Der 8.Spieltag bescherte der SG Handwerk das schwerste und zugleich leichteste Spiel der Hinrunde. Denn Trauben hängen für den Gast beim Post SV bekanntlich recht hoch. So zauberte der Trainerfuchs eine ganz eigene Grundformation aus dem Hut, um Zählbares mitzunehmen. Details werden werden hier natürlich nicht verraten, die Konkurrenz liest ja schließlich mit.
Der Spielverlauf zeigte sich von Beginn an auch wie erwartet. Handwerk mit dichter Staffelung in der eigenen Hälfte, Post permanent im Vorwärtsgang mit zahllosen Ballkontakten. Aber die Gäste hatten die Vorgaben dieses Mal bestens im Hinterkopf. So wurden die Räume eng gemacht, kein Knie war für eine Grätsche zu schade, man ging dem Gegenspieler stets und ständig auf den Sack. Sicher waren die Hausherren bei ihren Zuspielen in die Spitze ab und an in aussichtsreicher Position. Aber allerspätestens Keeper Scherping agierte hier dann als Spielverderber. So war das 0:0 nach 45 Minuten nur eine allzu logische Folge dessen.
Das sich in Sachen Ballbesitz und Spielanteilen auch mit Beginn des 2.Durchgangs wenig ändern würde, war ebenfalls abzusehen. Und für die SGH gab es ja auch keinerlei Grund, etwas an der Ausrichtung zu ändern. So wurde weiterhin jeder Zweikampf angenommen, sich gegenseitig unterstützt, Fehler des anderen ausgebügelt. Und mit zunehmender Spielzeit stieg auch der Frustpegel bei den Gastgebern. War vor Beginn vielleicht nur die Frage, wie hoch das Spiel enden würde, stand der Ausgang bislang noch überhaupt nicht sicher fest. Handwerk zog weiter seine Linie konsequent durch, dabei durften auch der ein oder andere lange Befreiungsschlag nicht fehlen. Ganz im Gegenteil. Im Fußball ist jedes legale Mittel nun mal recht, um die persönlichen und mannschaftlichen Ziele zu erreichen. So verstrichen die Minuten, mit personellen Wechseln brachte Trainer Kreuziger frisches Blut auf den Platz und nahm gleich noch Zeit von der Uhr. Die paar gelben Karten für Foulspiele waren diesmal kein Zeichen von Hilflosigkeit, sondern von bedingungslosen Einsatz und Willen. Die auch daraus resultierenden 4 Minuten Nachspielzeit wurden dann nochmal zum Geduldsspiel für Blau – Weiß.
Aber auch diese brachte man gefahrlos zu Ende und so ging die Begegnung mit einem 0:0 zu Ende. Handwerk hatte sich diesen Punkt mehr als redlich verdient. Kampf, Einsatz, Leidenschaft und Wille hatten bei allen Akteuren von der ersten bis zur letzten Minute gestimmt. Mit diesem Ausgang hätten wohl auch die kühnsten Optimisten nur schwerlich gerechnet. Die aber hatte man Lügen gestraft und vor allem sich selbst bewiesen, was mit der richtigen Einstellung in diesem Sport alles möglich ist.

(rt)

Aufstellung:
Scherping – Schröder, Wegerich, Petersdorf, Gajek, Michael – Rexer (63. Gehrke), Dieck, Schulz, Knoll (90. Timpe)- Klitsch (87. Kuhnert)

Tore:
Fehlanzeige

Gelbe Karten:
Pero, Firchow / Dieck, Gajek, Michael, Schulz

Schiedsrichter:
Hartmut Agte (Tom Krone, Hilmar Wolff)

Zuschauer:
38