.Sommer, Sonne, Sonnenschein, so könnte man die Wetterlage am vergangenen Spieltag der Stadtoberliga beschreiben. Das war dann aber auch das Erfreulichste für die SG Handwerk an diesem Samstag. Aber der Reihe nach. Zu Gast war die SGH beim direkten Tabellennachbarn, den Roten Sternen Sudenburg. In der Vergangenheit hatte man hier nicht wirklich was geholt. Kein gutes Omen. Dazu kam noch die mehr als dünne Personaldecke. Ein schlechtes Omen. Großer Platz, Wärme von allen Seiten und ein sicherlich unangenehmer Gegner. Es kam im Vorfeld schon so ziemlich alles zusammen, was man unter keinen Umständen gebrauchen kann. Die Partie war keine zwei Minuten alt, da ging schon ein Raunen durchs weite Rund. Ein langer Ball über alle Sterne hinweg in den Lauf von Klitsch. Freund und Feind im Nacken fand er aber seinen Meister im Sudenburger Schlussmann. Ein dickes Ding, mit unpassendem Ausgang. Von jetzt an aber war der Spielverlauf wie erwartet. Die Sterne mit unendlich viel Ballbesitz, ständig im Vorwärtsgang. Handwerk erst mal vornehmlich defensiv denkend und agierend, wie vorher angesagt. Was aber fehlte, war der konsequente Zugriff auf Ball und Gegner. Bekam man Angriff 1-19 der Sterne noch wegverteidigt, war Nr.20 dann drin. Zu weit weg vom Mann, den entscheidenden Schritt zu langsam, fehlende Unterstützung. Nach 10 Minuten führten also die Gastgeber mit 1:0. Spätestens jetzt war Handwerk zumeist nur noch 2. Sieger. Positionstreue mangelhaft, Zweikampfführung ausbaufähig, Fehler minimieren dringend notwendig. Das 0:2 beinhaltete genau diese Parameter. Freie Abschlüsse ohne Gegenwehr landen halt zu oft im Tor. Was macht man, wenn man schon die Null hinten nicht halten kann und trotzdem punkten will, genau, selber Tore machen. So war es nur Momente später ein gut gespielter Ball von Wegerich, den Torjäger Thurm zum 1:2 Anschluss in den Maschen versenkte. Alles keine Zauberei, alles kein Hexenwerk. Und doch so wichtig, den Glauben an sich selbst zu behalten. An der Verteilung der Spielanteile änderte dies aber jedoch nichts. Sudenburg fuhr Angriff auf Angriff und Handwerk hatte alle Hände voll zu tun, den knappen Rückstand aufrecht zu erhalten. So rettete man das 1:2 in die Pause, um sich dort neu zu sortieren. Noch war nichts verloren, allerdings musste eine Steigerung in allen Bereichen her. Und weitere Gegentreffer möglichst vermieden werden. Dieses Vorhaben gelang ganze 10 Minuten. Und wieder hatten die Gäste größten Anteil am 1:3. Neue Halbzeit, altes Lied. Fehler machen, OK. Fehler mehrmals machen, Käse. Auch wenn es gerade Mitte 2. Hälfte war, wurden die Beine doch schwer und schwerer. Klar, wenn man vornehmlich hinterher läuft. Der Geist war willig, dass Fleisch aber schwach. Doch trotz eindeutiger Kräfteverhältnisse ergaben sich für die SGH immer wieder offensive Möglichkeiten und recht ordentliche Abschlüsse. Aber auch hier fehlten dann doch ein paar Prozent. Das 1:4 war dann der endgültige Todesstoß. Ab jetzt schien es wirklich nur noch um die Höhe zu gehen. Analog zum ersten Durchgang zeigte man zumindest im Angriff noch ein Lebenszeichen. Erdmann auf Thurm und es stand immerhin 2:4. Und wieder, einfacher Fußball, diesmal konsequent zu Ende gespielt. Die Partie bewegte sich keuchend und schwitzend dem Ende entgegen. Das 2:5 war dann der Schlusspunkt in diesem Duell. Die Sterne gingen als verdienter Sieger vom Platz. Handwerk hatte heute viel zu wenig entgegenzusetzen. Guter Wille reicht dann in solchen Spielen leider nicht aus. Fast am Ärgerlichsten ist sicher die Tatsache, dass hier unter Umständen weitaus mehr drin gewesen wäre. Mit mehr Biss, mehr Konzentration, mehr Teamplay. Ganz nüchtern betrachtet, war man an mehr als den beiden eigenen Toren aktiv beteiligt. Viele kleine Puzzleteile ergeben dann ein solches Gesamtbild. Nun heißt es, für sich selbst und im Team das Geschehene aufzuarbeiten und ins Positive umzukehren. Das es die Mannschaft besser kann, hat sie oft genug gezeigt und wird es ab kommenden Samstag auch Wochenende für Wochenende wieder zeigen.

(rt)

Aufstellung:

Schröter – Wegerich, Petersdorf, Schröder – Rexer, Erdmann, Timpe, Kirsch (44.Voigt, 65. Schulz) – Milster (71. Kreuziger), Klitsch (88. Bliedung), Thurm

Tore:

1:0 Pfitzner (10.)

2:0 Moushfiq (20.)

3:0 Thurm (23., Wegerich )

3:1 Pfitzner (56.)

4:1 Pfitzner (67.)

4:2 Thurm (74., Erdmann)

5:2 Böttcher (79.)

Gelbe Karten:

. – / Schröder

Schiedsrichter:

Andreas Härtel (Frank-Detlef Stietzel, Fynn Stahnke)

Zuschauer:

38