Das Schwerste und zugleich leichteste Spiel der „Vorrunde“ erwartete die SG Handwerk bereits am 2.Spieltag. Auswärts beim MSC Preussen II stand auf dem Plan. Das man bei wolkenlosem Himmel und 34 Grad auf einem der größten Plätze der Landeshauptstadt anzutreten hatte, machte die Konstellation perfekt. Vom Anpfiff weg zeigte sich ein Bild, was so zu erwarten und von den Gästen auch beabsichtigt war. Preussen mit unendlich Ballbesitz und Handwerk dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte. Und hier machte die SGH ihre Aufgabe richtig gut. Konsequent gegen Ball und Gegner, aber trotzdem auf die Minichance lauern, einen eigenen Konter zu fahren. Eine alte Weisheit besagt ja: „je negativer die Stimmung beim Kontrahenten, desto positiver ist die eigene Leistung zu bewerten“. Handwerk leistete sich doch wirklich die Frechheit, dass Spielgerät, welches die Preussen in rauen Mengen bis tief in den Stadtwald befördert hatten, nicht im Vollsprint auf den grünen Rasen zurückzuholen. Schämt euch. Da aber auch Abschlüsse auf das Gästetor kamen, konnte sich Keeper Schröter einige Male auszeichnen. Aber auch er war in Minute 31 dann machtlos. Hier ging der MSC aus Nahdistanz mit 1:0 in Führung. Wer nun gedacht hätte, dass sich die Nerven und Zungen auf Seiten der Gastgeber beruhigen würden, sah sich getäuscht. Es wurde weiter munter lamentiert, beleidigt und Sportlernahrung einer amerikanischen Burgerkette auf der Bank zu sich genommen. Nur kurz am Rande: sind Beschimpfungen gegen die eigene Mannschaft nicht auch kartenwürdig ??? Offensiv war von der SGH nur selten etwas zu sehen. Zu sehr war man mit Defensivaufgaben beschäftigt. Und doch hätte man nach manch Konter oder Standard durchaus den Ausgleich erzielen können. So ging es mit dem knappen Rückstand in die Pause. Da ergebnistechnisch noch alles im kalkulierten Rahmen war für die Handwerker, gab es folglich keinerlei Anlass, an Taktik und Ausrichtung etwas zu ändern. Denn weiterhin reichte ein eigener Treffer, um hier Zählbares mitzunehmen. Mit Beginn des zweiten Durchgangs feierte Mohsen Fotovati sein Debüt im Dress der SGH. Weniger positiv war dann die 47.Minute. Preussen ging nämlich mit 2:0 in Führung. Einmal über Außen entwischt, den Rückraum vor dem Tor nicht besetzt, der Rest war dann nicht mehr zu verteidigen. Wichtig blieb weiterhin, sich nun nicht locken zu lassen, vom Willen getrieben ins offene Messer zu laufen. Außerhalb des Platzes kehrte vermehrt Ruhe ein, dafür wurde es auf der grünen Wiese zusehends emotionaler und körperlicher. Dies gipfelte dann in einem Platzverweis für die Handwerker. Sicher berechtigt, aber doch mit zweierlei Maß bewertet. Denn vergleichbare Vergehen auf Seiten des MSC wurden weder mit Ermahnungen, noch Verwarnungen oder Hinausstellungen geahndet. Und dabei heißt es doch im DFB – Gesetzbuch: „Vor dem Schiedsrichter sind alle gleich“. Hier wäre ein gerechteres Durchgreifen zwingend von Nöten gewesen. So aber stemmte man sich in Unterzahl weiterhin bestmöglich dagegen, hatte sogar Chancen auf den Anschlusstreffer, wusste Diese aber nicht zu nutzen. Die Gastgeber scheiterten noch 2-3 Mal an Schröter. Da hüben wie drüben nichts mehr im Kasten einschlug, beendete die SG Handwerk ihr Auswärtsspiel im Stadtpark mit einer 0:2 Niederlage. Ärgern musste man sich hinterher keinesfalls. Jeder der Blau – Weißen war über 90 Minuten an seine persönliche Grenze gegangen, hatte alles investiert. Fußballerisch werden gegen diesen Gegner noch ganz andere Teams arg zu kämpfen haben. Störend bleibt vor allem der Platzverweis zurück. Aber auch das sollte man über den Teamgeist kompensieren können.

(rt)



Aufstellung:

Schröter – Brentrop (46. Fotovati), Gregor, Petersdorf, Schröder, Timpe – Rexer, Dieck, Schulz, Moritz (73. Kreuziger) – Gehrke


Tore:
1:0 Asmerom (31.)
2:0 Makowiecki (47.)

Gelbe Karten:
– / Gregor, Schröder

Rote Karte:
Petersdorf (63., Schiedsrichterbeleidigung)

Schiedsrichter:
Peter von Elsner (Abdala Aladas, Christian Knorr)

Zuschauer:
19