 begann für die SG Handwerk mit dem Pokalviertelfinale. Am Umfassungsweg empfing man mit dem Post SV ein Team aus der Landesklasse. Somit war auch von Anfang an klar, dass gedankenlose Offensive kaum zu Erfolg führen würde. Erste Bürgerpflicht war, dass Ergebnis so lange knapp zu halten, dem Kontrahenten kämpferisch alles abzuverlangen. Das funktionierte die ersten 15 Minuten auch sehr passabel. Dicht gestaffelt wurde den Gästen Raum und Ball überlassen, vor dem eigenen Tor wurde sich dann in jeden Ball und Zweikampf geworfen. In der 22. Minute war es dann aber vorbei mit der Herrlichkeit. Einer von zahlreichen Angriffsversuchen führte zum 1:0 für den Post SV. Im Nachhinein war das so was wie der berühmte Dosenöffner. Die SGH wurde nun immer öfter nur zweiter Sieger in wichtigen Szenen. Die technische und spielerische Qualität des klassenhöheren Kontrahenten kam mehr und mehr zum tragen. So waren die Treffer zum 0:2 und 0:3 keine große Überraschung mehr. Offensiv war das Dargebotene auf Seiten der SGH zu wenig, um nochmal Spannung aufkommen zu lassen. So war mit Beginn des zweiten Durchgangs oberstes Gebot, ein Schützenfest zu verhindern und keine zu einfachen Gegentreffer zu kassieren. Dies klappte aber nur bedingt, denn kurz nach Wiederanpfiff fiel das 0:4. Es war und blieb ein Spiel auf ein Tor. Fast jeder Befreiungsschlag oder versuchte Angriff der Handwerker kam postwendend wie ein Bumerang zurück. So gab es keinerlei Entlastung oder Zeitgewinn. Irgendwie war man immer einen Schritt zu spät, einen Gedankengang zu langsam, traf die genau verkehrte Entscheidung. Nachdem der Anzeigetafel gut 20 Minuten Pause gegönnt wurden, stand sie wieder voll im Mittelpunkt. 6 Minuten und ein imaginärer Schlafwagen auf Seiten der Hausherren sorgten für 4 weitere Treffer der Gäste. Gefühlt hatte Handwerk in dieser sehr kurzen Zeit nur 4 Ballkontakte, jeweils zum erneuten Anstoß nach einem Gegentreffer. Der Zwischenstand war nun mehr als deutlich, es ging in Richtung peinlich. 0:8 und immer noch eine Viertelstunde auf der Uhr. Wie ein nächtlicher Alptraum, der einfach nicht enden will. Aber Post schaltete scheinbar einen Gang zurück, ließ die Minuten hinunterlaufen. Das letzte Tor am heutigen Nachmittag markierte allerdings der Gastgeber. Kreuziger traf mit sehenswertem Heber zum 1:8 Endstand. So ging dieses Pokalspiel mit einer heftigen Klatsche zu Ende. Zu leichte Gegentore, zu wenig Gegenwehr, zu viele Handlungspausen im eigenen Spiel und ein gut aufgelegter Post SV waren die ausschlaggebenden Attribute für dieses mehr als deutliche Ergebnis. Man kann so ein Spiel verlieren, auch mal deutlich. Allerdings sollte trotzdem nie die Bereitschaft, der Wille und der Einsatz innerhalb der 90 Minuten verloren gehen. Denn so wird es gegen jeden Kontrahenten schwer. Denn der größte Gegner sollte immer die andere Mannschaft sein und nicht man selbst. In den kommenden drei Partien sollte und wird man zeigen, dass dies ein kollektiver Aussetzer war. Mannschaftlich geschlossen auftreten, die eigenen Stärken einbringen und damit in die Erfolgsspur zurückfinden.

Aufstellung:
Schröter – Schröder, Petersdorf, Wegerich – Slotta (65. Kreuziger). Dieck, Schulz, Brentrop – Rexer, Klitsch (46. Timpe), Gehrke (77. Scherping)

Tore:
0.1 Schäfer (22.)
0:2 Schäfer (33.)
0:3 Wolff (44.)
0:4 Schäfer (50.)
0:5 Schmidbauer (69.)
0:6 Papazissis (72.)
0:7 Kurs (73.)
0:8 Schmidbauer (75.)
1:8 Kreuziger (87.)

Gelbe Karten:
keine

Schiedsrichter:
Peter von Elsner (Ludwig Boek, Oskar Köhler)

Zuschauer:
18