.Samstag, 15:30. Eine Anstoßzeit, die die meisten wohl mit der Bundesliga verbinden. In diesen etwas zweifelhaften Genuss kam die SG Handwerk mit ihrem Gastspiel beim SSV Besiegdas. Nicht mehr hell, aber auch noch nicht dunkel. Nicht wirklich kalt, aber auch nur bedingt warm. Bei diesen Begleitumständen musste man schon großer Sympathisant dieses Sports sein.
Es lag eine kernige Aufgabe vor der SGH. Kadermäßig war das schon leicht grenzwertig, was da lediglich auf dem Bogen stehen konnte. Handwerk kam aber ordentlich in die Partie. Ruhiger Spielaufbau, wenig Schnick Schnack, ein klares Ziel vor Augen. So dauerte es auch gar nicht allzu lange, bis man hoffnungsvoll an des Gegners Strafraum anklopfte. Ball in die Tiefe, schnellen Schrittes hinterher, mäßige Ballkontrolle.
Es sind manchmal Kleinigkeiten, die in solchen Situationen über den Ausgang der Aktion entscheiden. Aber Handwerk blieb voll im Geschehen. Ob Besiegdas mit so viel Gegenwehr gerechnet hatte, ist nicht überliefert. Aber es war ein Duell auf Augenhöhe.
Aber hier zeigte sich wieder das Problem bei den Gästen. Bis zum Strafraum sah das alles ordentlich, teilweise sogar gefällig aus. Dann fehlte aber der letzte Punch, der letzte Zug, den Angriff bis zum Torerfolg zu Ende zu spielen. So versandeten die Offensivbemühungen immer wieder ertraglos.
Aber solange hinter die Null stand, war ja alles noch im Soll. Aber nur bis zur 28. Minute. Denn hier gingen die Hausherren unter gütiger Mithilfe mit 1:0 in Führung. So was ist natürlich suboptimal, erhöht es doch merklich den Druck, nun zwingend selbst erfolgreich sein zu müssen. Aber noch war ja nichts verloren. Wenn der Kontrahent quasi aus dem Nichts ein Tor erzielen konnte, sollte einem das doch auch gelingen. Soweit die Theorie.
Auch in der Folgezeit war das Bemühen bei der SG Handwerk klar zu erkennen. Es ging beherzt nach vorne, es gab Ecken, es gab Freistöße. Alles aber nur bedingt für Gefahr sorgend. Und so kam es, wie es kommen musste. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte der SSV auf 2:0. Ein weiterer Nackenschlag zu denkbar ungünstiger Zeit.
Noch waren es aber weitere 45 Minuten. Und allen Handwerkern war klar, dass der Anschlusstreffer hier nochmal richtig Feuer reinbringen würde. Zu verlieren hatte man ja eh nichts mehr. Also konnte es fortan nur die eine Marschroute geben.
Schnell noch weiteres Offensivpersonal aufs Feld gebracht und damit die Hoffnung auf massig Torraumszenen geschürt. Und ja, die SGH war auch sofort wieder auf dem Weg Richtung Besiegdas – Tor. Aber so das ganz dicke Ding wollte sich einfach nicht ergeben.
Und schlimmer noch, dass 0:3 in Minute 63 klappte den Sargdeckel quasi herunter. Auch hier war es mindestens zur Hälfte wieder hausgemacht. Und die Gastgeber sagten dann freundlich „Danke schön“. Laut Zwischenstand war die Messe natürlich gelesen. Und doch verfiel die Kreuziger-Elf nicht in Selbstmitleid.
Der Anspruch war weiter deutlich zu erkennen, hier zumindest den Ehrentreffer zu erzielen. Aber die entscheidenden Prozente hierfür fehlten einfach heute. Die restliche Spielzeit verstrich ohne weitere Highlights oder Aufreger. Schön für die einen, ernüchternd für die anderen. So ging auch das 2. Spiel in der Meisterrunde für die SG Handwerk verloren.
Es war ein bitterer Nachmittag. Denn das Endergebnis spiegelte nicht ansatzweise die Kräfteverhältnisse wider. Denn weder waren die Gäste 3 Tore schlechter, noch waren die Hausherren eben diese 3 Treffer besser. Vielmehr war es die eigene Ungefährlichkeit vor dem Tor und viel zu billige Gegentreffer, die dieses Resultat zu Stande brachten. Alles dazwischen konnte man auf jeden Fall anbieten.
Schafft man es, genau die Punkte umzukehren, werden sich auch die gewünschten Ergebnisse einstellen. Denn in allererster Linie entscheidet man selbst, wie die Spiele ausgehen. Und dieser Gedanke sollte doch als Motivation für kommende Aufgaben taugen.

(rt)

Aufstellung:
Ganzer – Brentrop, Schulz, Erdmann, Schöber – Edmond, Popien, Thurm – Feldmann Arvelo, Klitsch (46. Helmecke (72. Kreuziger)), Langer

Tore:
1:0 Hagemeister (28.)
2:0 Förster (43.)
3:0 Förster (63.)

Gelbe Karten:
Räcke, Pfeil / Brentrop

Schiedsrichter:
Memis Ozcan (Franz Pommerenke, Leander Schwarz)

Zuschauer:
20