Das vergangene Wochenende hielt für die Anhänger dieses schönen Sports gleich 2 Highlights parat. In den Abendstunden das DFB – Pokalfinale zwischen Frankfurt und Dortmund. Und bereits kurz nach dem Mittagessen das Spitzenspiel der Stadtliga zwischen der SGH und dem USC. Weshalb Rundfunk und Fernsehen bei diesem Aufeinandertreffen nicht ebenfalls live vor Ort waren, war auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht zu erfahren.
Von Minute 1 an merkte man beiden Teams den Respekt vorm Gegner an. Niemand wollte gleich zu Beginn in Hintertreffen geraten. Handwerk hatte sich auf großem Geläuf und sengender Sonne vornehmlich für einen einfachen und zielgerichteten Spielaufbau mit langen Bällen aus der Abwehr heraus entschieden. Bei diesen Bedingungen nicht die schlechteste Wahl. Ist man doch in dieser Beziehung sehr flexibel. Die Hausherren dagegen versuchten über viele Kontakte zum Erfolg zu kommen. Spätestens kurz hinter der Mittellinie waren die Blau – Weißen aber präsent und ließen wenig Aktionen um den eigenen Strafraum zu. Das der USC zu den torgefährlichsten Teams der Liga zählt, war vor allem nach Standards zu sehen. In dieser Beziehung ließ die SGH gerade in Hälfte 1 zu viel zu und brachte sich so selbst unnötig in Schwierigkeiten. Schon zu diesem Zeitpunkt war ein ein intensives Spiel. Kein Ball wurde verloren gegeben, kein Meter Rasen blieb ohne Aktion. Auch die Gäste hatten im 1.Durchgang ihre Offensivaktionen. Aber entweder fehlte, wie bei Klitsch oder Brentrop der entscheidende letzte Schritt oder die Schüsse von Francke und Petersdorf fanden nicht den Weg ins Tor. So ging es mit dem 0:0 in die Pause. Der Wettergott meinte es einfach zu gut mit den Akteuren und quetschte nochmal eine paar Extraplusgrade zur 2.Hälfte heraus. Die Schattenplätze um den Platz herum waren heiß begehrt und die Schwarzmarktpreise hierfür sollen astronomisch gewesen sein.
Am Spielverlauf änderte dies zunächst aber wenig. Handwerk stand dicht gestaffelt in der Defensive. Jederzeit bereit, einen Konter zu fahren oder die Spitzen in Szene zu setzen. Selbst kam man nun immer besser ins Kombinieren, traute sich Einzelaktionen zu oder brachte klug den Mitspieler in Aktion. Beim USC machte sich mehr und mehr Unmut breit, schien doch die eigene Taktik scheinbar nicht aufzugehen. Sein ganzes Repertoire bei Freistößen zeigte im 2.Durchgang  Michael auf Handwerker Seite. Ob mit Wucht parallel zur Torlinie zum Einwurf oder frech auf den kurzen Pfosten, selbst Mitspieler und Coach waren jedesmal wieder überrascht, ob seiner vielfältigen Varianten.
Die größte Chance hatte der USC gut 10 Minuten vor Schluss, als ein Schuss an den Außenpfosten prallte. Dies war der Startschuss für die Schlussoffensive der Gäste. Zunächst scheiterte Petersdorf in aussichtsreicher Position, da er zu lange zögerte  mit Abspiel oder Torschuss.Der eingewechselte Knoll war ein ständiger Unruheherd in des Gegners Defensive. Aber weder er noch Francke hatten Glück im Abschluss, so als Francke sich einen langen Ball erlief und frei vorm Keeper war. Sein Kopfball ging zwar am Schlussmann vorbei, jedoch klärte ein Abwehrspieler vorm einschussbereiten Knoll. Apropos Abschluss. Was war eigentlich mit dem Topscorer der Liga, Kevin Pröttel ? Der USC – Akteur mit immerhin 48 Saisontoren hatte über die gesamten 90 Minuten keinen Stich gesehen, war aus dem Spiel heraus komplett abgemeldet.
Nimmt man das Hinspiel sogar mit hinzu, blieb er gegen die SGH in 180 Minuten ohne Tor. Seine bisherigen Treffer hatten also andere Mannschaften zu verantworten. Letztlich blieb es beim gerechten 0:0 im Spitzenspiel. Keines der beiden Teams hatte sich deutliche Vorteile erspielen können, welches einen Sieg gerechtfertigt hätte.
Handwerk gerade in der Defensivarbeit mit einer sehr ordentlichen Leistung. Womit alle Akteure gemeint sind. Man hatte das umgesetzt, was vom Coach vorgegeben wurde. Einsatz, Leidenschaft, Laufbereitschaft und spielerische Elemente waren über die gesamte Dauer zu verzeichnen. Die 0 stand, den Punkt hatten sich alle Handwerker redlich verdient und damit den direkten Kontrahenten hinter sich auf Distanz gehalten.
Und entgegen eventueller Kritik, die Tabelle lügt halt nicht !

(rt)

Aufstellung:
Schröter – Wegerich, Schulz, Michael – Brentrop (71. Gehrke), Reeh, Dieck, Grzybowski – Francke, Klitsch (65. Knoll), Petersdorf (84. Timpe)

Tore:
Fehlanzeige

Gelbe Karten:
Boxhorn / Knoll, Petersdorf

Schiedsrichter:
Oliver Busse

Zuschauer:
26