.Germania Olvenstedt II hieß der nächste Gegner für die SG Handwerk. Tabellenplätze hin oder her, gerade das Duell in der letzten Rückrunde hatte gezeigt, wie wenig Aussagekraft dies haben kann. Einfach würde es für den Zweiten der Tabelle nicht werden. Außer, man würde die Vorgaben konsequent und zielführend umsetzen. Und der Beginn war dahingehend sehr vielversprechend. Handwerk im permanenten Vorwärtsgang und mit Dauerdruck. Aber man scheiterte wieder wie zuletzt an vermeintlichen Kleinigkeiten. Mitspieler übersehen, Zeitpunkt für den Abschluss verpasst, mit Gewalt statt mit Köpfchen. So hielt die SGH Olvenstedt im Spiel, ließ es zu, dass sich der Gegner aus der Umklammerung etwas befreien konnte und gar die Chance zur Führung hatte. Doch Schröder rettete für den bereits geschlagenen Schröter auf der Linie. Und mehr noch, es schlichen sich leichte Unsicherheiten ein. Nichts Dramatisches, aber es störte immer wieder den eigenen Spielfluss. Aber letztlich fehlte hier nur die erlösende Führung. Und unter normalen Umständen konnte diese nur auf einer Seite fallen. Und so geschah es dann auch. Nach einer halben Stunde war es ein blitzsauberer Angriff, der das 1:0 brachte. Schröter mit einem weiten Abschlag Richtung rechte Außenbahn. Lasch war mit Ball schneller als sein Gegenspieler ohne. Von da kam die Flanke ordentlich vor den Kasten. Der Keeper zwar noch irgendwie dran aber Thurm wuchtete das runde Leder per Kopf über die Linie. Statistiken der Stadtoberliga sagen ja: wenn Handwerk führt, gewinnen sie auch das Spiel. Dies sollte natürlich nun auch bestätigt werden. Also erste Bürgerpflicht weiterhin, hinten die Null halten und auf weitere Chancen lauern. Germania war nun gefordert. Denn eine selbst knappe Niederlage dürfte wohl kaum ihr Ziel gewesen sein. Halbe Möglichkeiten hüben wie drüben änderten bis zum Pausenpfiff nichts mehr am Zwischenresultat. Die Minuten nach dem Pausentee würden einen nicht unerheblichen Anteil daran haben, ob und wie der restliche Nachmittag für die SGH verlaufen könnte. Und Olvenstedt kam mit Druck und Wut aus der Kabine. Das Ding wurde offener, intensiver. In diesem Zeitraum hätte Germania durchaus den Ausgleich erzielen können. Handwerk mit zu wenig Ruhe und Präzision im eigenen Ballvortrag. Auch der verbale Austausch mit dem Schiedsrichter wurde nun mehrfach forciert. Von beiden Teams wohlgemerkt. Manchmal nicht zu verhindern. Oft aber unnötig. Die Defensive der SGH hielt stand, nahm so etwas Druck raus und schaffte Optionen für den möglichen „Todesstoß“. Das es kein Hexenwerk braucht, um eine aufgerückte Abwehr zu bespielen, zeigte sich in Minute 68. Petersdorf mit einem Chipball hinter die Kette auf Lasch. Kurz den Keeper ausgeguckt und kaltschnäuzig vorbeigelegt. Einfach und effektiv, wie heißer Tee bei Erkältung. Olvenstedt würde sicher weiterhin alles versuchen, Zeit war ja noch. Und der Anschlusstreffer würde die Ausgangslage möglicherweise nochmal verändern. Personelle Wechsel dann auf beiden Seiten. Zeit von der Uhr nehmen oder einen Joker aufs Parkett bringen. Mittlerweile wurde fast genauso viel erzählt wie Fußball gespielt. Den heutigen Gastgebern konnte es eigentlich egal sein. Passende Antworten sollten dann bitte mit positiven sportlichen Argumenten gegeben werden. Da kam das 3:0 gerade recht. Kirsch mit viel Zug zum Tor und dann noch den Blick für Thurm. Von rechts auf links mit erfolgreichen Torabschluss in 10 Sekunden. So spielt man eine Abwehrreihe auseinander. Noch schnell die Bank geleert, Auflaufprämien nimmt ja jeder gerne mit. Aber vor allem nahm die SG Handwerk die verdienten 3 Punkte mit. Ein Zuckerschlecken war es zwar nicht gerade. Wer aber zu Null spielt und vorne 3 Buden macht, hat doch einiges richtig gemacht in den 90 Minuten. Bedenkt man dann noch, dass man in vielen Situationen noch gar nicht am Limit spielt, braucht Blau – Weiß vor den nächsten Herausforderungen nicht bange zu sein. Klar werden die Kontrahenten schärfer, aber Handwerk muss erst mal besiegt werden in diesen Tagen. Der größte Gegner ist man wohl selbst. Dann kommen erst die anderen.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Kleinert, Petersdorf , Schröder – Wegerich (85. Timpe), Dieck, Erdmann (87. Kreuziger), Brentrop (81. Milster) – Lasch (72. Kirsch), Aliyu (75. Michael), Thurm

Tore:

1:0 Thurm (29., Lasch)

2:0 Lasch (67., Petersdorf)

3:0 Thurm (81., Kirsch)

Gelbe Karten:

Lasch / Jülich, Pilz, Bauch

Rote Karten:

Stephan (Olv2, Trainer, 89. Beleidigung), Elling (Olv2, direkt nach Abpfiff, Beleidigung)

Besonderes Vorkommnis:

SGH beendet das Spiel mit 10 Mann nach Verletzung von Michael, da das Wechselkontignent bereits erschöpft war.

Schiedsrichter:

Til Rieback (Kristian Zeißig, Jonas Mädel)

Zuschauer:

45