.4 Pfiffe des Unparteiischen prägten diesen denkwürdigen, man könnte auch sagen, bedenklichen Auftritt der SG Handwerk im Stadtpark. Pfiff Nr.1, der Anpfiff. Bis hierhin war noch alles in Ordnung. Rückenwind aus dem letzten Spiel, sehr ordentlicher Kader, annehmbares Wetter. Nun mag ein großer Naturrasen nicht das Lieblingsgeläuf der SGH sein, aber als Tabellenvierter hat man natürlich trotzdem den Anspruch, dieses Duell mit 3 Punkten zu verlassen. Also auf geht’s. Pfiff Nr.2, der erneute Anpfiff. Grund hierfür war das 1:0 nach 1 Minute.
Seilerwiesen hatte noch nicht ein einziges Mal den Ball konstruktiv berührt, da führten die Gäste bereits. Eine Ecke von Dieck drückte Klitsch wuchtig per Kopf über die Linie. Besser kann man ein Spiel nicht eröffnen. Alle Trümpfe in der Hand also. Denkste. Pfiff Nr.3, der Halbzeitpfiff. Mit Glück hatte sich Blau – Weiß in die Pause gerettet. Schon hier sprachen gefühlt alle Statistiken für Seilerwiesen, bis halt auf den Zwischenstand.
Das man hier noch führte, lag einzig am Kontrahenten, man selbst hatte viel zu wenig dafür investiert. Für solche Härtefälle hatten sich ja schlaue Leute mal die 15 Minuten zwischen beiden Hälften einfallen lassen. Sammeln, neu ordnen und den Fokus sortieren.
Pfiff Nr. 4, der Abpfiff. Er beendete diesen gruseligen Nachmittag für die SG Handwerk. Passend dazu hatte man das Spiel vollkommen verdient mit 1:4 verloren. Denn was sich zwischen dem 2. und 4. Pfiff abgespielt hatte, lässt sich mit normalen Worten schwer beschreiben. Hilflos, planlos, ideenlos.
4 Gegentore in einer Halbzeit hatte man lange nicht gefressen. Auch an 89 schwache Minuten am Stück können sich wohl nur die Ältesten erinnern. Es war ein Sonntag zum Vergessen. Obwohl, vergessen wird echt einige Zeit dauern. Gilt es doch, allem auf den Grund zu gehen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Jeder für sich, alle gemeinsam fürs Team.
Die Mannschaft kann es nicht ungeschehen machen. Aber sie kann in den verbleibenden Ligaspielen ihr wahres Gesicht zeigen. Und das wird auch zwingend notwendig sein. Denn Punkte und Siege wird einem niemand schenken. Die muss man sich erarbeiten und verdienen.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Kleinert, Petersdorf, Schröder (83. Milster)- Wegerich, Dieck (65. Rexer), Erdmann, Brentrop (65. Kirsch)- Reeh, Klitsch (83. Kreuziger), Thurm

Tore:

0:1 Klitsch (2., Dieck)

1:1 Ngou (52., Elfmeternachschuss)

2:1 Abid (73.)

3:1 Onyejekwe (80.)

4:1 Onyejekwe (89.)

Gelbe Karten:

Tarasov, El Hamad / Dieck, Reeh, Schröder

Schiedsrichter:

Memis Ozcan (Karl-Eduard Postrach, Maximilian Eckart)

Zuschauer:

30