Die Saison neigt sich dem Ende zu und die SG Handwerk schien noch immer nicht in der Rückrunde angekommen zu sein. Lediglich ein Sieg stand für die Rückrunde bisher zu Buche. Natürlich viel zu wenig. 
Die nächste Chance auf 3 Punkte bot das Duell mit dem BSV79 II. Nüchtern betrachtet, war kein Feuerwerk zu erwarten. Handwerk ging aber mit dem Selbstverständnis ins Spiel, den Bock endlich umstoßen zu wollen. 
Ja fast zu müssen. Und dafür brauchte man heute Eier. Zumindest dieser Punkt konnte schon vor dem Anpfiff sichergestellt werden. 
Erstmal galt es aber, Sicherheit in die eigenen Füße und Bälle zu bekommen. Handwerk konnte das Spielgerät durch die Reihen laufen lassen, denn der BSV stand tief und harte der Dinge, die da kommen. 
Der kleine Platz bot natürlich wenig Raum zur Entfaltung. Und das sah man den Gästen auch an. Klar hatte man viel Ballbesitz, aber es fehlten die Automatismen, die Laufwege, die zündende Idee. Erste zaghafte Versuche verpufften meist schon im Ansatz. 
Um so überraschender dann die Führung. Gehrke hatte eine Ecke weitergeleitet und Reeh traf mit letzten Einsatz zum 1:0. So wirklich hatte sich dieser Zwischenstand nicht abgezeichnet. Aber egal, vielleicht war es ja der lang erhoffte Dosenöffner. Aber auch weiterhin klemmte es an vielen Ecken. 
Und dabei fehlte meist nicht viel. Mal auf einen Pass spekuliert, mal einen Laufweg angeboten, mal den besser postierten Mitspieler eingesetzt. Es blieb einiges an Stückwerk. Und ganz unbeteiligt waren die Gastgeber ja nun auch nicht am Geschehen. 
Ein 1:1 war Mitte ersten Hälfte auf jeden Fall im Bereich des Möglichen. Um so beruhigender, dass man sich auf die Kombination Reeh - Gehrke verlassen konnte. Minuten vor dem Pausenpfiff waren es vertauschte Rollen, die der SG Handwerk das 2:0 ermöglichten. 
Mit dieser recht beruhigenden Führung ging es in die Kabinen. Und doch wusste man auf Seiten der Gäste, dass es auch eine trügerische Sicherheit sein konnte. Also besser dran bleiben und auf den nächsten Treffer drängen. 
Dafür wurde frisches Blut bei den Gästen zu Beginn des 2. Durchgangs aufs Feld geschickt. Die Ballbesitz-Prozente der SGH stiegen nun fast im Minutentakt. Die 79`er sahen sich Zusehens in die eigene Hälfte gedrängt.
Sonne und dunkle Wolken wechselten sich weiterhin regelmäßig ab. Nicht nur am Himmel, sondern auch auf dem grünen, pollenbedeckten Rasen. Nix für Allergiker also heute. Allen war bewusst, dass der dritte Treffer die Entscheidung bringen würde. 
Der ließ aber noch auf sich warten. Währenddessen wurde bei Handwerk der Altersschnitt auf dem Feld leicht angehoben. 
Das junge Gemüse hatte sich zu sehr aufgerieben ;). Die 70. Minute machte dann endlich den Deckel auf die Partie. Schenk hatte Schulz auf die Reise geschickt. Dieser packte den John Travolta – Hüftwackler ala „Saturday Night Fever“ aus, verlud so den heraus geeilten Keeper und schob locker zum 3:0 ein. 
Das Ding war zum Glück durch. Und auf einmal entdeckte die SGH den schnellen, schnörkellosen Fußball. Das runde Leder lief zackig durch die Reihen, es gab Kombinationen, Flankenläufe, Solos. Chancen nun fast am Fließband. Lohn dafür waren das 4:0 und 5:0 durch Brentrop und wiederum Reeh. 
Es schien, als würde endlich eine monatelange Last von den Schultern der Gäste fallen. Weitere Tore wären sicher möglich gewesen. Da es aber wieder mit Regnen begann, beendete der Unparteiische pünktlich das bunte Treiben. Der 2. Rückrundensieg war eingefahren. Sehr deutlich vom nackten Resultat, sicher auch verdient. Allerdings war über weite Strecken wieder sehr zäh und dickflüssig bei der Kreuziger – Elf. 
Man hatte sich das Leben zu lange unnötig schwer gemacht. Aber zumindest das Selbstvertrauen sollte eine Stufe nach oben geklettert sein. Diesen Schwung nochmal ins letzte Spiel der Saison mitnehmen und es dürfte eine rauschende Abschlussfeier werden.   (rt)

Aufstellung:
Schröter - Wegerich, Petersdorf, Kleinert - Slotta (46. Dieck), Schenk, Schulz, Kirsch (46. Brentrop) - Reeh, Gehrke (64. Kreuziger), Ihloff (64. Timpe)

Tore:
0:1 Reeh (14., Gehrke)
0:2 Gehrke (41., Reeh)
0:3 Schulz (70., Schenk)
0:4 Brentrop (74., Reeh)
0:5 Reeh (81., Schenk)

Gelbe Karte:
Brietenhagen / -

Schiedsrichter:
Peter von Elsner (Paul Breiter, Ludwig Boek)

Zuschauer:
3