Samstagnachmittag 15:00, bester Sonnenschein, ein vernünftiger Naturrasen, Erster vs. Letzter. Alles war angerichtet für ein Fußballfest vor den Toren der Landeshauptstadt. Personell war bei den Handwerkern nahezu das Optimum am Start.
Und die Partie ließ sich gar nicht schlecht an für die Gäste. Pechaus Spieler wurden früh attackiert, um schnell in eigenen Ballbesitz zu kommen. So dauerte es nur wenige Momente, bis jeweils Petersdorf und Francke den Schlussmann zu reaktionsschnellen Paraden zwangen. Wie einfach es doch sein kann, zeigte sich in Minute 15.
Auf Zuspiel von Gregor tankte sich Francke bis auf die Grundlinie durch. Sein Pass in den Rücken der Abwehr verwertete Petersdorf mit seinem starken linken Fuß aus Nahdistanz zum 1:0. Der Bann war gebrochen. Spätestens jetzt konnte das muntere Toreschießen beginnen. Aber die Mannen von Coach Kreuziger taten sich unglaublich schwer. Klar warf sich Pechau in jeden Ball, war es doch ihr einziges Mittel, Gegenwehr zu leisten. Unverständlicherweise spielte man die eigenen Stärken viel zu wenig aus. Technische Vorteile, Kombinationsfähigkeit, Übersicht, all das hätte die Überlegenheit noch verstärkt. Die Abschlüsse die sich boten, fanden ein ums andere Mal ihren Meister im Keeper der Gastgeber. Teils stark gehalten, teils zu unplatziert, irgendwie hatte er immer einen Handschuh am Ball. Der 2.Treffer, der für weitere Beruhigung gesorgt hätte, wollte einfach nicht fallen.
So ließ man den Kontrahenten, zumindest ergebnistechnisch, weiter am leben. Da kam der Pausenpfiff vielleicht zur richtigen Zeit. Neu eingestellt und motiviert ging es in den 2.Durchgang. Und dies schien zu fruchten. Denn in der 48.Min brachte Grzybowski den Ball gekonnt vor das Tor, wo Francke goldrichtig stand und nur noch den Fuß zum 2:0 hinhalten musste. Von nun an befand sich Pechaus Defensive in zunehmender Auflösung. Da reichte oft schon ein scharfer Pass in den Fuß des Mitspielers, um sich eine Chance zu erarbeiten. So wie beim 3:0. Brentrop wurde auf seiner Seite geschickt, überlief seinen Gegenspieler und legte den Ball zurück auf den lauernden Grzybowski. Dieser traf überlegt zum neuen Zwischenstand. Obwohl es in der Folgezeit eigentlich keinen Grund gab, dass Ergebnis nur noch zu verwalten, konnte man diesen Eindruck gewinnen.
Nicht, dass es keine Möglichkeiten mehr gab. Einzig das Auslassen dieser gab Anlass dafür. Egal wer das Tor anvisierte, der Fangzaun hatte nun mehr Ballkontakte als so mancher Pechauer Akteur. Die 80.Min brachte dann doch wieder eine Veränderung auf der Anzeigetafel. Francke hatte auf den startenden Klitsch durchgesteckt und dieser machte sich auf Richtung Heimtor. Trotz 45 Metern Laufweg, Atemnot und hochrotem Kopf behielt er die Übersicht und vollendete zum 4:0. Den offensiven Schlusspunkt setzte wiederum Francke in der 85.Min mit dem 5:0. Durch den überschwänglichen Jubel vergaß man wohl etwas die defensive Ordnung und ermöglichte den Hausherren kurz vor Ende den 1:5 Ehrentreffer.
Kann passieren, hätte man sich aber auch sparen können. Für ein nüchternes Fazit seien die 3 Punkte, ein nie gefährdeter Auswärtssieg und die Verteidigung der Tabellenspitze genannt. Details wird der Übungsleiter sicher beim nächsten Training mit ruhiger und eindringlicher Stimme zum Besten geben.

(Rene Timpe)

Tore:
0:1 Petersdorf (15., Francke)
0:2 Francke (48., Grzybowski)
0:3 Grzybowski (61., Brentrop)
0:4 Klitsch (80., Francke)
0:5 Francke (85., Klitsch)
1:5 Ulrich (87.)

Aufstellung:
Scherping – Wegerich, Schulz, Michael (70. Timpe) – Knoll, Dieck, Grzybowski (65. Kendziorra), Gregor – Klitsch, Petersdorf (60. Brentrop), Francke

Gelbe Karten:
Tietz, Borris / –

Schiedsrichter:
Gensch

Zuschauer:
15