.SG Handwerk vs. SV Pechau, 4. gegen 11. Bei allen Buchmachern und Fußballexperten eigentlich eine klare Angelegenheit. Eigentlich. Denn gerade die SGH wird noch das Hinspiel im Kopf gehabt haben. Hier quälte man sich zu einem knappen, wenig schicken 2:1 Erfolg.
Um Ähnliches zu vermeiden galt es, früh für klare Verhältnisse auf der Anzeigetafel zu sorgen. Und so begann ab Minute 1 ein wahrer Sturmlauf. Schon hier verließ der Ball gefühlt mehrere Minuten die Pechauer Hälfte nicht mehr. Logisch, wenn sich dort gefühlt 21 Spieler aufhalten. Selbst Handwerks Keeper Scherping soll einige Male jenseits der Mittellinie gesichtet worden sein ;). Es waren noch keine 10 Minuten um, stand aber nach Ecken schon 6:0 für Handwerk.
Die Gastgeber schluderten schon hier mit den Chancen, dabei hat doch so ein Tor eigentlich eine recht ordentliche Größe. Einzig Stürmer Klitsch vermochte es, das runde Leder über die Linie zu bugsieren. Mit dem 1:0 im Rücken spielte es sich natürlich erst mal etwas angenehmer.
Sicherheit konnten aber nur weitere Treffer bringen. Denn wenn Pechau auch kein Offensivfeuerwerk abbrannte, ein krummes Ding kann man sich nun mal jederzeit einfangen. Aber der Offensivdrang Handwerks gab den Gästen kaum Gelegenheit dazu. Es war ein einseitiges Duell, was ein viel zu enges Zwischenresultat mit sich schleppte.
Die Halbzeitpause gab dann Zeit, dass Zielfernrohr und den Fokus neu einzustellen, um schnellstmöglich die Vorentscheidung herbeizuführen. Und dieses vorhaben trug Früchte. Erdmann mit dem 2:0 und wiederum Klitsch mit dem 3:0 ließen ab der 60.Minute keinerlei Zweifel mehr am dreifachen Punktgewinn aufkommen. So konnten Handwerks Einwechselspieler noch einiges an Spielzeit bekommen.
Nun hätte man das Ergebnis verwalten und die Uhr einfach runterspielen können, ist aber nicht so das Ding der Kreuziger – Elf. Also weiter Attacke und Feuer frei aus allen Rohren. Die Tordifferenz hat ja bekanntlich nach oben keine Grenze.
Und dann klappt es mit dem Knipsen auch mal auf Umwegen. So wie in Minute 77. Thurm nagelte das Teil ans Lattenkreuz, schon dass hätte einen Erfolg verdient gehabt. Den Abpraller drückte dann Tennstaedt per Kopf über die Linie. Es war Nico´s zweite Vorlage an diesem Nachmittag. Wer ihn aber kennt, weiss, dass das nur bedingt Befriedigung in ihm hervorruft.
Ein eigener Treffer musste noch her. Und der gelang ihm quasi mit dem Schlusspfiff. Es war das 5:1, denn Pechau hatte kurz zuvor den Ehrentreffer erzielt. Der Rest war dann Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Handwerk hatte einen letztlich souveränen und auch in der Höhe höchstverdienten Heimsieg eingefahren. Lässt man den ersten Durchgang nochmal Revue passieren, war das Ergebnis noch um ein paar Tore zu niedrig. Aber Meckern wäre hier fehl am Platz. Hatte Blau – Weiß doch damit die richtige und notwendige Reaktion auf die letzte Niederlage gegeben.
Denn wenn man den 4. Platz festigen und den 3. Rang noch im Blick behalten will, sind solche Siege Pflicht. Und solch ein Dreier ist auch für das kommende Wochenende fest eingeplant. Es geht am Sonntag in den Stadtpark. Nein, nicht zum Boot fahren oder Eis essen. 3 Punkte sind gegen den SV Seilerwiesen einzufahren.
Sollte dies gelingen, haut der Coach ja vielleicht doch für jeden Handwerker eine Kugel Schoko mit Sahne rein.

(rt)

Aufstellung:

Scherping – Kleinert (79. Milster), Petersdorf, Schröder – Reeh, Dieck (70. Schulz), Erdmann, Brentrop (70. Kirsch) – Klitsch (70. Rexer), Aliyu (44. Tennstaedt), Thurm

Tore:

1:0 Klitsch (9.)

2:0 Erdmann (55., Petersdorf)

3:0 Klitsch (58., Thurm)

4:0 Tennstaedt (77., Thurm)

4:1 Schulze (81.)

5:1 Thurm (89., Rexer)

Gelbe Karten:

keine / Kürschner, Lange

Schiedsrichter:

Axel Bänsch (Emil Uhde, Leo Horn)

Zuschauer:

65