Ein vorgezogener Spieltag aus der Mitte der Rückrunde bescherte der SG Handwerk gleich zum Auftakt mit dem Post SV den Tabellenführer. Ein echter Prüfstein also, ob man im Winter gut gearbeitet hatte. Für ihr Comeback hätten sich Brentrop und Schröter keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können.
Schon im Hinspiel hatte man dem heutigen Gegner den Zahn gezogen und einen Punkt entführt. Dicht gestaffelt stehen und immer mal Nadelstiche setzen, lautete deswegen wieder das Motto. Und so ließ die SGH dem Kontrahenten von Beginn an wenig Luft und Raum zum entfalten. Nach gut 10 Minuten Eingewöhnungszeit war man mittendrin statt nur dabei. Mit der ersten kleinen Unachtsamkeit im Handwerker Defensivverbund markierten die Gäste aber das 0:1. In der 21.Minute wurde ein Doppelpass nicht konsequent genug verteidigt und schon lag man im Rückstand. Aber lobenswerterweise ließ sich das Team von Coach Kreuziger davon nicht verunsichern oder zu tief hinten rein drängen, suchte gleichfalls Aktionen in des Gegners Hälfte. Ecken, Freistöße und Einwürfe sind hierfür schon immer ein probates Mittel. Und eben solch ein Einwurf führte in Minute 31 zum Ausgleich. Schröder fand dafür in Basti Gehrke den perfekten Abnehmer, in dem er sich gegen 2 Gegenspieler im Kopfballduell clever durchsetzte und zum 1:1 traf.
Also alles wieder auf 0, bis auf den Umstand, dass der Frustpegel bei den Gästen nun minütlich stieg. Dem Schiedsrichter und einigen Handwerkern dürften durch nun permanentes Kommentieren, Beschweren und Rumheulen förmlich die Ohren geblutet haben. Ohne größere Gefahr brachten die Hausherren das Ergebnis in die Pause. Verdient war es allemal. Dass es in den noch folgenden 45 Minuten ein Abnutzungskampf werden würde, war auch Jedem klar.
Und so präsentierten sich die Handwerker auch. Jeder Akteur warf sich bedingungslos in die Zweikämpfe, machte Meter um Meter, half dem Teamkollegen. Aber auch jetzt wurde die taktische Disziplin nicht vergessen. In Ausnahmefällen coachte man halt mal selbst den Mitspieler. Und dem Tabellenführer fiel wenig bis gar nichts ein. Trotz gut 90 % Ballbesitz landete irgendwann jeder Angriff gefahrlos im Toraus oder bei Keeper Schröter. In wie weit sein Spidermann – Cap ihn bei den Aktionen dienlich oder hinderlich war, ist nicht überliefert. Modisch gesehen hätte sich Karl Lagerfeld jedenfalls im Grab umgedreht ;). So tickte die Uhr munter Richtung Ende. Der doch zahlreich erschiene „Anhang“ der Gäste gab nochmal alles, fiel aber eher durch wenig Kreativität, Bier verschütten und billige Kommentare auf. Die Kräfte schwanden Zusehens bei den Blau – Weißen, verständlich, bei dem immensen Aufwand, den man bis hierhin betrieben hatte. Und so war es eine Aktion der Postler, die die Entscheidung brachte. In der 85.Minute konnte ein Fernschuss nicht entscheidend verteidigt werden und dieser markierte dann das 1:2. Damit war die Partie entschieden. Die Treffer zum 1:3 und 1:4 nur noch Kosmetik. Der Schlusspfiff besiegelte dann die um 2 Treffer zu hoch ausgefallene Niederlage für die SGH.
Letztlich war dem Team vom Umfassungsweg keinerlei Vorwurf zu machen. Kampf, läuferischer Aufwand, Einsatz und Wille hatten bei jedem Akteur über die volle Spielzeit gestimmt. Und mit etwas Glück hätte man sogar einen Punkt holen können, was absolut verdient gewesen wäre. Dazu bieten aber die nächsten Partien genug Möglichkeiten.
(rt)
Aufstellung:
Schröter – Brentrop (85. Kreuziger), Schröder, Schulz, Michael, Kuhnert – Timpe, Reeh – Rexer, Gehrke, Moritz
Tore:
0:1 Wolff (21.)
1:1 Gehrke (31., Schröder)
1:2 Weisser (85.)
1:3 Kutz (90+1.)
1:4 Schäfer (90+3.)
Gelbe Karte:
Kuhnert / –
Schiedsrichter:
Marvin Marmulla (Hartwig Spieler, Michael Pauly)
Zuschauer:
56