.Neuer Spieltag, neues Spitzenspiel für die SG Handwerk. Im Moment reiht sich ein harter Brocken an den Nächsten, so ging es zum Absteiger VfB Ottersleben II. Ein weiterer dicker Prüfstein wartete auf die Mannen um Coach Kreuziger.
Auch an diesem Wochenende konnte das Pendel in alle Richtungen ausschlagen. Aber wie so oft hatte man das Heft des Handelns in der eigenen Hand.
Ottersleben begann die Partie wie erwartet, viel Ballbesitz, viel Kurzpassspiel. Handwerk erst mal darauf bedacht, Lücken zu verhindern und im Umschaltspiel Nadelstiche zu setzen. Erste zarte Annäherungsversuche auf beiden Seiten waren hier noch eine sichere Beute für die beiden Keeper oder kamen erst gar nicht in wirklich gefährliche Regionen.
Wenn zwei ähnlich starke Teams aufeinander treffen, kann aber jederzeit etwas passieren. So war es der VfB, der mit der ersten richtigen Chance in Führung ging. Der Ball fiel nach einem Standard wie ein Stein vom Himmel, doch nur Ottersleben schaltete schnell genug und drückte das Ding über die Linie. Hier waren 10 Minuten rum, also noch genug Zeit auf der Uhr. Die Anzeigetafel war kaum aktualisiert, da hätte es quasi im Gegenzug fast den Ausgleich gegeben.
Helmecke war nach einem starken Antritt von nichts und niemandem aufzuhalten. Außer vom Pfosten. Sein Abschluss klatschte nämlich genau ans Aluminium. Es wäre die passende und erhoffte Antwort auf den Rückstand gewesen. Man hätte alles auf Anfang setzen können, Ottersleben den kleinen Vorteil nehmen und in die angedachte Ausrichtung zurückkehren können.
Wäre, wäre Fahrradkette.
So waren die Gäste weiterhin gefordert, dass eigene Offensivspiel weiter voranzutreiben. Ohne aber dabei, die Defensive zu vergessen. Denn die Hausherren beschränkten sich natürlich nicht aufs Verteidigen, suchten selbst weiter den Weg nach vorn.
Es war ein ansehnliches Stadtoberligaduell. Intensität, Giftigkeit, es wurde einiges geboten. Und wem vom Spielen oder Zusehen noch nicht warm wurde, der konnte mit Glühwein nachhelfen. 2,50€ der Becher. Gerade noch im Rahmen. Ruhepausen gönnten sich beide Teams keinesfalls. Längere Ballstafetten wurden nur in ungefährlichen Bereichen des Feldes toleriert.
Großartige Möglichkeiten waren hüben wie drüben eher Mangelware. Zum Ende des ersten Durchgangs ließ die SGH offensiv etwas nach, es fehlte die Ruhe und Präzision im Ballvortrag, nicht alle getroffenen Entscheidungen mit dem Ball waren optimal.
Der knappe 0:1 Rückstand ließ aber weiterhin alle Optionen offen. Fakt war aber auch, dass das runde Leder irgendwie über die Torlinie musste. Für Handwerk natürlich. Aber auch mit Beginn der zweiten Hälfte war es kein wirklicher Sturmlauf in blau und weiß. Das Bemühen war da, Ideen sicher auch. Aber der letzte Punch fehlte noch.
Nun ist der VfB auch beileibe keine Laufkundschaft. So änderte sich am Spielverlauf wenig. Es gab zwar immer wieder recht vielversprechende Torannäherungen, aber der erhoffte Erfolg blieb noch aus. Rund um die 66. Minute war es fast ein Spiegelbild des ersten Treffers. Die SGH ließ ein dickes Ding liegen und Ottersleben bestrafte das mit dem 0:2.
Von nun an war jegliche Taktik unwichtig. Der Anschluss musste her, sollte hier und heute noch zählbares mitgenommen werden. Und siehe da, man kam minütlich besser ins Laufen, die Handbremse war gelöst. Die letzte Viertelstunde war es fast ein Spiel auf ein Tor. Handwerk mit Angriff auf Angriff. Längst war frisches Personal auf dem Feld, irgendwas musste noch gehen. Die Hoffnung bekam neue Nahrung in der 86. Minute.
Ein weiter Einwurf von Thurm fand Kollege Raschig und dieser drückte die Pille per Kopf zum 1:2 über die Linie. Der VfB fand offensiv gar nicht mehr statt, es agierte nur noch die SGH. Aber die Uhr tickte gnadenlos hinunter und der Schlusspfiff besiegelte die knappe Auswärtsniederlage. Betretene Mienen und leere Gesichter waren bei den Gästen zu erkennen. Verständlich. Denn wenn alle ehrlich sind, hatte diese Partie keinen Verlierer verdient gehabt. Oder keinen Sieger. Wie man es sehen will. Ottersleben hatte aus 1 ½ Chancen 2 Tore gemacht, Handwerk ihrerseits zu viel liegen lassen.
Und solche vermeintlichen Kleinigkeiten entscheiden nun mal solche engen Spiele. Aber kein Grund zu nachhaltigem Frust. Die Tabelle zeigt die SGH weiterhin sehr weit oben. Und mit einem Heimsieg am nächsten Spieltag wird sich auch daran nichts ändern. Versprochen.
(rt)
Aufstellung:
Schröter – Schröder (66. Schulz), Erdmann, Raschig, Kleinert (76. Voigt)- Edmond (76. Brentrop), Popien (66. Klitsch), Thurm – Reeh, Helmecke, Langer (76. Schöber)
Tore:
1:0 Kroll (10.)
2:0 Melzian (66.)
2:1 Raschig (86., Thurm)
Gelbe Karten:
Schumann / Brentrop
Schiedsrichter:
Stephan Mattheis (Ben-Luca Mann, Emil Uhde)
Zuschauer:
43