.Wettertechnisch war an diesem Samstag alles hergerichtet für einen unterhaltsamen Fußballnachmittag. Angenehm warm, schön sonnig, kein Regen in Sicht. Viel wichtiger war allerdings, dass die SG Handwerk ihrer Favoritenrolle im Duell mit dem SV Seilerwiesen II gerecht werden würde. Personell bedurfte es notgedrungen einiger Umstellungen in der ersten Elf. Was aber natürlich keinerlei „Verschlechterung“ werden würde.
Die Hausherren waren vom Anpfiff weg spielbestimmend. Der Ball lief geordnet durch die eigenen Reihen, immer auf der Suche nach dem freien Mitspieler. Das ganz große Feuerwerk brannte man aber noch nicht ab. Es würde also wieder ein Geduldsspiel werden. Auch bedingt dadurch, dass sich der Gegner mit allen Mann in der eigenen Hälfte einigelte.
Das die SGH aber damit umgehen konnte, hatte sie vor Wochenfrist schon bewiesen. Klar bietet ein kleiner Platz, gepaart mit einem mit Mann und Maus verteidigenden Gast, wenig Raum für lange Bälle und öffnende Tiefenläufe. Also mussten andere Lösungen her. Standards zum Beispiel. Es sei nochmal kurz Olvenstedt erwähnt.
Minute 26 brachte so einen Standard. Fieseler hatte die Ecke gefährlich vors Tor geschlagen und Schulz stand da, wo ein Schulz stehen muss. Unnachahmlich drückte er das runde Leder zum 1:0 über die Linie. Da war er endlich, der Brustlöser für Handwerk.
Nun hieß es, scharf nachzuwaschen, um hier gar keine Zweifel aufkommen zu lassen. Und die Offensivmaschine lief nun auf Hochtouren. Angriff auf Angriff wurde kreiert, mal mit der feinen Klinge, mal mit Einsatz und purem Willen. In dieser Phase war Seilerwiesen nur bedingt existent. Das 2:0 von Thurm war hier nur die logische Konsequenz. Die SGH weiter „on Fire“, aber es drohte mit dem Halbzeitpfiff eine 15 minütige Unterbrechung des Sturmlaufs. Also noch mal schnell nachlegen. Das Bällchen lief wie an der Schnur gezogen durch die Reihen, ehe Brentrop schließlich gut nachsetzte, für Fieseler auflegte und dieser das 3:0 markierte. Schatten suchen und viel Trinken war nun angesagt. Denn noch warteten weitere 45 Minuten auf alle Akteure. Ein großer Vorteil solch beruhigender Zwischenstände ist natürlich, dass man weiteren Spielern zu möglichst vielen Einsatzzeiten verhelfen konnte. Schließlich sollte ja jeder etwas Farbe abbekommen. So viel Gelegenheiten dafür dürfte der Herbst nicht mehr bieten.
Die zweite Hälfte ist dann schnell zusammengefasst. Seilerwiesen konnte einfach nicht mehr und Handwerk wollte zwar noch, fand aber nur noch selten im richtig gefährlichen Drittel statt. Klar, mal ein Versuch hier, ein vermeintliches Abseitstor da, aber für einen Herzinfarkt durch zu viel Aufregung reichte es kaum noch.
So konnte man Kräfte sparen. Und außerdem will das „Verwalten“ von nützlichen Ergebnissen auch mal trainiert werden. Wer weiß, wann es mal wirklich notwendig werden sollte. Mit diesem 3:0 hatte die SG Handwerk also den nächsten Sieg eingefahren. Es war der Vierte am Stück im Ligabetrieb. Auch wenn die dicken Brocken erst noch kommen, dürfte der Konkurrenz mittlerweile klar sein, dass mit der Kreuziger – Elf in dieser Saison zu rechnen sein muss.
Hinten hält man den Laden dicht und vorne geht immer was. Und fast immer mehrfach. Nächste Woche ist wieder Derby – Zeit. TuS II wartet auf die SGH. Die letzten Duelle sind Vergangenheit. Es zählt nur das nächste Spiel. Mit hoffentlich weiteren Punkten für Blau – Weiß.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Schröder, Wegerich, Schulz (53. Voigt), Kleinert (80. Kreuziger) – Edmond, Reeh, Thurm – Brentrop (64. Andisha), Fieseler, Popien (64. Kirsch)

Tore:

1:0 Schulz (26., Fieseler)

2:0 Thurm (43., Schröder )

3:0 Fieseler (45.+2, Brentrop)

Gelbe Karten:

keine / Andreas

Besonderes Vorkommnis:

Handwerk beendet das Spiel nach Verletzung mit 10 Mann, da das Wechselkontingent erschöpft war

Schiedsrichter:

Axel Bänsch (Frank-Detlef Stietzel, Leo Vorreier)

Zuschauer:

65