An diesem Wochenende war es mal wieder soweit, ein „Alles oder Nichts“ - Spiel stand auf dem Plan. Es war Stadtpokal angesagt. Blau – Weiß gegen Blau – Weiß , SGH vs. FCM. FCM III, um genauer zu sein. 
Ein klassenhöherer Gegner und wahrlich keine Laufkundschaft. Ältere unter uns werden sich noch freudig an das letzte Duell erinnern, als Handwerk den Favoriten sensationell aus diesem Wettbewerb gekegelt hatte. Leichte Befürchtungen, Baris Atik könnte sich Spielpraxis beim FCM holen, bestätigten sich nicht. Andererseits hätte ein Jamie Lawrence bei den Gästen in aktueller Form der Handwerkoffensive sicher gut getan ;). 
Für die SGH gab es eigentlich nichts zu verlieren. Aber einiges zu gewinnen. So begannen die Hausherren konzentriert und dicht gestaffelt stehend. Bereit, es dem Kontrahenten so schwer wie möglich zu machen. 
Und dem FCM fiel nicht wirklich etwas Kreatives ein. Spätestens an Handwerks Strafraum war meist Feierabend. Um so ärgerlicher, dass man für den Rückstand selbst verantwortlich war. Nach einer flachen Hereingabe war Wegerich schneller als vom eigenen Keeper erwartet. In bester Absicht versuchte er den Ball noch zu klären, bugsierte ihn aber unglücklich hinter die Linie.
Dies spielte den Gästen natürlich in die Karten, denn dieses Tor hatte sich wahrlich nicht angekündigt. 
Und verdient war es auch nicht. Handwerk berappelte sich aber schnell, suchte fortwährend die Offensive. Und hier boten sich immer wieder Lücken um bis weit vor das gegnerische Tor zu kommen.
Auch nach Standards war die Defensive der Gäste alles andere als sattelfest. Diesen Umstand wusste Handwerk in der 23. Minute zu nutzen. Nach einer Ecke fasste sich Kirsch ein Herz, nahm den 2. Ball auf, setzte sich mit purem Willen gegen die gesamte Verteidigerreihe durch, verdiente sich das Glück des Tüchtigen und markierte den 1:1 Ausgleich. 
Spätestens jetzt war die Bank des FCM auf Hochtouren. Unzufriedenheit, Ärger und Frust wurden hemmungslos raus gelassen. Es durfte als Kompliment für den bisherigen Auftritt des Underdogs gewertet werden. 
Das die Gäste ball - und kombinationssicherer waren, war nicht wirklich eine Überraschung. Nun kam auch noch Kaltschnäuzigkeit dazu. Denn nach einer halben Stunde Spielzeit gingen sie mit einem Sonntagsschuss wieder in Führung. 
Stark begünstigt von zu lascher Defensivarbeit Handwerks. Die restlichen Minuten bis zur Pause blieben ereignislos, das 1:2 hatte weiter Bestand. 
Noch war alles möglich für die SGH. Für einen erneuten Ausgleich bedurfte es aber abermals einen mannschaftlichen Kraftakt. Und klar war auch, dass die Beine nicht leichter werden würden. Die Gäste spielten das Ganze nun etwas seriöser, ließen Handwerk weniger Zeit um Raum zur Entfaltung. Daraus resultierend fiel in der 56. Minute das 1:3. 
Fehler erzwungen und eiskalt genutzt. Nun wurde es immer gewagter, an ein Comeback der Gastgeber zu glauben. Jeder Schritt war schwer, jede Aktion gegen den Ball erforderte eine Menge Kraft und Willen. Aber der nötige Motivationsschub stellte sich nicht mehr ein. Das 1:4 war dann fast nur noch eine Randnotiz. Die Messe war gelesen, der Sieger ermittelt. 
Nicht Anwesende sollten sich vom klaren Endergebnis keinesfalls täuschen lassen. Das klassenhöhere Team hatte hier bei Leibe kein Feuerwerk abgebrannt. Handwerk hatte sich mit Händen und Füßen so lange gewehrt, wie es Kopf und Körper zuließen. 
Heute hatte die cleverere und effizientere Mannschaft gewonnen. Und dies darf die SGH gerne mit in die Saison nehmen. Man muss nicht immer spielerisch besser sein als der Kontrahent. Man muss halt mindestens einen Treffer mehr erzielen, nicht die Ruhe verlieren und sich die bietenden Chancen eiskalt nutzen. 
FCM ist vorbei, es folgt Fermersleben. Nur das zählt hier und jetzt. 
(rt)

Aufstellung:

Scherping – Wegerich, Petersdorf (46. Schenk), Kleinert – Schulz, Moritz (60. Klitsch), Dieck, Erdmann, Kirsch – Gehrke (80. Michael), Ihloff (80. Timpe)

Tore:

0:1 Wegerich (11. ET)

1:1 Kirsch (23.)

1:2 Mantei (31.)

1:3 Wendt (56.)

1:4 Sauerborn (79.)

Gelbe Karte:

Petersdorf / –

Schiedsrichter:

Thomas Neumann (Noah Lutter, Tom Gärtner)

Zuschauer:

15