.Nach dem Pokal ist mitten in der Liga. Mit dem Auswärtsspiel bei Germania Olvenstedt II wartete wieder die Stadtoberliga auf die SG Handwerk. Der nächste Dreier sollte her. Galt es doch, sich in der oberen Tabellenregion erst mal festzubeißen.
Der Anpfiff war gerade erst erfolgt, noch nicht jeder Handwerker hatte den Ball berührt, da hatten die Gästefans schon den Jubelschrei auf den Lippen. Klitsch hatte sich den Ball geschnappt und den Weg Richtung Tor eingeschlagen. Den Atem der Verteidiger spürend schaffte er noch, den Ball am Torwart vorbei zu bringen. Leider aber auch am Tor.
Das erste dicke Ding einfach mal liegen lassen. Fast genauso konnte es aber gerne weitergehen. Nur eben erfolgreicher. Aber weit gefehlt. Von nun an entwickelte sich zwar ein Duell, in dem die Gäste mehr Ballbesitz und Spielanteile hatten, dies aber nur unzureichend zu nutzen wussten. Und dabei bot Olvenstedt gerade über die Außenpositionen immer wieder Lücken und Räume an. Hier fehlte dann aber der letzte Zug zum Tor, der Blick für den Nebenmann oder die Positionstreue.
So dümpelte das Spiel etwas vor sich hin. Aufreger gab es selten. Und solange Germania ein Ergebnis hatte, was ihnen nützt, würden die Hausherren auch keine „unvernünftigen“ Dinge anbieten. Also war es am Tabellenzweiten, die Initiative noch mehr an sich zu reißen. Das Wasser für den Pausentee war schon gekocht, da wurde es nochmal laut im weiten Rund. Erst hatte Fieseler eine richtig gute Möglichkeit vergeben. Schön freistehend mit der Picke über den Balken. Seine anschließende Ecke kam dann aber punktgenau, traf Klitsch an der Stirn von da mitten ins Glück. Doch noch das 1:0 für die SGH.
So ging es auch in die Pause. Die Dose war ja nun geöffnet, man musste nur noch mit beiden Händen zugreifen. Denn Ruhekissen sind solch knappe Führungen selten. Gesagt getan. Wir sind ja mittlerweile voll im Herbst angekommen. Und was ist da ? Genau, Erntezeit. Denn von nun an fielen Handwerks Tore wie reife Früchte von den Bäumen. Klitsch mit seinen Treffern 2 und 3 machte da weiter, wo er aufgehört hatte.
3 Buden am Stück bedeuten das, was der Mannschaft ne zusätzliche Kiste bringt. Glaube, Hattrick heißt das, oder so. Die Vorarbeit kam jeweils von Thurm. Auch wenn das 3:0 bereits die letzten Zweifel beseitigt hatte, wollte Fieseler ganz auf Nummer sicher gehen und erhöhte mit einem feinen Lupfer in der 62. Minute auf 4:0. Sein erster Treffer in der noch jungen Saison.
Ziel Nr. 1 war erreicht, 3 Punkte. Ziel Nr.2 ebenfalls, ein klarer Sieg. Ziel Nr.3 war noch zu erledigen, die weiße Weste wahren. Klappte bis zur Minute 70. Viele Leute am Ball, aber nur Olvenstedt mit dem entscheidenden Touch. 1:4. Da kann man als Schiri mal drüber hinwegsehen, dass es die Hand war. Ein kleiner Schönheitsfleck, aber lieber hier und heute als in einem engeren Spiel der nächsten Wochen. Zumal Popien nur Momente später vom Punkt auf 5:1 erhöhen konnte.
Thurm war von den Beinen geholt worden. Beide Trainer leerten fleißig ihre Bänke, brachten die verbleibenden Akteure aufs Feld. Handwerks Maschine lief weiter auf Hochtouren. Fairerweise muss man aber sagen, dass Germania nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Aber nichts desto trotz gilt es natürlich, auch als überlegenes Team die Konzentration und Seriosität beizubehalten. Die SGH tat dies, konnte so durch Brentrop auf 6:1 erhöhen.
Wer bei den bisherigen Torschützen noch nicht den Überblick verloren hatte, dem dürfte aufgefallen sein, dass ein Name noch fehlte. Bisher „nur“ als Vorlagengeber in Erscheinung getreten, durfte sich Thurm dann doch noch in die Liste der Erfolgreichen eintragen. Sein 7:1 dürfte wohl bei ihm die größte Erleichterung des Tages gewesen sein.
Zwei Haarbürsten, zwei Radler und ein Pferdeschwanz später war auch seine Welt wieder in Ordnung. Die SG Handwerk hatte letztlich einen souveränen Auswärtssieg eingefahren. War der Start noch etwas holprig, zeigte der zweite Durchgang dann, wie man es spielen sollte und auch kann.
Das man noch händeweise Chancen liegen ließ, geschenkt. So darf sich das Kreuziger – Team verdientermaßen Tabellenführer nennen.
Bitte aber noch nicht einrahmen, denn ab jetzt hat man es selbst in der Hand, noch möglichst lange am Platz der Sonne zu verweilen. Auf geht’s also.
Gute Besserung an Emil und wir hoffen auf eine baldige Rückkehr ins Handwerk-Trikot.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Schröder, Erdmann, Raschig (84. Schulz), Kleinert (73. Voigt)- Edmond, Reeh (62. Popien), Thurm – Fieseler (73. Kirsch), Klitsch (62. Brentrop), Langer

Tore:

0:1 Klitsch (45.+1, Fieseler)

0:2 Klitsch (53.,Thurm)

0:3 Klitsch (56., Thurm)

0:4 Fieseler (62., Langer)

1:4 Schumann (70.)

1:5 Popien (72. FE, Thurm)

1:6 Brentrop (84., Thurm)

1:7 Thurm (90., Popien)

Gelbe Karten:

Gehrke, Pinkert / Reeh

Schiedsrichter:

Emilio Pepe Krauße (Adrian Scharf, Jan Otto Oeding)

Zuschauer:

60