.Die Saison der SG Handwerk biegt so langsam auf die Zielgerade ein. Und auf diesem Weg warten noch ein paar dicke Fische. An diesem Samstag war es nicht weniger als der ungeschlagene Tabellenführer der Stadtoberliga.
Was gibt es schöneres, als in den Aufstiegskampf einzugreifen, den Gästen die erste Niederlage beizubringen. Und so ging Handwerk dieses Unternehmen mutig und forsch an. Mit dem Anpfiff übernahmen die Gastgeber das Zepter des Handelns. Durchdachter Spielaufbau, energische Zweikämpfe, Zug zum Tor. Der FC Zukunft dürfte einigermaßen überrascht, ja scheinbar planlos gewesen sein, ob diesen offensiven Auftretens.
Denn die SGH war klar am Drücker. So ließen erste Chancen nicht lange auf sich warten. Und das waren zum Teil richtig dicke Dinger. Aliyu mit Ball schneller als der Rest ohne. Sein Abschluss strich aber mehr als knapp am langen Pfosten vorbei. Oder nur Minuten später. Ein Versuch von Thurm kratzte Zukunfts Keeper noch von der Linie.
Wäre hier das 1:0 gefallen, es wäre hochverdient gewesen und hätte dem Aufstiegsaspiranten lange Gesichter beschert. Sicher kamen die Gäste auch vor das Handwerker Tor, aber gefährlich wurde es nur selten und der Rest wurde einfach wegverteidigt. Wer es mit den Hausherren hielt, konnte sehr angetan sein. Spielweise und Engagement stimmten positiv auf einen erfolgreichen Ausgang. Aber klar war auch, ohne eigenes Tor würde es keinen Sieg geben.
Wer die ungeschriebenen Gesetze dieses Sports kennt, weiß, wie es auch laufen kann. Nämlich in die falsche Richtung. Und genau Dieses trat auch in Minute 30 ein. Nach einem eigenen Standard lief man in einen Konter des FCZ. Das ging alles zu schnell und war auch noch gut gespielt.
Letztlich gingen die Gäste dadurch mit 1:0 in Führung.
Auf Grund der klar verteilten Spielanteile schon glücklich und quasi aus dem Nichts. Aber danach fragt nun mal keiner. Manchmal bricht ein Team nach so einem Nackenschlag ein, verliert komplett den Faden. Nicht aber die SGH an diesem Tag. Bis zur Pause wurde das Duell zwar etwas offener, der Taktgeber trug aber weiterhin Blau – Weiß.
Halbzeit, Luft holen, trinken, dem Coach lauschen. Am Auftreten an sich brauchte man nichts ändern. Natürlich musste man die Balance zwischen wuchtiger Offensive und konsequenter Defensive finden. Denn nur ohne weiteren Gegentreffer würde ein eigenes Tor zum Punkt reichen. Mindestens.
Halbzeit Zwo das unveränderte Bild. Handwerk mit viel Drang nach vorn, stellte die Gästeabwehr immer wieder vor arge Probleme. Da man Zukunft auch weiterhin größtenteils vom eigenen Kasten fernhielt, konnte die SGH den Fokus voll auf den Ausgleich legen. Angriff rollte auf Angriff, jeder brachte sich mit ein. Ob als Passgeber oder Empfänger, keiner war sich für auch noch so schwere Wege zu schade.
Mittlerweile war mehr als eine Stunde Spielzeit rum. Warum wurde bis hierher Zukunft kaum erwähnt ? Weil nix kam vom Tabellenführer. Außer von ihrem Keeper. Der wurde immer mehr zum Hexer. Ob hoch, ob flach, ob mit Gewalt oder Gefühl. Auf jeden Versuch Handwerks hatte er die passende Antwort.
Klar schwanden bei der SGH so langsam die Kräfte, aber jede vielversprechende Chance gab neuen Antrieb, sich noch zu belohnen. Aber die Zeit rann davon, tickte gnadenlos Richtung Ende. Der Schlusspfiff besiegelte dann die knappste aller möglichen Niederlagen für die SG Handwerk. Das 0:1 war mehr als unverdient.
Nimmt man nur die Chancen und die Spielanteile allein, wäre selbst ein Unentschieden zu wenig gewesen. Aber natürlich hätte man diesen Punkt mehr als gerne mitgenommen. Ratlosigkeit und Enttäuschung machte sich breit, aber auch Stolz und Anerkennung.
Denn man konnte der Mannschaft keinerlei Vorwürfe machen. Alles versucht, alles rausgehauen.
Und wenn des Gegners Keeper das Spiel seines Lebens macht, muss man das leider akzeptieren. Jetzt erst mal eine kurze Erholungspause und dann in den letzten beiden Partien den 4. Tabellenplatz sichern. Mit solch einer Leistung steht dem nichts im Wege.
Denn die SG Handwerk entscheidet mit ihrem Auftreten selbst, wie diese Spiele ausgehen. Belohnungen können sich auch zeitverzögert einstellen ;).

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Kleinert, Petersdorf, Schröder – Brentrop, Reeh, Erdmann, Kirsch – Klitsch (66. Schulz), Aliyu, Thurm

Tore:

0:1 Faber (30.)

Gelbe Karten:

Kirsch / Weidemann

Schiedsrichter:

Rainer Wielinski (Klaus Stock, Jens-Carl Peter)

Zuschauer:

45