Da sich die Saison 21/22 so langsam dem Ende zuneigt, war und musste es das Ziel sein, noch ein paar Punkte in Form von Siegen einzufahren. Mit den Team aus Fermersleben war aber ein Gegner zu Gast, der es der SG Handwerk mit Sicherheit nicht leicht machen würde. 

Und so gestaltete sich auch der Auftakt in diese Partie. Beide taten sich unheimlich schwer, ihrem Spiel eine Struktur, eine Richtung zu geben. Vermeintliche Sicherheitspässe wurden schnell zum Risiko.

Risikobälle nach vorn, das Herz mal in die Hand nehmen, sich etwas zutrauen, diese Dinge vermisste man bei der SGH. Dabei bot der FSV doch genug Möglichkeiten, war beileibe nicht sattelfest. Viele Kleinigkeiten bildeten dann das große Ganze, und das war sehr nüchtern. Zu Vieles blieb Stückwerk bei beiden Teams, dass 0:0 nach 45 Minuten die logische Ausbeute. 

Es brauchte einen Dosenöffner, damit Handwerk die selbstgesteckten Ziele noch erreichen konnte. Also gab es taktische Veränderungen, sollten Positionswechsel für mehr Elan und Durchschlagskraft sorgen. Unabdingbar war es, sich in das Spiel förmlich hineinzuarbeiten. Und man hatte tatsächlich das Gefühl, dass die Mannen von Coach Kreuziger dies beherzigen würden. Gewonnene Zweikämpfe hier,  ein Geistesblitz da, man näherte sich so langsam an. Nun war es weiterhin kein Feuerwerk, was eines der beiden Mannschaften abbrannte. 

Aber zufrieden geben wollte sich richtigerweise auch keiner mit diesem mauen Zwischenstand.  Angebahnt hatte es sich zwar nicht gerade, aber in Minute 64 ging der Gastgeber mit 1:0 in Führung. Und es war wahrlich kein Hexenwerk. Eine Ecke von rechts wurde von Petersdorf nochmal scharf gemacht und vor das Tor gebracht. 

Gehrke nahm den Ball perfekt an und traf aus der Drehung zur Führung. Der Knoten war geplatzt. Eine Nullnummer würde es schon mal nicht werden. Nun war es doch eigentlich Handwerks Spiel. Den Gegner erwarten und mit einem Konter den Sack zumachen. 

Der FSV musste nun natürlich etwas tun, und tat das auch. Handwerk gab die Führung nur bedingt Sicherheit. Und so ließ man die Gäste ins Spiel kommen. Das man aber noch weit weg von der Idealform ist, zeigte sich beim 1:1 Ausgleich nach 75 Minuten. 

Der Ball quasi vor dem eigenen Tor, alles in Blau wartet nach einem Zweikampf auf den Pfiff, nur die Gäste spielen weiter und markieren aus der Distanz den Treffer. Wenn es aktuell ein typisches Gegentor gibt für die SGH, dann fällt es nach diesem Schema. 

Die Gedanken müssen zwingend bis zum Ende der Aktion bei Ball und Gegner sein. Also wieder ein Tor unter gütiger Mithilfe von blau – weiß. 

Noch war etwas Zeit auf der Uhr, noch war ein zweiter eigener Treffer im Bereich des Möglichen. Nun war es „Run and Gun“ Spiel von Beiden. Zum Teil beste Einschussmöglichkeiten gab es hüben wie drüben. Das nächste Tor würde die Entscheidung bringen. 

Flanken müssen vor das Tor, Freistöße tief in den Strafraum. Einfachste Fußballschule und doch manchmal so unglaublich schwer. Um es vorweg zu nehmen, es landete kein Ball mehr hinter der Linie. Das 1:1 blieb bestehen und zufrieden sah kein Akteur oder Offizieller damit aus. 

Ob Körperflüssigkeiten und Borstentiere auf das Spielfeld gehören, darf ganz stark bezweifelt werden. 

Es passte aber irgendwie zu diesem Kick. Denn sportliche Highlights wurden nur ganz ganz wenige gesetzt. So mussten die Beteiligten mit dieser Punkteteilung leben. Mehr wäre aber auch nicht verdient gewesen. 

Für die SGH war es ein erneut nüchterner Auftritt in der Rückrunde. Man war nicht chancenlos, man war nicht überlegen. Aber die letzte Überzeugung, der letzte Wille, der Spiele entscheiden kann, fehlte leider. Bleibt zu hoffen, dass Dieser in den 2 verbleibenden Partien nochmal zum Vorschein kommt. 

Möglich ist es, gewünscht und gebraucht allemal.   (rt)

Aufstellung:

Schröter – Wegerich, Petersdorf, Schenk, Kleinert – Brentrop, Dieck, Schulz, Kirsch (70. Michael) – Gehrke, Ihloff (63. Erdmann)

Tore:

1:0 Gehrke (64., Petersdorf)

1:1 Nieber (75.)

Gelbe Karte:

– / Ozsvald

Schiedsrichter:

Peter von Elsner (Oliver Model, Lotte Kienscherf)

Zuschauer:

12