Der Fußballgott wollte es an diesem Spieltag so, dass die SG Handwerk ihre Auswärtspartie am Sonntag beim SSV Besiegdas II auszutragen hatte. Rein vom Kader her stand Trainer Kreuziger fast das optimale Personal zur Verfügung.
So ging man auch mit viel Zuversicht auf den Platz. Und mit Beginn sah das auch recht ordentlich aus, was die Gäste darboten. Besiegdas wurde zumeist Höhe Mittellinie empfangen, so das sich ihnen wenig Raum zur Entfaltung bot. Die daraus resultierenden langen Diagonalbälle stellten keinerlei Gefahr für das SGH – Tor. Bei eigenen Angriffen war die Devise, die sich bietenden Freiräumen durch schnelle Pässe auf die Stürmer und nachrückenden Spieler zu nutzen, um zu Chancen zu erspielen. Das klappte einige Male ganz gut, noch aber fehlte die Übersicht und Kaltschnäuzigkeit vor dem Besiegdas – Tor. Die Strafe für solche Nachlässigkeiten folgte dann kurz vor der Pause. In dieser Szene war zwar gefühlt jeder Handwerker irgendwie am Ball, aber niemand vermochte es, entscheidend zu klären. Aus dem Gewühl heraus fiel dann das 0:1 für die Hausherren. Wie unnötig dieser Rückstand war, braucht wohl nicht noch extra erwähnt zu werden.
Aber mit Rückständen kennen sich die Handwerker ja aus in dieser Saison. Also noch kein Grund zur Panik für Hälfte 2. Aber irgendwie tat man sich schwer, zielgerichtet in des Gegners Strafraum zu kommen. Auch weil der SSV immer stärker aufkam. So musste in Minute 57 ein Standard her, um den Ausgleich zu erzielen. Nach einer Ecke von Gehrke stand Torjäger Klitsch sekundenlang weit über allen in der Luft und wuchtete den Ball in die Maschen. Also alles wieder auf Anfang. Aber gerade in den Minuten nach dem Ausgleich wollte man wohl zu viel. Statt wieder aus der sicheren Grundordnung zu agieren, wurde zu kopflos, zu hektisch gespielt. Die Quittung gab es folgerichtig nur kurze Zeit später. Gegen eine unerklärlich zu weit aufgerückte Handwerker Defensive hatten 2 Besiegdas – Akteure letztlich leichtes Spiel beim folgenden 2:1. Noch war zwar ausreichend Zeit, aber der Fokus kippte immer mehr Richtung Nebenkriegsschauplätze. Die dringend nötig gewesene Konzentration lag nun eher auf dem Schiedsrichter, Gegenspieler oder sich an der Seitenlinie befindlichen Personen. Die Partie verflachte spielerisch immer mehr, was aber natürlich nur den Gastgebern half. Den Todesstoß gab es dann mit dem 3:1 in der 73.Minute.
Die Messe war gelesen. Denn niemand im weiten Rund konnte ernsthaft annehmen, dass die SGH nochmal zurück ins Spiel finden würde. Denn den Faden hierfür hatte man da schon lange verloren. Der Platzverweis von Petersdorf in der Schlussphase passte da noch perfekt ins Bild. So ging diese Begegnung vollkommen verdient mit 1:3 verloren. Sah es bis zum 1:2 noch nach einem möglichen und realistischem Punktgewinn aus, wäre Dieser auf Grund der letzten halben Stunde ganz und gar nicht verdient gewesen.
Heute hatte man sich in erster Linie selbst besiegt, leichtfertig Punkte liegen lassen. Mit so einem Auftritt braucht man erst gar nicht ins Derby gegen TUS II gehen. Dürfte sich aber hoffentlich von selbst verstehen. Da die SG Handwerk keine Nationalspieler abstellen muss, kann sich der gesamte Kader unter der Woche intensivst auf die kommenden Aufgaben vorbereiten.

(rt)

Aufstellung:
Kuhnert – Wegerich (52. Gajek), Petersdorf, Michael (78. Timpe) – Schröder, Rexer, Gregor, Reeh, Knoll – Klitsch, Gehrke

Tore:
1:0 Fuchs (41.)
1:1 Klitsch (57., Gehrke)
2:1 Lipka (64.)
3:1 Förster (73.)

Gelbe Karten:
Weber, Götze, Förster / Knoll, Gregor

Gelbrote Karte:
Petersdorf (81.)

Schiedsrichter:
Marvin Marmulla (Anton Sketris, Axel Bänsch)

Zuschauer:
30