.Neustadt-Derby, Spitzenspiel Vierter gegen Erster – mehr geht fast nicht. Dementsprechend waren auch beide Mannschaften im Vorfeld hochmotiviert.
Jedoch hatte nur ein Team Lust auf den Ball, und dieser färbte sich geschätzt 80 Prozent Blau-Weiß. Nun ist Ballbesitz nicht der ausschlaggebende Punkt, man muss auch etwas damit anzufangen wissen. Konnte die SGH zu Beginn nicht. Mehr als Hin- und Hergeschiebe in der letzten Reihe gab es nicht. Teils zu wenig Bewegung ohne Ball, teils den freien Mann nicht gefunden, teils einfach zu fahrige Abspiele. Als der erste Durchbruch gelang, wurden Thurm im Strafraum die Beine weggezogen. Hilft einem nur hinterher herzlich wenig, wenn der Schiedsrichter dies nach Spielschluss bestätigte, aber nicht pfiff. Die daraus resultierenden Emotionen lenkte man in die richtigen Bahnen, denn danach traf man innerhalb von 20 Minuten dreimal. Nicht durch Zufall oder Glück, sondern indem man den Gegner nach allen Regeln der Kunst sezierte. Pass durch die Schnittstelle der Abwehr auf außen, Querpass und hinein ins Glück. Die erfolgreichen Schützen waren hier zweimal Langer sowie Brentrop. So ging es mit einem beruhigenden und verdienten 3:0 in die Pause.
Wie schon in der Vorwoche rutschte man in Durchgang 2 zu sehr in den Verwaltungsmodus. Nicht mehr zielstrebig nach vorn, zu leichtsinnig hinten. Obendrein schenkte der Schiri den Platzherren einen Elfmeter, den er eigentlich gut postiert schon selbst kopfschüttelnd und gestikulierend verneinte. Als nach Rücksprache auch der Assistent den Kopf schüttelte, schien alles klar. Aber anscheinend ergab an diesem Mittag minus mal minus plus und er zeigte auf den Punkt. Schröter war zwar noch dran, doch flutschte der Ball ins Tor. Anders als zu Beginn arbeitete es nun in den Köpfen, diesmal eher negativ. Auch der zweite Treffer von TuS hatte ein Geschmäckle: Ein Handwerker lag verletzt am Boden, der Gastgeber spielte aber weiter. In nachfolgender Aktion wähnte man den Ball im Aus und stellte mehr oder weniger das spielen ein und schwupps, war der Ball drin. Ein Spiel ist leider erst unterbrochen, wenn der Schiri pfeift. Lehrreiche Erfahrung für Handwerk. Der Frustpegel war groß, doch schlug in positive Energie um. Einen Freistoß von Thurm wollte der Keeper um den Pfosten gucken und legte sich das Ei selbst ins Netz. Kurz danach knackte man die Abseitsfalle des Gegners und Langer machte sich alleine auf den Weg zu seinem dritten Streich. Mehr als Kosmetik gelang TuS nicht mehr. So stand am Ende ein 5:3 Erfolg, der sich auf jedem Fall zu knapp anfühlte für den Spielverlauf und die Spielanteile.

(hk)

Aufstellung:

Schröter – Dieck, Wegerich, Raschig (61. Schulz), Kleinert – Reeh, Edmond, Thurm – Brentrop (70. Andisha), Langer (86. Kreuziger), Kirsch (79. Voigt)

Tore:

0:1 Langer (21., Kirsch)

0:2 Langer 25., Thurm)

0:3 Brentrop (39., Langer)

1:3 Allwardt (57.,FE)

2:3 Jonitat (64.)

2:4 Thurm (71.)

2:5 Langer (78., Thurm)

3:5 Awal (81.)

Gelbe Karten:

Nepochatov, Jonitat / Langer

Schiedsrichter:

Niklas Stoye (Lynes Vin Bittmann, Leo Stassen)

Zuschauer:

25