Da der Stadtpark nicht nur zum Spazieren gehen und Tretbootfahren einlädt, sondern auch zur sportlichen Betätigung, fand sich die SG Handwerk hier zum nächsten Punktspiel ein. Verdammt großer Platz und ein (vermeintlich) verdammt guter Gegner waren die bekannten Gegebenheiten zu Beginn der Partie. 
Auf beide Dinge galt es, sich bestmöglich einzustellen und die eigenen Fähigkeiten in die Waagschale zu werfen. Die Gäste waren gerade erst auf Betriebstemperatur gekommen, da lag man schon in Rückstand. In der 5.Minute nutze der SV Seilerwiesen eine Unstimmigkeit im Deckungsverbund um mit 1:0 in Führung zu gehen. 
Nichts desto trotz gab es noch keinen Grund, von der ausgewiesenen Taktik abzuweichen. Kompakt stehen, Räume klein halten und den Kontrahenten auf die Nerven gehen. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass der Gastgeber ein großes Übergewicht in Sachen Ballbesitz haben würde. 
Handwerk warf sich fortan in jeden Zweikampf, konnte aber das 0:2 nach 18 Minuten nicht verhindern. Zu so einem frühen Zeitpunkt gegen einen der Staffelfavoriten zurückzuliegen, macht das Ganze natürlich nicht leichter. 
Seilerwiesen kontrollierte das Geschehen, bei der SGH fehlte etwas das Zutrauen, wurde recht ordentliche Angriffe nicht zu Ende gespielt. So nahm man dieses Resultat mit in die Pause. Und stand vor dem schmalen Grad, mehr zu riskieren und den Anschluss als Ziel zu haben, ohne dabei einen weiteren Gegentreffer zu kassieren und damit fast uneinholbar ins Hintertreffen zu geraten. Der 2.Durchgang war keine 10 Minuten alt, da schien Zweiteres einzutreffen.
Zu weit aufgerückt und den Kontakt zum Gegenspieler verloren, der Rest dann nicht mehr zu verteidigen. Somit stand es 3:0 für den SVS und noch ein langer Weg zu gehen bis zum Ende. Aber ans Aufgeben dachte niemand bei SGH. 
Noch konnte man das Ergebnis positiver gestalten, den Favoriten ärgern, sich Selbstvertrauen für anstehende Aufgaben holen. Und siehe da, es schien zu funktionieren. Den Großteil der Angriffe bekam man wegverteidigt, bevor es wirklich gefährlich werden konnte. 
Und was dann doch den Weg Richtung Tor fand, war sichere Beute von Hustinettenbär Schröter. So klar der Gastgeber auch in Front lag, so unzufrieden schien er trotzdem mit dem Spiel an sich zu sein. 
Anders sind vollkommen überflüssige Fouls und wahre Monologe auf dem Feld nicht zu erklären. 
Je mehr es Richtung Ende ging, um so größer schien der Wille und das Lungenvolumen bei den Gästen zu werden. 
Denn nun erspielte man sich Konterchancen, brachte das Geschehen immer wieder in des Gegners Hälfte. Ein Freistoß von Michael verpasste Schulz nur um Haaresbreite. 
Also langweilig oder einschläfernd war das Duell auch zu diesem späten Zeitpunkt auf keinen Fall. Und die Handwerker belohnten sich für ihren Einsatz. Petersdorf pflügte nochmal über das halbe Feld und schickte Torjäger Klitsch auf die Reise. 
Mit purem Willen setzte er sich gegen den Verteidiger durch und überwand den Keeper zum 1:3. 
Ein verdienter Lichtblick, wenn auch etwas zu spät. Aber noch war nicht Schluss. Seilerwiesen war augenscheinlich auf so etwas nicht vorbereitet, musste sich erst mal sammeln. 
Handwerk war da schon wieder im Vorwärtsgang, schnupperte am nächsten Treffer. Daraus wurde aber nichts mehr, denn Momente später war Feierabend. Seilerwiesen hatte die Partie mit 3:1 gewonnen. Und es war verdient, so fair sollte man dann auch sein. Die bessere Spielanlage und Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor gaben hier den Ausschlag. 
Blau -Weiss hatte sich aber keinesfalls blamiert, alles investiert, dem Kontrahenten das Leben so schwer wie möglich gemacht. Wäre mehr möglich gewesen ? Eventuell. Hierfür hätte man allerdings länger ohne Gegentor bleiben müssen, die Zurückhaltung früher ablegen oder gar nicht erst aufkommen lassen sollen. 
Insgesamt sollte dieser Auftritt aber Mut und Zutrauen für die kommenden Aufgaben bringen. Es muss dann nur noch Zählbares dabei herausspringen. 
(rt)

Aufstellung:

Schröter – Schenk, Schulz, Petersdorf, Wegerich, Michael (80. Timpe) – Slotta, Dieck, Erdmann, Rexer (56. Gehrke) – Klitsch

Tore:

1:0 Bader (5.)

2:0 Ellermann (18.)

3:0 Bader (53.)

3:1 Klitsch (86., Petersdorf)

Gelbe Karten:

Ellermann / Petersdorf

Schiedsrichter:

Valentin Ochel (Ludwig Boek, Jamiro Völker)

Zuschauer:

15