Nach dem Erfolg in der Vorwoche galt es für die SG Handwerk, beim Kellerkind USC/Besiegdas II scharf nachzuwaschen und den nächsten Dreier einzufahren. Nichts anderes konnte das Ziel sein. Ganz wichtig hierfür, möglichst früh für klare Verhältnisse zu sorgen und gar keine Spannung aufkommen zu lassen. 
Personell sah es mehr als gut aus. Die Bank war praller gefüllt als der Geldspeicher von Onkel Dagobert. Trotz ausreichend Qualität auf und neben dem Platz begann die SGH das Duell mehr als schleppend.  
Der Platz war groß, der USC bot genug Räume an, man vermochte es aber nicht, diese zu nutzen. Hierfür wäre Positionstreue und der Blick für den Mitspieler notwendig gewesen. Vieles war Stückwerk, Torgefahr wollte bis dato nicht aufkommen. 
Dagegen kann ein Standard helfen, wenn es aus dem Spiel heraus schon hapert. Und dies beherzigte der Gast. In der 22. Minute brachte Brentrop eine Ecke vor das Tor. Tobias „Hrubesch“ Erdmann schraubte sich nach oben, stand gefühlt mehrere Sekunden in der Luft und nickte zum 1:0 ein. 
Dieser Bann war schon mal gebrochen. 
Aber noch lange kein Grund, die Zügel schleifen zu lassen. Denn ganz unbeteiligt war die Spielgemeinschaft USC/Besiegdas am Geschehen auch nicht. Viele Aktionen waren aber Standardsituationen oder Fehlern der Handwerker geschuldet. 
Diese Führung gab den Gästen aber nur wenig Selbstsicherheit, Leichtigkeit war nur selten zu sehen und zu spüren. Es war ein Abnutzungskampf zweier Teams, die sich gegenseitig nicht weh tun wollten oder konnten. Ohne weitere Highlights ging es in die Kabinen. 
Hier mussten die richtigen Worte gefunden werden, sollte es nicht noch ein böses Erwachen geben. Mit Beginn des zweiten Durchgangs war bei Blau – Weiß eine leichte Steigerung zu erkennen. Der Ball lief schneller und zielgerichteter durch die eigenen Reihen, der nächste Treffer sollte her. 
Aber zu oft scheiterte man noch an Kleinigkeiten oder elementaren Dingen dieses Sports. Zum Glück erging es den Hausherren nicht besser, so das ein Tor hüben wie drüben nicht wirklich in der Luft lag. Coach Kreuziger hatte frühzeitig die Wechseltrommel angeworfen, brachte neues, frisches und hungriges Personal. 
Es dauerte aber bis tief in Hälfte Zwei, bis die SGH wieder jubeln durfte. Neuzugang Eiselt schlug einen Freistoß punktgenau in den Strafraum, Handwerks Stubenältester Petersdorf lief ein und traf per Kopf zum 2:0. Da war sie doch, die halbe Miete. Zarte Beruhigung machte sich breit bei der SGH. Jetzt nur nicht mehr ins Schwimmen kommen. 
Dazu kam es zum Glück nicht mehr an diesem Tag. Sahin (ein weiterer Neuzugang) hatte energisch nachgesetzt, so die Defensive entscheidend unter Druck gesetzt. Reeh brauchte den Ball dann nur noch gewohnt sicher zu verwerten. 
Zwischenzeitlich hatte sich Handwerk personell selbst dezimiert. Ziemlich überflüssig, aber so gab es wenigstens mehr Platz unter der Dusche. Aber Handwerk wäre nicht Handwerk, wenn es nicht noch das aktuell obligatorische Gegentor geben würde. 
Ein Fernschuss zappelte drei Minuten vor Ende im Netz. War aber zum Glück zu verkraften. Allerspätestens, als quasi mit dem Schlusspfiff Eiselt mit dem 4:1 seinen Premierentreffer im Trikot Handwerks erzielen konnte und so den Endstand markierte.  
Da war er, der dritte Dreier in der laufenden Saison. Kein „Hurra-Fußball“, kein Hacke – Spitze. Aber vor allem in der 2. Hälfte mit der Zielstrebigkeit und Konsequenz die von Nöten ist, um Punkte einzufahren. Zum Glück hatte sich der Kontrahent nur sehr bedingt gewehrt. 
Die nächsten Gegner werden nicht so gnädig sein. Da kommen andere Kaliber. Nimmt man aber die positiven Ansätze mit, wird wieder das eklige Handwerk, macht nur die Dinge, die auch wirklich notwendig sind, sind weitere Punkte wahrlich keine Utopie.   
(rt)  

Aufstellung:

Schulz – Dieck, Petersdorf, Wegerich – Kleinert, Erdmann (89. Timpe), Pfeiffer (67. Sahin), Brentrop (82. Ihloff) – Reeh, Gehrke (56. Eiselt), Kirsch (56. Slotta)

Tore:

0:1 Erdmann (22., Brentrop)

0:2 Petersdorf (76., Eiselt)

0:3 Reeh (80., Sahin)

1:3 Grellmann (87.)

1:4 Eiselt (90., Ihloff)

Gelbe Karten:

Keine / Erdmann

Gelbrote Karte:

Dieck (77., Meckern, Foul)

Schiedsrichter:

Abdala Aladas (Harald Gensch, Ben Riemann)

Zuschauer:

15