So ein langes Osterwochenende im Kreise der Familie kann ganz schön an die Substanz gehen. Da ist doch ein Stadtligaduell gegen Lok Süd/Ost genau die richtige Abwechslung. So also geschehen am vergangenen Samstag.
Zur Feier des Tages wurden die gelb-schwarzen Stutzen rausgeholt. Das die SG Handwerk von Anfang an gewillt war, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen, zeigte sich vom Anpfiff weg. Den Gästen wurde kein sauberes Aufbauspiel ermöglicht, immer wieder wurde früh und energisch attackiert. So dauerte es auch nur bis zur 12.Minute, ehe man das erste Mal jubeln konnte. Francke prüfte den Schlussmann mit einem strammen Schuss und der lauernde Petersdorf hatte keine Mühe mehr, den abprallenden Ball im Tor unterzubringen. Gerade über die Außenpositionen war man nun präsent, drang Angriff auf Angriff bis tief in des Gegners Hälfte vor. Von Lok war offensiv nichts zu sehen, zu sehr waren sie in der Defensive gefordert. Das es durchaus Erfolg haben kann, Tore auch mal zu erzwingen, zeigte sich in Minute 22. In dieser Situation war der Druck auf Verteidiger und Torwart so groß, dass aus einem Missverständnis der Beiden das 2:0 durch ein Eigentor resultierte. Die Offensivmaschinerie lief weiter auf Hochtouren. In vergangenen Spielen war man aber zu oft an der mangelnden Chancenverwertung verzweifelt. Nicht so an diesem Tag. Schon hier hätten sich weitere Akteure des Gastgebers in die Torschützenliste eintragen können. In der 31.Minute war dann Klitsch vorbehalten, dass Resultat zu erhöhen. Nach Zuspiel von Brentrop boten sich ihm mehr als genug sichere Möglichkeiten, dass Ding einfach zu machen. Lange Ecke, kurzer Pfosten, ja selbst ein Tunnel. Aber getreu dem Motto – warum einfach wenn es auch schwer geht, wählte er den Weg mit dem Außenspann direkt unter die Latte. Wenn manns kann, auch OK. Um die Gäste musste dem neutralen Zuschauer so langsam Angst und Bange werden. Denn einen hatte das Team von Coach Kreuziger vor dem Pausenpfiff noch. Francke fand mit seiner butterweichen Flanke den heranstürmenden Klitsch und dieser traf artistisch per Hacke ins lange Eck. Elegant sah es nicht gerade aus, aber zum Glück war eine spätere orthopädische Behandlung bei ihm nicht von Nöten. Halbzeit, durchatmen und neue Ziele für diese Begegnung setzen.
Das man auch mit Beginn des 2.Durchgangs den Torhunger nicht verloren hatte, zeigte sich von Minute 46 an. Weiter lief das Spielgerät nur in eine Richtung. Offensivaktionen der Gäste waren eher Zufall oder durch eigene Unaufmerksamkeiten begünstigt. Vielmehr stellte sich die Frage, wer den nächsten Treffer für die Hausherren erzielen könnte. Möglichkeiten dazu hatte nahezu jeder, der nur in die Nähe des Strafraums kam. In diesem Fall war es „Jay Jay“ Dreyer, der in unverwechselbarer Okocha – Manier die gesamte Hintermannschaft stehen ließ und seine starke Leistung mit dem 5:0 krönte. Aber nur Momente später wurde es ganz still im weiten Rund am Umfassungsweg. Eine plötzlich auftauchende Bodenwelle samt Spielerdahingleiten bescherte Lok einen Freistoß, den Herrmann auch prompt zum 5:1 Anschluss verwandelte. Einer möglichen spannenden Schlussphase schob Petersdorf allerdings quasi im Gegenzug per Doppelschlag einen Riegel vor. Die Vorlagen von Klitsch und Timpe verwertete er sicher zum 6:1 und 7:1. Um die „Altherrenriege“ komplett zu machen, kam wenig später noch Kreuziger selbst aufs Feld. Wer bis hierhin aufmerksam mitgelesen hat, dem wurde bewusst, dass der Torschütze vom Dienst bei der SGH bisher leer ausgegangen war. Dessen wurde sich wohl auch Petersdorf bewusst und bediente in der 83.Min Francke mustergültig am langen Pfosten zum 8:1 Endstand. Die Welt war also wieder in Ordnung.
Von Beginn an war es eine sehr ordentliche Leistung des Tabellenführers. Das Gegentor aus einem Freistoß passiert halt mal. Lobenswert war die Tatsache, dass es gleich mehrere Torschützen gab und das man sich durch die Höhe des Sieges endlich mal selbst belohnte.

(rt)