Nach der deutlichen Pokalpleite in der Vorwoche stand für die SG Handwerk nun wieder der Ligaalltag auf dem Spielplan. Mit den Roten Sternen II hatte man das leichteste und zugleich schwerste Spiel vor der Brust. Und die Kreuziger – Elf kam verdammt schwer in die Gänge. Klar ist es nicht einfach, wenn der Gegner nicht mitspielen will oder kann. Sicher wird der Raum knapp, wenn sich 20 Mann in einer Hälfte befinden. Aber auch hierfür gab es vorher einen Plan, wurden Lösungsanätze erarbeitet. Allein an der Umsetzung mangelte es in den ersten 20 Minuten. Als Wienbeck dann nach einer Ecke die vermeintliche Führung köpfte, schien der Bann gebrochen. Aber der VAR bzw. die Bank der Sterne sorgten für eine Annullierung des Treffers. Zum Glück dauerte es nur noch wenige Momente und die SGH ging regulär mit 1:0 in Führung. Gehrke brach den Bann und eröffnete den Torreigen. Und wie einfach und erfolgreich man agieren kann, zeigten die Hausherren in der Folgezeit. In regelmäßigen Abständen und schönem Wechsel erhöhten Gehrke und Slotta bis zum Pausenpfiff das Ergebnis auf 5:0. Zufrieden konnte und durfte man aber mit dem Auftritt bis hierhin nicht gewesen sein. Zu groß war die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Aber es gab noch den zweiten Durchgang. Genug Zeit und Möglichkeiten, so zu agieren, wie sich das alle Blau – Weißen vorstellten. Aber irgendwie kamen sich die Anwesenden vor wie im Hollywood – Klassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Statt an die letzten Minuten des ersten Durchgangs anzuknüpfen, verfiel die SGH wieder in alte Muster. Und schlimmer noch, nach einem indirekten Freistoß im eigenen Strafraum kassierte man im dritten Versuch das 1:5. Überflüssig wie ein Kropf und unerwünscht wie das Corona – Virus. Also, frisches Personal aufs Parkett und am Ergebnis arbeiten. Analog zur ersten Hälfte kamen die Hausherren dann wieder besser in das eigene Spiel. Mehr Ruhe am Ball, geduldig bleiben, um im richtigen Moment das Tempo zu verschärfen. Gegner und Spielverlauf ließen das Einstudieren verschiedenster Abläufe bestmöglich zu. Jetzt krankte das Spiel an der mangelnden Chancenverwertung. Auf einen erzielten Treffer kamen 3 Fahrkarten. Das, was dann im Kasten landete, war aber gut rauskombiniert oder konsequent zu Ende gespielt. Und zeigte, dass die Macht vom Umfassungsweg doch eigentlich fußballerisch Einiges zu bieten hat. Das Endresultat von 11:1 spiegelte die heutigen Kräfteverhältnisse halbwegs gerecht wieder. Sicher wäre auch ein noch deutlicheres Ergebnis möglich gewesen, hätte man sich nicht 2 „Ruhephasen“ im Verlauf der Partie gegönnt. Gegen die kommenden beiden Gegner sollte man sich dies aber nicht erlauben. Nicht immer ist der Kontrahent so harmlos, reicht halbe Kraft um erfolgreich zu sein. (rt)
Aufstellung:
Scherping – Wegerich, Schulz, Gregor – Slotta (57. Moritz), Dieck, Priegnitz (57. Timpe), Brentrop – Klitsch, Wienbeck (67. Kreuziger), Gehrke
Tore:
1:0 Gehrke (23.)
2:0 Slotta (26.)
3:0 Gehrke (35.)
4:0 Slotta (44.)
5:0 Gehrke (45.)
5:1 Bender (56.)
6:1 Klitsch (66.)
7:1 Klitsch (71.)
8:1 Gehrke (81.)
9:1 Kreuziger (82.)
10:1 Gregor (89.)
11:1 Klitsch (90.)
Gelbe Karten:
Scherping / –
Schiedsrichter:
Oskar Lange (Anton Lange, Nils Schilf)
Zuschauer:
10