Zum letzten Auswärtsspiel der Hinrunde war die SG Handwerk beim VfB Ottersleben II gefordert. Trotz personeller Engpässe war man jedoch nicht bereit, zum 1.Advent einfach so Präsente zu verteilen.
Dementsprechend war man auf die Partie eingestellt. Räume verdichten, Gegenspielern an den Hacken kleben, Dem Gastgeber die Lust am Fußball nehmen. Wider erwarten übernahm der VfB von Beginn an das Zepter, suchte geduldig nach der passenden Lücke im Defensivverbund der Handwerker. Diese boten sich aber nur in geringer Form und Anzahl, ließen sich aber natürlich nicht komplett unterbinden. So in der 14.Minute. Eine als Flanke gedachte Hereingabe wurde länger und länger, fiel über den chancenlosen Scherping hinweg ins Tor und brachte Ottersleben das 1:0. Noch gab es aber keinen Grund zur Panik, hatte doch der Coach auch für diesen Fall im Vorfeld einen Plan im Gepäck. Dass die Gäste allerdings nur wenige Minuten später selbst jubeln konnten, hatten sie sich ganz alleine verdient. Wegerich hatte seinen Mitspieler Gehrke mustergültig in Szene gesetzt, dieser schon registriert, dass der Keeper nicht gerade optimal stand und nach kurzem Kontakt aus der Drehung abgezogen. Sein Schuss aus gut 30 Metern landete dann unhaltbar zum 1:1 hinter der Linie. Ein Zwischenstand, mit dem wohl nur die wenigsten gerechnet hätten. Der Spielverlauf änderte sich dadurch aber nicht wirklich. Ottersleben spielbestimmend, Handwerk nun sicherer in der Defensive und auf Konter lauernd. Und einer diesen schnellen Gegenangriffe entpuppte sich als DIE Chance, selbst in Führung zu gehen. Klitsch war nach Zuspiel mit dem Ball auf und davon, hatte nur noch das riesige Tor und den halb liegenden Schlussmann vor sich, scheiterte aber und markierte eben nicht das mögliche 2:1. Nachdem die Gastgeber noch 2x in aussichtsreicher Position verzogen hatten, ging es mit dem 1:1 in die Pause.
Hier wurde sich erst mal mit Krümeltee oder wahlweise Kaffee aufgewärmt, wenn dies dann noch nötig war. Wohl wissend, was in Hälfte 2 auf die Gäste zukommen würde, ging man guten Mutes zurück aufs Feld. Sichtlich irritiert und angefressen vom Zwischenstand drückte der VfB die Handwerker wieder tief in die eigene Hälfte. Noch aber hielt das Bollwerk, wusste man sich zu wehren. Allerdings ging mit zunehmender Zeit die Kreativität im eigenen Spiel etwas verloren. Und doch hatte die SGH wieder Möglichkeiten, für einen weiteren Treffer. Hätte doch der durchgebrochene Klitsch nur den mitlaufenden Gehrke gesehen, es hätte abermals die Führung bedeuten können. So war es Ottersleben, die das 2:1 machten. Und damit das Geschehen endgültig zu ihren Gunsten ausrichteten. Von nun an war es komplett ein Spiel auf ein Tor. Blau – Weiß warf sich weiterhin in jeden Ball, hielt alle erdenklichen Körperteile zur Abwehr entgegen, war sich für keinen Weg zu schade. Aber die Kräfte schwanden, gaben nur noch Möglichkeit, zu reagieren. Die Entstehung des Elfmeters in der Nachspielzeit bot dann nochmal Raum für Diskussionen. Innerhalb oder außerhalb des Strafraums war hier die Frage. Da der Schiriobmann im Kölner Keller schon zum Mittag war, wurde auf Strafstoß entschieden. Das daraus resultierende 3:1 bedeutete den Schlusspunkt unter diese Begegnung. Handwerk hatte zwar gegen einen besseren Gegner verloren, sich aber mehr als teuer verkauft.
Dies gibt zwar auch keine Punkte, aber doch hoffentlich die nötige Motivation, dass letzte Duell 2018 siegreich zu gestalten.

(rt)

Aufstellung:
Scherping – Wegerich, Schröder, Michael – Raissi (74. Hochdorfer), Timpe, Knoll, Kuhnert – Rexer (90. Brentrop), Klitsch, Gehrke

Tore:
1:0 Terne (14.)
1:1 Gehrke (18., Wegerich)
2:1 Heinrich (66.)
3:1 Tappenbeck (90+1., FE)

Gelbe Karten:
Terne / Knoll, Schröder

Schiedsrichter:
Adrian Schäfer (Tim Suxdorf, Gerd Güldner)

Zuschauer:
12