Mit einer kleinen Erfolgswelle im Rücken reiste die SG Handwerk an diesem Wochenende zum Auswärtsspiel bei den Roten Sternen. Die letzten Ergebnisse und Auftritte gaben berechtigte Hoffnung auf weitere Punkte.
Wer sich mit dem Fußball etwas auskennt weiß, dass es nur sehr sehr selten vorkommt, dass ein Team innerhalb von 60 Sekunden 2x einen Anstoß vollzieht. Dieses Phänomen durften die Gäste nun ihr Eigen nennen. Ein als Spieleröffnung gedachter Pass wurde hier quasi mit dem Anpfiff zum Bumerang, die Gegenspieler waren auf und davon, niemand sah sich in der Lage, den Ball noch zu klären und schon lag man mit 0:1 im Hintertreffen. Das einzig Positive an der Situation war, dass die SGH ja noch ganze 90 Minuten Zeit hatte, ergebnismäßig eine Verbesserung herbeizuführen. Was in der Folgezeit allerdings auf den Platz gebracht wurde, war wenig verheißungsvoll. Gerade eroberte Bälle wurden leichtfertig wieder her geschenkt, besser postierte Mitspieler einfach übersehen, eigentlich einfache Dinge unnötig kompliziert gelöst. Oder eben auch nicht. So machte man es den Sternen viel zu leicht, dass Ergebnis einfach nur zu verwalten. Denn an die Wand wurden die Gäste nun keineswegs gespielt. Trotz überschaubaren spielerischen Niveau ergaben sich aber trotzdem recht vielversprechende Angriffe für die SGH. Aber spätestens um den gegnerischen Strafraum herum fehlte die nötige Gier, Galligkeit und Zug zum Tor, um den Ausgleich auch mal zu erzwingen/ergaunern zu wollen. So ging es wenig verwunderlich mit dem Rückstand in die Kabine.
Wer mit Beginn des 2.Durchgangs einen Sturmlauf erwartet hatte, sah sich leider getäuscht. Über den Versuch einer Spielidee kamen die Blau – Weißen auch weiterhin nicht hinaus. Neutralen Beobachtern dürfte sich die Frage gestellt haben, ob das wirklich die Truppe war, die gegen 2 Spitzenteams zuletzt 4 Punkte geholt hatte. In der 65. Minute kam frisches Offensivblut auf den Platz. Wie eine Ironie des Schicksals machte aber der Gegner das nächste Tor. Nur Momente später stellen die Sterne durch einen verwandelten Freistoß auf 2:0. Dies sollte Handwerks beste Phase einläuten. Endlich wurden die Fußfesseln abgelegt, gekämpft, gerackert, auch mal gespielt. Was damit überraschenderweise möglich war, zeigte sich in der Folgezeit. Wurde zuerst noch eine hundertprozentige Chance durch Knoll vergeben, war es in der Folgeaktion Klitsch, der nach einem Eckball und Vorarbeit von Gehrke den 1:2 Anschluss erzielte. Ging hier doch noch was, konnte man noch komplett ins Spiel zurückfinden ? Das Bemühen war auf jeden Fall da. So permanent wie die SGH nun am und im Strafraum der Sterne war, hielt man die Hoffnung daran bis zum Ende aufrecht. Um es vorweg zu nehmen, ein Happy End blieb diesmal aus. Denn durch einen abermals verwandelten Freistoß in der Schlussminute hieß es mit dem Abpfiff 3:1 für die Sterne. Ein Endstand, den man auf Gästeseite so akzeptieren muss.
Über weite Strecken der Begegnung hatten die Handwerker zu viel ihrer eigentlichen Stärken vermissen lassen. Wer weiß was möglich gewesen wäre, hätte man nicht erst ab Minute 70 aktiv am Geschehen teilgenommen. Das kommende Spiel bietet hier die schnelle Möglichkeit, Wiedergutmachung in eigener Sache zu betreiben.
Aufstellung:
Scherping – Schröder, Petersdorf (82. Timpe), Wegerich – Schulz, Rexer (65. Knoll), Reeh, Dieck, Michael (65. Gregor) – Klitsch, Gehrke
Tore:
1:0 Ritzmann (1.)
2:0 Kühne (67.)
2:1 Klitsch (76., Gehrke)
3:1 Ritzmann (90.)
Gelbe Karten:
Ritzmann, Lehmann / Schröder
Schiedsrichter:
Thomas Neumann (Henry Glaue, Lukas Eckardt)
Zuschauer:
11