Mit dem MSC Preussen II hatte die SG Handwerk wieder ein Schwergewicht der Liga als Gast am Umfassungsweg. Also oberste Bürgerpflicht, möglichst lange hinten die Null halten und die eigenen Chancen eiskalt ausnutzen.
Und Ersteres hatte Handwerk von Minute 1 an bestens verinnerlicht. Kompakt und dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte überließ man den Gästen zwar Ball und Spielaufbau, bot ihnen aber kaum eine Möglichkeit, mal in aussichtsreiche Schussposition zu kommen. Dank großem Einsatz bekam man immer wieder einen Fuß dazwischen, warf bei Bedarf den ganzen Körper in die Waagschale. Denn Punkte gegen sie SGH muss sich jede Mannschaft erst mal regelrecht erarbeiten. Das natürlich nicht jeder Angriff des MSC komplett abgewehrt werden konnte, liegt in der Natur der Sache. So war Schröter im Handwerker Tor zweimal top auf dem Posten, kratzte die Schüsse aus dem Winkel. Auf der Gegenseite hatte Moritz die Chance zur Führung, verfehlte aber sein Ziel. Kurz vor der Halbzeit gerieten die Hausherren unter eine Art Dauerdruck, kamen nur noch selten kontrolliert aus der eigenen Hälfte. Aus einem dieser Angriffe resultierte der Elfmeterpfiff für die Preussen in Minute 39. Und wieder war es Schröter, der den Strafstoß sensationell um den Pfosten lenkte. Olli Kahn und Jens Lehmann dürften sich hier an ihre alten glanzvollen Zeiten erinnert gefühlt haben. Da aber der MSC weiter im Vorwärtsgang blieb, musste man kurz vor der Pause doch noch das 0:1 hinnehmen. Eine kurze Unaufmerksamkeit wurde gnadenlos ausgenutzt. Mit diesem Zwischenstand ging es auch in die Halbzeit.
Da das Ergebnis sowie die eigene Leistung keinerlei Grund zur Panik gab, begann Handwerk ohne Änderungen den 2.Durchgang. Wobei natürlich klar war, dass für Zählbares mindestens ein eigener Treffer her musste. Und weil der Kontrahent weiter munter nach vorn spielte, waren die Blau – Weißen eher defensiv gefragt, als selbst offensiv agieren zu können. Es ist halt ein schmaler Grat, das Eine zu intensivieren, ohne das Andere zu vernachlässigen. Diese Entscheidung wurde einem in Minute 65 quasi abgenommen. Da ging der Gast nämlich mit 2:0 in Führung. Und damit wurde es umso schwerer, den Schalter komplett umzulegen. Bei den Hausherren betraten nun 2 weitere Offensivwaffen das Feld. Ganz nach dem Motto: Alles oder Nichts. Diese Frische im Angriff zeigte nochmal Wirkung. Zwar sprangen die Riesenchancen nicht mehr heraus, aber man beschäftigte die Hintermannschaft der Preussen und gab der schier unendlichen Diskussion um un/absichtliches Handspiel und deren Folgen neues Futter. Da es weder hüben noch drüben weitere Treffer zu bejubeln gab, blieb es beim 2:0 Sieg für die 2.Vertretung des MSC.
Analog zum Postspiel hatte sich die SG Handwerk wenig vorzuwerfen. Da man spielerisch mit den Top 3 der Liga nicht mithalten kann, muss sich eben auf die eigenen Stärken besonnen werden. Dem Gegner auf den Sack gehen, dass Geschehen möglichst lange offenhalten, wenn möglich mal eine Bude selbst machen. Gegen die nächsten Gegner darf aber gerne wieder das Punktekonto aufgefüllt werden.

(rt)

Aufstellung:
Schröter – Schulz, Petersdorf, Michael – Hochdorfer (72. Klitsch), Timpe, Reeh, Kuhnert – Rexer, Brentrop (72. Kreuziger), Moritz

Tore:
0:1 Rezai (45.)
0:2 Asmerom (65.)

Gelbe Karte:
Petersdorf

Besonderes Vorkommnis:
Schröter hält FE von Rezai (39.)

Schiedsrichter:
Peter von Elsner (Ole Haegebarth, Philip Sperling)

Zuschauer:
12