Nach dem Last Minute-Punktgewinn in der Vorwoche sollte es für die SG Handwerk an diesem Wochenende weitaus nervenschonender zugehen. Zu Gast war man beim Fermersleber SV. Die letzten Duelle waren allesamt eng und hart umkämpft.
Die Besetzung der Bank war sehr übersichtlich. So war es an den 11 Mannen auf dem Platz, zählbares einzufahren. Handwerks Ausrichtung war klar. Auf großem Spielfeld erst mal hinten gut stehen und bei Ballgewinn die Angreifer ins Spiel bringen. Klappte die ersten 8 Minuten auch gut. Ab der 10. Minute war es ähnlich. Dumm nur, dass die SGH zwischendurch einmal keinen Zugriff bekam und den 0:1 Rückstand hinnehmen musste. Dies schien aber eher den Gästen auf die Sprünge zu helfen. Denn von nun an fand die SGH regelmäßig den Weg Richtung FSV – Tor, und die Verteidigung der Hausherren war alles andere als sattelfest. Schon hier versäumte man es, die Angriffe konsequenter zu Ende zu spielen. Zeitweise erinnerte es an ein Powerplay beim Eishockey, Handwerk mit 3-4 Ecken am Stück. Eine davon führte dann zum verdienten Ausgleich. Brentrop hatte den Ball in den Strafraum gebracht. Schulz lief perfekt ein und wuchtete das runde Leder per Kopf in die Maschen. Ab hier passten sich die Kräfteverhältnisse beider Teams dem Zwischenstand an. Keiner von beiden konnte sich nennenswerte Vorteile erspielen, dass Geschehen spielte sich vornehmlich zwischen den Strafräumen ab. Nur allzu logisch also, dass es mit dem 1:1 in die Pause ging. Nasskaltes Wetter draußen, wohlige 38 Grad in der Kabine. So manchem dürfte der Gang zurück aufs Feld recht schwer gefallen sein. Aber die Motivation, sich durch Bewegung warm zu laufen, steigerte sich so natürlich um ein vielfaches.
Beide Teams hielten an ihrer Spielanlage zunächst fest. Und die ähnelte sich sehr stark. Da heute höchstwahrscheinlich nicht mehr allzu viele Tore fallen würden, wollte niemand in Rückstand geraten. Aufgrund mangelnden frischen Personals bei den Gästen wäre ein gutes Haushalten mit den Kräften von Vorteil gewesen. War aber nicht möglich, zu ausgeglichen und auf Messers Schneide stand das Geschehen. Schon hier sei erwähnt, dass jeder Handwerk- Akteur alles aus den Beinen rausholte. Zumindest der Punkt sollte mitgenommen werden. Die Crunchtime brach an. Wenn es noch etwas mit dem Sieg werden sollte, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für einen weiteren Treffer. Und Handwerk hatte die Zeichen der Zeit erkannt. Ein wahrlich langer Abstoß von Schröter, eine perfekte Weiterleitung von Gehrke schickte Rexer auf die Reise. Nach endlosen Metern verlud er noch den Keeper und schob aalglatt zum 2:1 ein. Handwerk lag in Front, hatte die Partie gedreht. Der Dreier war zum Greifen nah, mobilisierte die allerletzten Kräfte. Die SGH – Defensive hielt stand, brachte das Ergebnis über die Zeit.
Da sich dieser Ausgang nicht gerade abgezeichnet hatte, war der Jubel bei Blau – Weiß um so größer. Das Team um Coach Kreuziger hatte einen weiteren Auswärtssieg eingefahren. Und das nicht einmal unverdient oder glücklich. Denn aus einer sicheren Defensive und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung hatte man eben ein Tor mehr erzielt als der Kontrahent. Dieser Erfolg brachte nicht nur eine Menge Selbstvertrauen für kommende Aufgaben, sondern nebenbei auch den zweiten Tabellenplatz. Auch wenn die Tabelle noch etwas verzerrt ist, hat es Handwerk selbst in der Hand, sich dauerhaft in diesen Regionen festzusetzen.
(rt)
Aufstellung:
Schröter – Schenk, Schulz, Kleinert – Slotta, Reeh, Timpe, Brentrop – Rexer, Klitsch (85. Kreuziger), Gehrke
Tore:
1:0 Mohamad (9.)
1:1 Schulz (23., Brentrop)
1:2 Rexer (82., Gehrke)
Gelbe Karten:
Heck, Behrends / Schenk
Schiedsrichter:
Memis Ozcan (Jonas Erxlebe, Tom Gärtner)
Zuschauer:
15