Mit dem FC Zukunft/MSV90 Preußen hatte die SG Handwerk an diesem Wochenende das nächste dicke Brett der Stadtoberliga vor der Brust. Im Hinspiel war man ja noch klar unterlegen. Dies sollte natürlich so nicht noch einmal passieren. 
Und die Gäste hatten vom Anpfiff weg verstanden, wie dieses Duell angegangen werden sollte. Wenig Raum überlassen, dicht gestaffelt stehen und die sich bietenden Chancen nutzen. So hatte der Gastgeber zwar mehr Ballbesitz und Spielanteile, so wirklich gefährlich kamen sie aber kaum vor das SGH - Tor. 
Auf der Gegenseite mühte sich Handwerk zwar redlich, aber eigene Angriffe wurden zu selten konsequent zu Ende gespielt oder es fehlte dann der Mitspieler. Irgendwo logisch, wenn man mehrheitlich in der Defensive gebunden ist. 
Es war kein Hochglanzfußball, den beide Teams boten. Da aber Zukunft und Handwerk nicht gerade für torlose Unentschieden bekannt sind, sollte hier doch noch etwas gehen. 
In Minute 36 hatte das Spiel dann das erste Ausrufezeichen. Aus Sicht der Gäste leider auf der falschen Seite. 
Nach einer Ecke fehlte die Zuordnung und so fand der Ball aus fast unmöglicher Position den Weg über die Linie zum 1:0 für den FCZ. Für die SGH hieß es nun, das Geschehene abzuschütteln und ohne weitere Rückschläge erst mal die Pause zu erreichen. 
Dieses Unterfangen sollte schwierig werden, denn Zukunft witterte nun Morgenluft und suchte weiter den Weg nach vorn. Der Halbzeitpfiff war quasi schon zu hören, als es zum zweiten Mal bei den Gästen einschlug. Wieder ein Standard, wieder bekam man die Kugel nicht aus dem Strafraum und fungierte als Kellner, der das Silbertablett dabei hat. 
0:2 nach 45 Minuten also, alles hausgemacht und absolut zu verhindern gewesen. Für den zweiten Durchgang stellte sich nun die große Frage: volles Programm auf den Anschluss gehen oder erst mal den endgültigen KO verhindern ? Der Wiederbeginn bei Handwerk sah eher nach vollem Angriff aus. 
Und siehe da, man konnte Zukunft in ihrer Defensive gehörig unter Druck setzen. Hier fehlte nur noch der letzte Schritt, den Anschlusstreffer zu erzielen. Das hätte dem Geschehen nochmal neue Würze gegeben.
Gerade Handwerk konnte in dieser Phase personell einiges nachlegen und frische Beine auf die Jagd nach dem 1:2 schicken. Selbstredend blieb auch Zukunft gefährlich, auch hier waren also weitere Tore möglich. Die Zeit verstrich, zum Nachteil der SGH. 
Es wurde nicklig und etwas giftig auf dem Feld, ohne das es aber großartig unfair zuging. Emotionen gehören aber nun mal dazu. Ansonsten könnte man sich auch zum Nachtangeln treffen. Die Gäste schoben immer mehr Personal nach vorn mit der Hoffnung, nochmal Spannung aufkommen zu lassen. 
Diesen Umstand nutze Zukunft dann zum 0:3 5 Minuten vor Ende. Die Messe war gelesen, das Endresultat stand somit fest. 
So musste sich das Team von Coach Kreuziger dann doch recht deutlich geschlagen geben. Da man die ersten beiden Gegentore quasi selbst verschuldet hatte, war dieser Ausgang um so ärgerlicher. Sicher hatte der FCZ verdient gewonnen und war das bessere Team, aber zumindest wäre ein engerer Spielverlauf und bei knappen Rückstand vielleicht doch ein Punktgewinn theoretisch möglich gewesen. 
So ruht nun die Hoffnung auf der nächsten Partie, mit endlich eigenen Toren und besserer defensiven Stabilität den ersten Sieg in 2023 einzufahren. Und nichts anderes sollte und kann das große Ziel für Blau – Weiß sein.     
(rt)   

Aufstellung:

Schröter – Kleinert, Petersdorf, Wegerich – Slotta (63. Ihloff), Schulz, Schröder, Brentrop ( 63. Schenk, 72. Timpe) – Tennstaedt (57. Rexer), Gehrke (57. Klitsch), Thurm

Tore:

1:0 Kohlepp (36.)

2:0 Kiel (45.)

3:0 Steinig-Pinnecke (85.)

Gelbe Karten:

-/ Slotta

Schiedsrichter:

Hannes Henkelmann (Erik Niklas, Logan Nicke)

Zuschauer: 27