.Pechau aus dem Kopf, Seilerwiesen II vor der Brust. So war die Ausrichtung für das Spiel der SG Handwerk gegen den Aufsteiger. Leichte Schulter und halbe Kraft hatten schon letzte Woche nur sehr bedingt funktioniert. Um dies zu verhindern, konnte der Weg nur sein, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Und die SGH legte los wie die Feuerwehr. Schon Momente nach dem Anstoß das erste dicke Ding. Vergeben. Kurz darauf die nächste Chance. Vorbei. Seilerwiesen hatte bisher noch gar nicht am Spiel teilgenommen. In Minute 12 dann das 1:0. Aliyu ließ jeden Verteidiger ins Leere laufen, hatte den Blick für Kollege Thurm und dieser ließ sich nicht 2x bitten. So kann es gehen. Und man schien es auch zu verstehen. Lasch auf Aliyu und es hieß nur 180 Sekunden später 2:0. Alles war vorbereitet für ein blau – weißes Fußballfest. Zeit und jede Menge Platz um Ball und Gegner laufen zu lassen. Aber komischerweise ließ man schon hier etwas die Zügel schleifen. Möglichkeiten ergaben sich aber weiterhin. So landete ein Strafstoß in der Armen des Seiler – Keepers. Der Sack wäre mit Sicherheit hier schon zu gewesen. Ok, Seilerwiesen tat nun sehr wenig, um nochmal Spannung in die Partie zu bringen. Oder die Hausherren ließen kaum etwas Gefährliches zu. Je nachdem, wie man es sehen möchte. Aber ein krummes Ding kann immer mal hinter der eigenen Linie landen. Also konnte es weiterhin nur eine Richtung geben. Aber es versandete zu viel. Mitspieler wurden grundlos übersehen, Abspiele schlampig umgesetzt, der Fokus falsch gesetzt. So ging es mit einer sicheren aber auch irgendwie „gequält“ wirkenden Führung in die Kabinen. Der zweite Durchgang war ja nun eigentlich prädestiniert dafür, aus einem bisher normalen, einen guten Nachmittag zu machen. Aber noch klemmte der Schalter, den die SG Handwerk dafür umlegen musste und wollte. Die Ansätze waren ja da, es fehlte aber oft an wichtigen Kleinigkeiten, um die Angriffe erfolgreich abzuschließen. Zumindest wurde der Deckel nach 60 Minuten auf die Partie gemacht. Schröder auf Kumpel Thurm und es stand 3:0. Die Pflicht war erfüllt. Zeit also für die Kür. Nur sie kam nicht. Zuviel Stückwerk, zu wenig mannschaftliches Agieren. Ein Tor vorzubereiten kann genauso schön sein, wie selbst zu treffen. Und die Anzeigetafel bewegt sich in beiden Fällen. Die Hausherren hatten zwar weiterhin alles im Griff. Und ließen doch unnötig viel für Seilerwiesen zu. Erst klärte Schröder in höchster Not auf der Linie. Hier blieb der Olvenstedter Keller stumm. Der Foulelfmeter für die Gäste zum 1:3 war die kleine Strafe für zu viel Inkonsequenz. Gut, Spannung kam nicht mehr auf. Die Risikotipps bei Oddset auf Seiler bekamen keine neue Hoffnung. Thurm wusste weiterhin wo die Kiste steht und machte mit seinen Treffern 3 und 4 den Endstand von 5:1 perfekt. Nun kann und muss man diesen Auftritt der SG Handwerk von 2 Seiten betrachten. Man hatte nun wahrlich nicht die Sterne vom Himmel gespielt. Tat sich unnötig schwer, ließ zu viel liegen und einige Dinge vermissen, die man in anderen Spielen schon gezeigt hatte. Muss natürlich aufgearbeitet werden. Andererseits schafft es das Kreuziger – Team momentan, Begegnungen auch mal ohne Glanz und Gloria erfolgreich zu gestalten. Das Wichtigste sind immer noch die 3 Punkte, die ein Sieg so mit sich bringt. In „Schönheit zu sterben“ würde nicht die Tabellenführung bedeuten. Der Platz an der Sonne wird einem ja nicht geschenkt. Aber die wirkliche Konkurrenz kommt erst noch, bzw. lauert nur auf einen Ausrutscher. Bleibt man ergebnistechnisch in der Spur und dreht erfolgreich an den kleinen spielerischen Rädchen, wird Handwerk noch einige Zeit die Kontrahenten hinter sich halten können. Mehr Motivation bedarf es ja nun wirklich nicht.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Wegerich (64. Kleinert), Petersdorf, Schröder – Bliedung (64. Kirsch), Reeh, Erdmann (71. Schulz), Brentrop (71. Milster) – Lasch (64. Tennstaedt), Aliyu, Thurm

1:0 Thurm (12., Aliyu)

2:0 Aliyu (15., Lasch)

3:0 Thurm (60., Schröder)

3:1 Ngou (83., FE)

4:1 Thurm (84., Petersdorf )

5:1 Thurm (90., Aliyu)

Gelbe Karten:

Petersdorf / Dörge, Braun, Menge Mvenji

Besonderes Vorkommnis:

Aliyu verschießt FE (30., gehalten)

Schiedsrichter:

Luis Paul (Leo Horn, Liam Begest)

Zuschauer:

21