.„Wiedergutmachung“ in allen Bereichen stand bei der SG Handwerk auf der Tagesordnung für das Spiel gegen Börde II/Fermersleben ganz oben. Der letzte Auftritt bot ja auch genug Gründe dafür. Alles andere als ein klarer Sieg stand eigentlich nicht zur Debatte. Und so nahmen die Gastgeber auch gleich das Heft des Handelns in die Hand. Es ging konsequent nach vorn. Mit einfachen und bewährten Mitteln verlagerte man das Geschehen bis auf wenige Ausnahmen in die Hälfte des Gegners. Und es dauerte nur ein paar Minuten und die ersten vielversprechenden Möglichkeiten standen auf der Habenseite. Nun hieß es dranbleiben und sich selbst belohnen. Denn mit einer Führung im Rücken agiert es sich nun mal weitaus angenehmer. In Minute 17 war es dann soweit. Ein langer Ball von Petersdorf fand in Kollege Klitsch den perfekten Abnehmer und dieser überwand den herausgekommenen Keeper per Kopf zum 1:0. Die ersten schweren Steine fielen von den Schultern der Handwerker. Und es war so was wie der Dosenöffner. Die Offensivmaschine kam auf Touren. Nur 4 Minuten später war es Torjäger Thurm, der auf Vorlage von Kirsch den Ball im Strafraum mittig unter die Latte schweißte. Kann man mal so machen. Das Zielfernrohr war bei ihm nun perfekt eingestellt. Das 3:0 wiederum durch Thurm war quasi eine Kopie eines früheren Versuches. Gleicher Fuß, gleiche Position, nur diesmal drin. Bördes Torhüter wird sicherlich keine Freundschaftsanfragen in den sozialen Medien bei Nico stellen. Handwerk hatte also schon früh die Weichen auf drei Punkte gestellt. Nun hieß es, nachzulegen und die eigene Bude sauber zu halten. Denn bis auf die Gäste war hier niemand an einem spannenden Spielverlauf interessiert. Man verpasste es zwar, noch vor dem Pausentee scharf nachzuwaschen. Aber auch so ging es mit einer komfortablen Führung in die Kabinen. Trikots trocknen, Haare föhnen, innerlich aufwärmen. Das Wetter bis hierhin erinnerte nämlich eher an Herbstanfang als an Frühling. Durchgang 2 begann so, wie der erste aufgehört hatte. Handwerk im Vorwärtsgang und Börde mit vereinzelten Nadelstichen. Aber irgendwie hatte man den Faden etwas verloren. Es war Sand im Getriebe. Was vorher klappte, ging nun mehr und mehr schief. Klitsch zwar zwischenzeitlich mit dem 4:0. Ruhe und Souveränität brachte der Treffer aber auch nicht zurück. Es war wie abgehackt. Fühlte man sich zu sicher? Wahrscheinlich. War man mit den Gedanken schon ganz woanders? Möglich . Hatte man keine Lust mehr auf Tore und schönen Fußball? Hoffentlich nicht. Wenn das eine Team Spielanteile verliert, gewinnt der Kontrahent welche dazu. Irgendwo müssen sie ja hin. Zum Glück für Blau – Weiß wusste Börde dies nicht besser und effektiver auszunutzen. Vor allem Scherping im Tor und auch mal der Pfosten halfen auch noch kräftig mit. Andere Mannschaften sind da nicht so gnädig. Jedenfalls würgte man sich durch die letzten gut 25 Minuten. Man konnte nicht mal von „Ergebnis verwalten“ sprechen. Schön war es nicht, was da auf den Platz gebracht wurde. Und Kräfte schonen war auch nicht notwendig. Denn an Ostern wird traditionell mit anderen Dingen gespielt. Die Partie war vorüber und Handwerk hatte einen deutlichen aber nur in Teilen souveränen Sieg eingefahren. Jetzt könnte man die Geschichte vom „guten Rennpferd“ rausholen. Inhaltlich traf sie sicher zu. Für die eigenen Ansprüche wäre das aber eindeutig zu einfach. Nichtsdestotrotz schob sich das Team von Coach Kreuziger auf den 3. Tabellenplatz vor. Das passte dann wieder mit den selbstgesteckten Zielen. Der Trainer und das Team werden ihre Erkenntnisse daraus ziehen und an den notwendigen Stellschrauben drehen. Allen schöne Ostern und ein erfolgreiches Eiersuchen.
(rt)
Aufstellung:
Scherping – Wegerich, Petersdorf, Kleinert – Brentrop (72. Timpe), Schröder, Erdmann, Kirsch (58. Milster) – Tennstaedt (58. Rexer), Klitsch (72. Kreuziger), Thurm
Tore:
1:0 Klitsch (17., Petersdorf)
2:0 Thurm (21. Kirsch)
3:0 Thurm (25.)
4:0 Klitsch (59.)
Gelbe Karten:
keine
Schiedsrichter:
Thomas Mengewein (Noah Lutter, Tim Polten)
Zuschauer:
23