Nach dem ordentlichen aber punktlosen Auftritt in der Vorwoche war nun mit der 2.Vertretung des SV Arminia ein Gegner auf Augenhöhe zu Gast am Umfassungsweg. „Zählbares mitnehmen“ war die eindeutige Devise.
Die SG Handwerk begann die Partie offensiv, ohne aber ins offene Messer laufen zu wollen. Ein erster Freistoß von Brentrop nach gut 10 Minuten klatschte an die Latte. Da auch die Gäste nach vorne spielen wollten, entwickelte sich eine recht muntere Partie. Vornehmlich spielte sich das Geschehen noch zwischen den Strafräumen ab, sodass beide Keeper nur bedingt eingreifen mussten. Bei der SGH fehlte der konsequente Zug zum Tor. Umso ärgerlicher, war doch die Abwehrreihe des SVA alles andere als sattelfest. Um einen Treffer zu erzielen, muss man das Spielgerät bekanntlich Richtung Tor befördern. Dies fehlte aber zu oft. Es wurde sich zu sehr in Dribblings und halbgare Aktionen verstrickt, statt die Pille aus 20 Metern auf Reisen zu schicken. Wie es geht, zeigte Arminia in der 26.Minute. Aus einem eigenen Einwurf kassierte Handwerk per Sonntagsschuss das 0:1. Dieser Zwischenstand spielte natürlich dem Kontrahenten in die Karten. Waren die Hausherren doch nun schon fast verdammt, Zählbares abzuliefern. Bis zum Strafraum sah das auch teilweise recht ordentlich aus. Der Rest blieb ein Krampf. Bezeichnend für die gesamte erste Hälfte dann das 0:2 kurz vor dem Pausentee. Und eine Duplizität des 1.Gegentreffers. Eigener Ballbesitz, keine resolute Klärung, ungenügendes Zweikampfverhalten, Sonntagsschuss Nummero Zwo. Ernüchterung machte sich breit, aber noch kein Grund, dass Spiel abzuschenken. Allerdings war eine erhebliche Leistungssteigerung von Nöten, wollte man heute doch noch punkten.
Und die Mannschaft von Coach Kreuziger agierte im 2.Abschnitt nun zielstrebiger. Tiki Taka war das zwar weiterhin nicht, aber die Richtung war jetzt deutlich erkennbar. So dauerte es auch nicht all zu lange, bis sich die Riesenchance zum Anschluss ergab. Allerdings verfehlte Rexer das Gehäuse aus bester Position. Die Gäste verhielten sich etwas defensiver, denn Handwerk war ja gefordert. Bis auf 2-3 Halbchancen kam aber nichts aus den Bemühungen heraus. Die Hausherren taten sich weiter unheimlich schwer. Kopf und Fuß standen dem eigenen Spiel zu oft im Weg. Die Uhr tickte runter, auch frische Kräfte konnte keine Wende mehr herbeiführen. So war es wenig verwunderlich, dass die SG Handwerk ihr Heimspiel verdient mit 0:2 verlor. Verdient, weil der Gegner alles andere als übermächtig gewesen war, man aber mit der eigenen Leistung die Begegnung in die entscheidende Richtung gelenkt hatte. Will man in der Vorrunde ein Wörtchen um die vorderen Plätze mitreden, darf so ein Auftritt gegen eigentlich gleichwertige Kontrahenten nicht zur Gewohnheit werden. Diese Darbietung sollte nochmal deutlich gemacht haben: jeder Punkt muss hart erarbeitet werden, mit halber Kraft wird man nicht weit kommen, Geschenke dürfen nicht erwartet werden. Außer zu Weihnachten von Mutti vielleicht, aber bis dahin vergehen noch einige Partien in dieser Saison.

(rt)

Aufstellung:
Schröter – Gregor, Schulz, Gajek – Timpe, Rexer, Knoll, Moritz, Kuhnert (46. Klitsch) – Brentrop (62. Fotovati), Gehrke (70. Kreuziger)

Tore:
0:1 Ukaegbu (25.)
0:2 Weiß (44.)

Gelbe Karten:
Moritz / Stolze, Hoppe

Schiedsrichter:
Adrian Schäfer (Til Rieback, Bernd Gruschka)

Zuschauer:
37