.„Ausscheidungsrunde“ im Stadtpokal 23/24 stand auf dem Spielplan am gut sonnigen Samstagnachmittag. Es wurde gelost und gelost und gelost. Und doch blieb dem Landesklasse-Aufsteiger SV Seilerwiesen das schwere Los bei der SG Handwerk nicht erspart. Beide Mannschaften waren gut in die Saison gestartet. Und doch war natürlich der Gast, wenn auch leichter, Favorit in diesem Duell. Mit dem Anpfiff sahen die Zuschauer das fast zu erwartende Prozedere. Seilerwiesen war um Ball – und Spielkontrolle bemüht, Handwerk stand tiefer und erwartete die Dinge, die da kommen sollten. Die ersten 15 Minuten war es schon ein Übergewicht bei den Offensivaktionen für die Gäste. Handwerk schaffte es aber, die ganz großen Chancen zu unterbinden. Und das war verdammt wichtig. Denn ein früher Rückstand wäre eine ziemlich große Hypothek gewesen. Mit jeder Minute die verstrich, kam die SGH besser in die Partie. Das Zutrauen stieg mit jeder eigenen Aktion. Mal fand man den freien Nebenmann, mal ging es mit tiefen Bällen bis weit in des Gegners Hälfte. Wenn man sich mit einem klassenhöheren Kontrahenten duelliert, muss man natürlich auch mal tief in die Trickkiste greifen. So klatschte eine Bogenlampe von Dieck genau an die Latte. Der Versuch selber Machart von Thurm ging nur um Zentimeter am Tor vorbei. Und als Klitsch auch noch frei auf Seilers Torwart zulief aber leider zu genau zielte, lag die Heimführung in der heißen Luft. Aber wie so oft in diesem Sport folgte die Bestrafung für ausgelassene Chancen auf dem Fuß. Quasi mit dem Pausenpfiff gingen die Gäste in Führung. Aber nicht etwa aus dem Spiel heraus. Ein schnöder Standard musste es sein, um Handwerks ansonsten gut stehende Defensive zu überwinden. Und gerade so ein Treffer ist meist deutlich einfacher zu verteidigen. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Kabinen. So ein Rückstand kann die Beine lähmen, aber auch den Geist nochmal motivieren. Denn die erste Halbzeit hatte gezeigt, dass man mit dem Favoriten mithalten konnte. Und es bedurfte lediglich eines Tores, um das gesamte Geschehen bei Null beginnen zu lassen. Andererseits wäre ein 0:2 quasi der Todesstoß für die Kreuziger – Elf gewesen. Also hieß es mit Beginn des zweiten Durchgangs, den eigenen Kasten möglichst lange sauber zu halten. Seilerwiesen sammelte wieder fleißig Ballkontakte, ohne großen Raumgewinn damit zu erzielen. Handwerk warf sich in jeden Zweikampf, gab keinen Ball verloren, investierte weiterhin das Maximum. Große Highlights gab es weder hüben noch drüben. Handwerk musste dem betriebenen Aufwand so langsam Tribut zollen und Seilerwiesen wollte oder konnte ebenfalls keinen Gang höher schalten. Das Duell lebte jetzt vor allem von der Spannung. Gibt es die endgültige Entscheidung für die Gäste oder schafft es die SGH doch noch in die Verlängerung ? Einerseits reizvoll und verdient, andererseits sind 120 Minuten im Glutofen Olvenstedt nicht wirklich ein Vergnügen. Letztlich trat dieses Szenario aber nicht ein, denn Seilerwiesen schangelte das knappste aller möglichen Ergebnisse über die Zeit. Der Favorit hatte sich sehr schmeichelhaft durchgesetzt. „Verdient“ lediglich dadurch, da sie den einzigen Treffer der Partie erzielt hatten. Ansonsten war die SG Handwerk über weite Strecken ebenbürtig. In Sachen Einsatz, Leidenschaft und Torchancen sogar vorn. Einzig die mangelnde Verwertung eigener Möglichkeiten hätte man dem Team vorwerfen können. Wäre der Gesamtleistung aber nicht gerecht geworden. Denn es war ein sehr ordentlicher Auftritt. So hat man nun ein freies Wochenende mehr im Kalender und kann sich voll und ganz auf die Liga konzentrieren. Und mit so einer Leistung bei den nächsten Auftritten sind Punkte und Siege mehr als nur Wunschdenken.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Kleinert (69. Kirsch), Petersdorf, Schröder – Wegerich, Reeh, Dieck, Brentrop (82. Kreuziger) – Lasch, Klitsch (69. Schulz), Thurm

Tore:

0:1 Blume (41.)

Gelbe Karten:

Brentrop, Schulz / –

Schiedsrichter:

Stefan Ritzau (Jamiro Völker, Jonas Mädel)

Zuschauer:

20