.Nach dem knapp verlorenen Pokalfight galt es für die SG Handwerk, in der Liga die Erfolgsserie fortzusetzen. Der Auftritt bei der neuen Spielgemeinschaft aus Börde II und Fermersleben konnte getrost als Wundertüte bezeichnet werden. Aber unabhängig davon sollte man aus den letzten Wochen soviel Selbstbewusstsein gesammelt haben, dass man die leichte Favoritenrolle gerne annahm. Und die Gäste übernahmen vom Anpfiff weg das Zepter. Börde stand tief, ließ einen geordneten Spielaufbau Handwerks zu. Dieser mündete dann oft und gerne in schnellen Angriffen über die Außenbahnen oder Pässen hinter die letzte Kette. Noch fehlte hier aber die Konsequenz im Abschluss. Bis zur 18. Minute. Denn hier war endlich der Bann gebrochen. Bliedung hatte, eher unfreiwillig, Tennstaedt in Szene gesetzt und sein erstes Saisontor bedeutete die 1:0 Führung für die SGH. Es war der Dosenöffner für das Offensivspektakel der Gäste. Angriff lief auf Angriff, alles spielte sich in der Hälfte Bördes ab. Gerade Tennstaedt war nun heiß gelaufen. Mit einem Doppelpack innerhalb von 180 Sekunden machte er mal so eben den Hattrick perfekt. Bierwart und Getränkehändler rieben sich in freudiger Erwartung die Hände. Es muss wohl die allerletzte Motivation für Sturmpartner Klitsch gewesen sein. Denn nur Momente später wurde nun auch sein Name in die Torschützenliste aufgenommen. Es stand sage und schreibe 4:0 nach gut 30 Minuten. So ein Verlauf hätte wohl kaum einer der Anwesenden vorher auf dem Zettel gehabt. Das Polster war zwar einerseits sehr beruhigend, andererseits lässt es auch gerne mal den Geist etwas träger werden, den Körper eine gewisse Schonhaltung einnehmen. So geschehen in den nun folgenden Minuten. Börde ließ sich nicht hängen, suchte selbst den Weg in die Offensive. Und Handwerk war zu schläfrig, nicht mehr resolut gegen Ball und Gegner. So musste Scherping im Tor einige Abschlüsse im letzten Moment klären. 1x hatte aber auch er das Nachsehen. Das 1:4 war erst mal nur ein kleiner Fleck auf der sonst weißen Weste bis hierhin und beileibe kein Beinbruch. Aber halt auch ein Zeichen zur rechten Zeit, dass nur der Schiri bestimmt, wann man das Fußball spielen einstellen kann. Sollte bei den Hausherren nun etwas Hoffnung aufgekommen sein, war es Thurm vorbehalten, Diese gleich wieder zu zerstören. Sein 5:1 stellte den alten Abstand wieder her und ließ allerspätestens jetzt keine Zweifel mehr, bei wem die 3 Punkte landen würden. Der Deckel auf dem Hauptgang war drauf. Nun konnte man sich auf die Nachspeise konzentrieren. Weitere 45 Minuten standen an, um am Torverhältnis zu basteln und die schönen Seiten dieses Ballsports auszuleben. Aber der Wiederbeginn war etwas zäh und die SGH musste sich erst wieder in das Geschehen hineinarbeiten. Zum Glück hatte Börde nicht die Mittel, um nochmal Spannung ins Geschehen zu bringen. So ging der Torreigen munter weiter. Dieses Mal hieß es Thurm auf Klitsch, der seinen Torriecher zeigte unter vollstem Naseneinsatz das 6:1 erzielte. „Rummelboxer“ dürfte nach diesem Fast – KO eher nicht in seiner weiteren Lebensplanung stehen. Es war nun Zeit für personelle Wechsel. Jeder sollte schließlich die Chance bekommen, dass Ergebnis weiter nach oben zu schrauben. Möglichkeiten dafür gab es genug. Aber egal, wer da aufs Tor zurannte, wer knochenfrei auf den Pass wartete, die Angst vor weiteren Kisten schien die Beine zu lähmen. Nur Thurm hatte noch nicht genug, traf nach sehenswertem Solo zum 7:1 Endstand. Die Partie war vorbei und das mit einem Schützenfest. Die Ballermänner der Stadtoberliga hatten wieder zugeschlagen. Unter 3 Toren geht wohl aktuell nichts in den Punktspielen. Bis auf kurze Sequenzen war es ein überzeugender und in der Höhe verdienter Auswärtssieg für die Blau – Weißen vom Umfassungsweg. Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch, dass Gegner von anderem Kaliber deutlich mehr Widerstand leisten, eigene Fehler konsequenter ausnutzen, weniger zulassen werden. So schon am nächsten Wochenende, wenn die Sterne zum Duell bitten. Tritt man aber wieder als Team auf, bleibt weiter torhungrig und nimmt dem Kontrahenten förmlich die Lust am Spielen, ist die Tabellenführung kein Glück, sondern Resultat harter und erfolgreicher Arbeit.

(rt)

Aufstellung:

Scherping – Kleinert, Petersdorf, Schröder – Bliedung (85. Timpe), Schulz, Reeh, Kirsch (68. Milster) – Tennstaedt (78. Kreuziger), Klitsch (63. Michael), Thurm

Tore:

0:1 Tennstaedt (18., Bliedung)

0:2 Tennstaedt (26., Thurm)

0:3 Tennstaedt (29., Kirsch)

0:4 Klitsch (32., Thurm)

1:4 Nieber (34.)

1:5 Thurm (41., Klitsch)

1:6 Klitsch (58., Thurm)

1:7 Thurm (86., Schröder)

Gelbe Karten:

keine

Schiedsrichter:

Hartmut Agte (Kristian Zeisig, Jakob Gukasjan)

Zuschauer:

12