.An (fast) jedem verdammten Sonntag… So hätte das Motto für das Spiel SG Handwerk vs. Aufbau Empor Ost lauten können. Externe Umstände hatten diese zeitliche Verlegung notwendig gemacht. Vor – oder Nachteil für die SGH ? Man würde es genau beobachten. Nun gibt ja der gewöhnliche Spielplan einen wöchentlichen Wechsel zwischen Heim – und Auswärtsspiel an.
In diesem Glauben fand sich eine verlorene Handwerker-Seele ganz alleine am Gübser Weg ein, um diesem Duell beizuwohnen. Dumm nur, dass das Spiel wie vor Wochenfrist am Umfassungsweg stattfinden sollte. Ein Erdmann, der Böses dabei denkt.
Wollte man den bisherigen Ergebnissen beider Teams Gewicht beimessen, könnte es hier und heute ein Duell auf Augenhöhe geben. Selbstredend musste die SG Handwerk dafür natürlich einiges an Eigenleistung an den Tag legen. Und damit taten sich die Hausherren mit Beginn der Partie ziemlich schwer. Jeder Ballkontakt war Schwerstarbeit, zu viel lief behäbig und schleppend ab. Zündende Ideen waren Mangelware.
Bei den Gästen sah das schon gefälliger aus. Wenn hier eine Mannschaft gefährlich wurde, dann war es AEO. Und Handwerk half ein ums andere Mal kräftig mit. Pässe ins Niemandsland, Bälle auf Bauchhöhe, Einwürfe jenseits von Gut und Böse. So schien es nur eine Frage der Zeit, bis man in Rückstand geraten würde. Aber die Null hinten blieb bestehen, sodass man mit einer gefährlichen Aktion den Spielverlauf etwas auf den Kopf stellte. In Minute 36 war es Popien, der auf Vorlage von Langer seine Farben mit 1:0 in Führung bringen konnte.
Es war so was wie der Hustensaft bei kratziger Stimme. Von nun an waren die Fesseln gelöst. Einmal Blut geleckt, stellten Fieseler und Brentrop innerhalb von 180 Sekunden auf 3:0. Aufbau Empor Ost war sichtlich geschockt. Solche Nackenschläge galt es erst mal zu verkraften. Für die Unterbrechung des Torreigens sorgte dann der Halbzeitpfiff.
Nun ist so eine vermeintlich klare Führung Fluch und Segen zugleich. Sie kann Sicherheit ins eigene Spiel bringen. Aber auch dem Schlendrian öffnet es unter Umständen Tür und Tor. Um ersteres zu untermauern, kam das 4:0 kurz nach Wiederbeginn gerade recht. Brentrop mit seinem 3. Scorerpunkt am heutigen Tag zeichnete sich dafür verantwortlich. Die Kräfteverhältnisse in der Folgezeit machten deutlich, dass am grundsätzlichen Ausgang dieses Spiels keine Zweifel mehr aufkommen würden.
Konzentrierte Beobachter der Szenerie wussten aber auch, dass es nicht bei diesem vier Treffern bleiben würde. Zu anfällig zeigten sich weiterhin beide Defensivreihen. Oben erwähnter Erdmann konnte, bzw. musste mehrfach auf der Linie klären. Auf der Gegenseite gab es einiges an Gesprächsbedarf rund um den Elfmeter für Handwerk in der 77. Minute. Unbeeindruckt davon verwandelte Thurm sicher zum 5:0.
Dann nochmal frisches Personal aufs Feld. Siegesprämien werden halt nur bei aktivem Mitwirken gezahlt. Angespornt von diesem Geldregen bediente Klitsch in der Schlussminute Kollege Langer, der locker zum 6:0 einschob. Danach war Feierabend, die nächsten drei Punkte eingefahren. Bei so einem klaren Sieg kann man schon von „verdient“ sprechen. Allerdings täuscht die Höhe auch etwas über den wahren Spielverlauf hinweg.
Man hatte sich lange schwer getan, mehr Krampf als Kampf gezeigt. Dieses Mal ohne Gegentor geblieben zu sein, sollte die Moral dahingehend stärken. Und einmal losgelassen, geht in der Offensive immer was. Egal, wer da momentan aufläuft. Aber die Saison ist noch verdammt jung. Geschenke wird man erst zu Weihnachten bekommen. Und nächsten Samstag in Pechau erwartet die Kreuziger – Elf ein ganz anderes Spiel. Gegner und Untergrund stellen da ihren eigenen Anforderungen. Larifari und Schickimicki sind da gänzlich fehl am Platz.
(rt)
Aufstellung:
Schröter – Schröder, Kleinert, Erdmann, Schöber – Fieseler (75. Kohnert), Edmond, Popien, Brentrop (54. Zobel) – Thurm (85. Klitsch), Langer
Tore:
1:0 Popien (36., Langer)
2:0 Fieseler (38., Brentrop)
3:0 Brentrop (41., Thurm)
4:0 Brentrop (53., Thurm)
5:0 Thurm (77., FE, Thurm)
6:0 Langer (90.+1, Klitsch)
Gelbe Karten:
Erdmann / Happe, Haegebarth, Radeck, Edmond, Werkmeister, Kerger (Trainer)
Schiedsrichter:
Karl-Eduard Postrach (Niklas Stoye, Michael Kühl)
Zuschauer:
36







