5.11.2016, 14:00, Zeit für ein Spitzenspiel am Umfassungsweg. Der Tabellenführer SG Handwerk empfing den direkten Konkurrenten MSV Börde III zum Kampf um wichtige Meisterschaftspunkte.
Und dieser begann gleich mit einem Paukenschlag. Nur eine Handvoll Akteure hatten für sich bis hierhin einen Ballkontakt verbuchen können, als sich SG – Oldie Eichholz das runde Leder schnappte und zu einem Maradona – Sololauf ansetzte. Aus der eigenen Hälfte gestartet überlief er die komplette Gäste- Defensive, hatte noch die Ruhe den Keeper auszugucken und drückte ihm den Ball mit der Fußspitze durch die Beine zur frühen 1:0 Führung. Ein Auftakt nach Maß für die Handwerker. Von nun an entwickelte sich ein sehr intensives Duell bei nasskaltem Herbstwetter. Der MSV brannte natürlich fortan auf den schnellen Ausgleich, kam immer wieder bis tief in die gefährliche Zone vor das SGH – Tor. Die Defensive stand aber gut bei den Hausherren, warf man sich doch in jeden Ball und bot so ordentlich Gegenwehr. Auf der Gegenseite hatte Trainer Kreuziger auf die richtige Taktik gesetzt, ließ den Spielaufbau der Gäste früh und konsequent unterbinden. So kam man zu schnellen Ballgewinnen und konnte dadurch die eigenen Offensivkräfte in Szene setzen. Klitsch, Petersdorf oder Eichholz brachten so die sehr sehr „erfahrene“ Abwehr des MSV zunehmend in Bedrängnis. Schon hier wäre eine höhere Führung zwingend möglich gewesen. So musste man aber in der 13.Min mit ansehen, wie Kunde die kurze defensive Passivität nutze und den 1:1 Ausgleich erzielte. Also alles wieder auf 0 gestellt. Beide Teams gingen weiter mit großer Einsatzbereitschaft zu Werke, ohne aber dabei grob unfair zu agieren. Freistöße und Ecken in rauen Mengen auf beiden Seiten waren ein weiteres Indiz für die hohe Intensität auf dem Platz. Als kleine Notiz am Rande sei erwähnt, dass Börde einen eigenen Kommentator für diese Partie mitgebracht hatte. Ein ,am Umfassungsweg bestens bekannter „Fußballfachmann“, sah sich offensichtlich dazu berufen, jede Aktion sogleich zu analysieren. Frank Buschmann von Sport1 hätte seine Freude daran gehabt. Auch eine Liveübertragung im Radio wäre so gar kein Problem gewesen. Über die Qualität der Aussagen hüllen wir allerdings lieber den Mantel des Schweigens. In der 43.Min blieb ihm aber mal kurz die Sprache weg, denn Handwerk ging mit 2:1 in Führung. Gregor hatte den Ball erobert und auf den lauernden Petersdorf durchgesteckt. Dieser traf mit großer Übersicht und linkem Fuß zum Halbzeitergebnis.
Der Wettergott kannte auch mit Beginn des 2.Durchgangs kein Erbarmen mit den Aktiven und ließ fast unentwegt Nässe von oben herab. Dies schien die Hausherren aber nicht sonderlich zu stören, denn der Vorwärtsgang war sofort wieder eingelegt. Börde war in dieser Phase überraschend passiv, so das sich das Geschehen vornehmlich in der Gästehälfte abspielte. Der unermüdlich arbeitende Klitsch hatte in der 53.Min den perfekten Blick für den Mitspieler, setzte sich vorher noch gegen seinen Verteidiger durch und bediente mustergültig den mitgelaufenen Petersdorf. Für ihn war es dann ein Leichtes, das Ergebnis auf 3:1 zu stellen. Beim Gegner mobilisierte man nun die allerletzten Kräfte, um doch noch etwas Zählbares mitzunehmen. Handwerks gesamte Mannschaft arbeitete zwar defensiv gut mit und ließ kaum noch Gefährliches zu, dennoch fehlte es in den Minuten nach dem Treffer am entschlossenen und konsequenten Attackieren und sicherem Klären bei Angriffen der Gäste. Trotzdessen durfte man in der 67.Min kollektiv das 4:1 bejubeln. Nach einer Ecke bediente Michael per Kopf Eichholz und jener traf aus kurzer Entfernung unhaltbar ins Tor. Nun war die Messe natürlich gelesen. Beim Gegner machte sich vermehrt und lautstark Unzufriedenheit breit. Und spätestens mit der Selbsteinwechslung von M.Riemann war allen Beteiligten klar, dass sich der Gast mit der Niederlage abgefunden hatte und es nur einen Sieger geben konnte. Und der hieß nach dem Schlusspfiff vollkommen verdient SG Handwerk.
Mit einer, gerade in der 2.Hälfte, sehr ordentlichen Vorstellung hatte man einen direkten Konkurrenten in die Schranken gewiesen und so die Tabellenführung eindrucksvoll untermauert. Bei besserer Chancenverwertung hätte das Ergebnis auch noch deutlicher ausfallen können. Spielerisch und vor allem kämpferisch hatte man aber voll überzeugt.

(Renè Timpe)

 

Aufstellung:

Schröter – Wegerich, Schulz, Michael – Brentrop (80. Gäde), Grzybowski, Timpe (46. Gehrke), Gregor – Klitsch, Eichholz (75. Oehlhoff), Petersdorf

Tore:
1:0 Eichholz (1.)
1:1 Kunde (13.)
2:1 Petersdorf (43., Gregor)
3:1 Petersdorf (53., Klitsch)
4:1 Eichholz (67., Michael)

Schiedsrichter:
Ingo Henning

Gelbe Karten:
Grzybowski / Gröbel

Zuschauer:
12